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Fairer Dialog bleibt zentrales Instrument unserer Demokratie

Michael Richter, Landesgeschäftsführer Paritätischer Sachsen

„Es darf nicht sein, dass Rassismus und offener Hass gegen einzelne Bevölkerungsgruppen wieder salonfähig werden“, mahnt Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen in Anbetracht der aktuellen Stimmungsmache gegen Asylsuchende und Geflüchtete. Er sagt: „Es ist abstoßend, in welcher Weise auf öffentlichen Kundgebungen gegen Menschen gehetzt wird, die unvorstellbare Schicksale von Flucht und Vertreibung erlebt haben. Mit welchen pauschalen Verurteilungen in sozialen Netzwerken und den Kommentarfunktionen sächsischer Medien argumentiert wird, kannte man bis vor wenigen Monaten nur von einschlägigen Internetseiten der rechten Szene und der Weltverschwörungs-Community.“

Nicht zuletzt die immer wieder schwierige Finanzierungslage von Projekten zur Demokratieförderung und Demokratiebildung in Sachsen scheint sich nun zu rächen. Allzu oft mussten sich derartige Projekte mit schmalsten Budgets über Wasser halten oder gerieten gar unter Generalverdacht, bedenkt man beispielsweise die sogenannte Extremismusklausel. „Die sächsische Staatsregierung hat den latenten Alltagsrassismus zu lange ignoriert und ist mit ihrer Strategie des Aussitzens ganz offensichtlich gescheitert“, kritisiert Richter.

„Fairer Dialog auf Grundlage einer klaren Wertehaltung ist und bleibt ein zentrales Instrument unserer Demokratie. Wir müssen also unbedingt mit den Menschen das Gespräch suchen, die beispielsweise vor Flüchtlingsunterkünften demonstrieren. Gleichzeitig werden Demokraten immer fürchterlich scheitern, wenn sie sich Extremisten und Verfassungsfeinden – gleich welcher Couleur – anbiedern. Daher bin ich froh und dankbar, mit welchem Engagement die Menschen in unseren Mitgliedsorganisationen eine aktive Willkommenskultur leben und mit demokratiestärkenden Projekten unterwegs sind“, so der Landesgeschäftsführer. Toleranz, Offenheit und Vielfalt seien nicht umsonst die Leitmotive des Paritätischen. Diese Werte spiegelten sich auch im Handeln der Mitgliedsorganisationen wider.

Die Ausgabe 2/2015 des Verbandsmagazins DER PARITÄTISCHE befasste sich unter dem Titel „Vielfalt leben – Demokratie stärken.“ mit verschiedenen Initiativen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit innerhalb des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.