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Migration und Männlichkeit: Eine besondere Herausforderung für die soziale Arbeit

Hendrik Kreuzberg (Referent Migration, Paritätischer Sachsen), ein Mann mittleren Alters, steht mit karriertem Hemd vor einer holzfarbenen Wand und spricht in ein Mikrofon.

Hendrik Kreuzberg (Referent Migration, Paritätischer Sachsen), ein Mann mittleren Alters, steht mit karriertem Hemd vor einer holzfarbenen Wand und spricht in ein Mikrofon.

Jungen und junge Männer bilden in den aktuellen Flüchtlingsbewegungen den größten Personenkreis. Dies stellt nicht nur besondere Anforderungen an die Unterbringung, sondern auch an deren Begleitung und Integration. Eine Fachtagung im Oktober 2015 widmet sich diesem Thema. Hendrik Kreuzberg, Referent für Migration, ist an dessen Vorbereitung beteiligt.

Herr Kreuzberg, was macht den Umgang mit männlichen Flüchtlingen und Asylsuchenden so besonders?

In unserem Land treffen Menschen mit vielfältigen kulturellen, religiösen und sozialen Prägungen aufeinander. Unser gleichstellungsorientiertes Handeln ist für Migrant(inn)en aus eher männlich dominierten Gesellschaften oft schwer nachvollziehbar und stellt mitunter deren Selbstverständis in Frage. Hier ist soziale Arbeit gefordert, auf dem schmalen Grad zwischen respektvollem Umgang mit der kulturellen Prägung von Geflüchteten und Asylsuchenden einerseits und unserem Verständnis von Gleichberechtigung andererseits zu gehen.

Sind Fachkräfte auf diese besonderen Aspekte der Betreuung und Begleitung ausreichend vorbereitet?

Die Kolleginnen und Kollegen in der sozialen Arbeit reagieren bereits auf die mannigfaltigen Lebens- und Familienformen in unserer Gesellschaft. Dabei nun auch verstärkt die Erfahrungen und Bilder von Männlichkeit migrantischer Jungen und junger Männer in den Blick zu nehmen, wird Aufgabe der kommenden Zeit sein. In diesem Zusammenhang müssen wir uns aber auch mit den eigenen Rollenverständnissen und Zuschreibungen auseinander zu setzen. Unser Fachtag im Oktober kann hierzu einen Ansatz bieten

Was wollen Sie mit der Fachtagung im Oktober erreichen?

Um die Kulturberührung in der sozialen Arbeit mit Jungen und jungen Männern mit Migrationshintergrund als gelingenden Lernprozess für beide Seiten gestalten zu können, bedarf es des Wissens um die Unterschiede. Da wo diese zum Thema werden, besteht die Möglichkeit das Verbindende herauszustellen und gemeinsame Potentiale zu entwickeln. Hierfür möchten wir den Erfahrungsaustausch initiieren, Fachwissen vermitteln und so dabei unterstützen, soziale Arbeit an den Bedürfnissen von Jungen und jungen Männern weiter auszurichten.

Die Fachtagung "Sie sind da! Und nun? - Ein Fachtag zu Migration und Männlichkeit in der Arbeit mit Jungen und jungen Männern" findet am 29. Oktober 2015 ab 9 Uhr in der Evangelischen Akademie Meißen (Freiheit 16, 01662 Meißen) statt. 

Kontakt:
Hendrik Kreuzberg, Referent für Migration
Tel.: 0351/ 491 66 78
E-Mail: hendrik.kreuzberg(at)parisax.de