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IKS: Neue Untersuchung zur „Leistungsorientierten Vergütung in der Kindertagespflege“

Der Bundesverband für Kindertagespflege hat am 27.08.2012 in Hannover die Ergebnisse einer bundesweiten Vollerhebung zu einer leistungsorientierten Vergütung in der Kindertagespflege vorgestellt. Die Erhebung wurde von Prof. Dr. Stefan Sell und Nicole Kukula vom Institut für Bildung- und Sozialpolitik der Fachhochschule Koblenz durchgeführt.  Auf dieser Grundlage stellten die Wissenschaftler drei Modelle einer zukünftigen leistungsorientierten Vergütung in der Kindertagespflege vor.

Die Ergebnisse der Vollerhebung zeigen die unterschiedliche Differenzierung der laufenden Geldleistung in der Struktur und Höhe sowie in der kreativen Vielfalt bei Sonderleistungen, Sozialversicherungen und Fehlzeitenregelungen im Bundesgebiet.

Sachsen zahlt danach derzeit durchschnittlich 2,55 € pro Stunde.  Darüber hinaus zahlt auch heute noch nicht jede Kommune in Sachsen die gesetzlich festgeschriebene hälftige Erstattung der angemessenen Versicherungsbeiträge. Prof. Dr. Sell resümiert, dass die Finanzierung der Leistung in der Kindertagespflege bisher einer eigenen Logik folgen, die nur vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Entwicklungen in der Kindertagespflege zu verstehen ist .
 
Auf dem Weg zu einer angemessenen Vergütung in der Kindertagespflege erheben die Forscher nicht den Anspruch einer Leistungsgerechtigkeit, sondern einer Leistungsorientierung an den Aufgaben der Tagesmutter und des Tagesvaters. Diese lägen nicht nur in der Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder. Sie umfassten zudem die selbständige Organisation, die Vor- und Nachbereitung, die Zusammenarbeit mit Eltern und der Öffentlichkeit sowie die Fort-und Weiterbildung, so die Verfasser.
Daraus folgend stehen drei Modelle zur Diskussion, die grundlegend von einer 100-prozentigen Finanzierung der Kindertagespflege ausgehen -  die Festanstellung, das Ist-Plus-Modell und das Selbstständigkeitsmodell. Jedes Modell setzt bei einer Grundqualifizierung von 160 Stunden an, die in Sachsen bereits jetzt Standard sind.
Die Ergebnisse sind eine hervorragende Diskussionsgrundlage, um auch in Sachsen eine neue Auseinandersetzung in der Ausgestaltung der Kindertagespflege zu führen. Die Tagesmütter und Tagesväter in Sachsen haben eine sehr gute Qualifikation und es braucht dringend eine einheitliche Grundregelung in der öffentlichen Förderung. In diese Diskussion wird sich die IKS einbringen.
Die Erhebungsergebnisse sowie die vorgeschlagenen Modelle finden Sie auf der Website des Bundesverbandes Kindertagespflege: http://www.bvktp.de/files/brosch__re.pdf

Bei Fragen:

Simone Kühnert (Projektleiterin IKS)
Tel.: 0375/ 883 780 01
Fax: 0375/ 883 780 00
E-Mail: simone.kuehnert@parisax.de