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Mitgliedsorganisationen und Landesverband diskutieren Positionspapier zum Pflegesystem

Dass der Bereich der Altenhilfe und Pflege in Deutschland vor tiefgreifenden Aufgaben steht, ist weithin bekannt. Demografischer Wandel und zunehmender Fachkräftebedarf sind dabei nur zwei Aspekte. Aus Sicht des PARITÄTISCHEN Sachsen bedarf es deshalb eines grundlegenden Wandels des Pflegesystems. So diskutierte man gemeinsam mit den Fachbeiräten der ambulanten und stationären Pflege im Landesverband heute in Dresden ein Positionspapier zur Zukunft der Pflege. Es soll die Eckpunkte künftigen Handelns bestimmen und Anforderungen an das Pflegesystem benennen.

Das Pflegesystem hat sich mit der Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1995 grundlegend verändert. In der Folge ist ein Pflegemarkt entstanden, der einen zunehmenden Konkurrenzkampf zwischen den Anbietern hervorgebracht hat. Aktuell schlägt sich dies in einem extremen Preiskampf nieder, der sowohl zu Lasten der Pflegebedürftigen als auch der Beschäftigten geht. In diesem Zusammenhang haben sich auch das öffentliche Bild und der Stellenwert der Pflege zu Ungunsten des gesamten Pflegesystems entwickelt.

„Pflege kann nur erfolgreich gelingen, wenn man die Interessen von Pflegebedürftigen sowie Pflegefachkräften und Trägern bündelt. Es kann nicht länger hingenommen werden, dass Pflege als gesellschaftlich bedeutende Angelegenheit in Sonntagsreden stattfindet, insgesamt aber keine nachhaltige Entwicklung zu erkennen ist“, sagt Matthias Steindorf, Referent für Altenhilfe/Entgelte im PARITÄTISCHEN Sachsen im Rahmen der Diskussion um die Zukunft der Pflege. „Gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen haben wir einen Entwurf für ein Positionspapier entwickelt, welches wir heute beraten. Ziel dieses Papiers ist zum einen, klar unsere Forderungen für ein adäquates Pflegesystem zu formulieren und zum anderen, dies deutlicher nach außen zu tragen.“

Dabei schöpft der Landesverband aus dem Wissen und den Erfahrungen seiner mehr als 100 Mitgliedsorganisationen, die sachsenweit rund 200 Pflegeeinrichtungen und –dienste im Pflegebereich betreiben. Das Positionspapier greift dabei Fragen auf wie: Welches Pflegesystem braucht es für eine gute Pflege? und Was braucht die Pflege selbst, um gut zu sein?

Im Nachgang der heutigen Veranstaltung werden die Anmerkungen in den vorgelegten Entwurf eingearbeitet. Die Fertigstellung und Beschlussfassung des Positionspapiers ist für die zweite Jahreshälfte 2013 vorgesehen. „Mit den Forderungen werden wir uns an Politik und Verwaltung auf Landes- und Bundesebene wenden. Zudem wollen wir uns für eine stärkere öffentliche Diskussion des Themas einsetzen“, bekräftigt Matthias Steindorf.