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Altenpflegeausbildung: Schulgelderstattung ist richtig - Regelung jedoch zu umständlich

(Dresden) Der Paritätische Sachsen begrüßt die gestern vom Sozialministerium angekündigte Schulgelderstattung für Pflegeschüler. Kritik übt der Verband jedoch am Verfahren der rückwirkenden Erstattung und dem damit verbundenen Verwaltungsaufwand.

„Pflegeschülern freier Berufsschulen das Schulgeld zu erstatten, ist lange überfällig und richtig, um die Attraktivität der Pflegeausbildung zu steigern. Wenig sinnvoll erscheint uns dagegen die nun vorgesehene Regelung der rückwirkenden Erstattung. Neben dem unnötigen Verwaltungsaufwand müssen Auszubildende weiterhin dem Geld hinterherlaufen“, kommentiert Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen, die gestern vom Sozialministerium vorgestellte Regelung.

Rund 80 Prozent der Auszubildenden in der Altenpflege besuchen freie Berufsschulen und sind in der Regel schulgeldpflichtig. Damit tragen freie Berufsschulen den Großteil der schulischen Altenpflegeausbildung in Sachsen. „Es ist wenig nachvollziehbar, warum sich das Sozialministerium für die aufwändige Rückerstattungsvariante entschieden hat. Eine einfachere Lösung wäre gewesen, den Schulträgern die nun aufgewandten Mittel direkt über die ohnehin gezahlte Landesförderung zu erstatten. Damit gäbe es keinen bürokratischen Aufwand, nun entstehende Verwaltungskosten fielen weg und die Attraktivität der Ausbildung würde für junge Menschen spürbar gesteigert. Schade, dass man sich für diese umständliche und kostentreibende Regelung entschieden hat“, bedauert der Landesgeschäftsführer und fügt hinzu: „Nach unserer Kenntnis werden mehr als 3000 sächsische Auszubildende der Altenpflege die Rückerstattung nutzen können. Die Kosten für den Verwaltungsmehraufwand werden nicht unerheblich sein. Dieses Geld hätte sinnvoller verwendet werden können.“

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen ist mit rund 500 Mitgliedsorganisationen der größte Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. In den Mitgliedsorganisationen sind ca. 36.000 hauptamtliche und etwa 12.000 ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) tätig. Sachsenweit betreiben die Mitgliedsorganisationen mehr als 2100 Einrichtungen und Dienste im Sozial- und Bildungsbereich, darunter auch mehr als 200 Pflegedienste und –einrichtungen.

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