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12-03-13 PM Liga

Pressemitteilung der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen

Dresden, 13. Mrz 2012. Vor einem dramatischen Einbruch der Fachkrfte im Sozialwesen warnt die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen. Wenn die Politik in diesem Bereich nicht umsteuere, werde es zu irreparablen Engpssen in der Versorgung der Brgerinnen und Brger kommen, sagt der derzeitige Liga-Vorsitzende Rdiger Unger. Besonders betroffen seien die Altenhilfe und die Kinder- und Jugendarbeit.

Wir suchen seit Monaten hnderingend nach Fachkrften (Sozialpdagogen) fr unser Kinder- und Jugendwohnen und die Schulsozialarbeit so Bettina Belkner, Vorstandsmitglied des DRK Kreisverbandes Muldental. Erfolg: Null. Ausschreibungen auf die Stellen blieben ebenfalls erfolglos. Die mglichen Projekte in der Schulsozialarbeit knnen aus diesem Grund nicht gestartet werden, obwohl die Mittel vom Landkreis besttigt wurden., so Belkner. Uns gehen einfach die Fachkrfte aus. Noch vor ein paar Jahren habe es auf eine Erzieherstelle hunderte Bewerbungen gegeben, erinnert sie sich. Inzwischen mssten die Arbeitgeber im Sozialwesen den Bewerbern hinterherlaufen.

hnliche Erfahrungen machen auch Fhrungskrfte anderer Verbnde, so der Bereichsleiter Senioren des DRK Kreisverbandes Grlitz, Jrg Albrecht. Versuchen Sie heute mal Fachkrfte fr eine Sozialstation zu finden, das ist wie die berhmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die Ursachen dafr sieht Albrecht vor allem im demographischen Wandel, in der mangelnden Attraktivitt und gesellschaftlichen Wertschtzung sozialer Berufe und in der Abwanderung junger Menschen. Bei uns schlieen jhrlich 2 bis 3 Auszubildende ihre Ausbildung als Altenpfleger  ab. Alle Absolventen erhalten von uns Angebote zur Weiter-beschftigung. Doch die meisten lehnen einen Verbleib in der Region prinzipiell ab, weil Arbeiten in anderen Bundeslndern viel attraktiver ist.

Jobmotor Gesundheitsbranche znden adquate Ausbildungen sind der Schlssel

Dabei knnte die Gesundheitsbranche der Jobmotor Nummer 1 sein. Nach einem Gutachten zur Sozialwirtschaft in Sachsen ist jeder zehnte Arbeitsplatz in der Sozialwirtschaft beheimatet., so Ligavorsitzender Rdiger Unger. Nach Schtzungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft msste sich die Zahl der Pflegekrfte bis zum Jahr 2050 verdreifachen, weil dann ein Drittel der Bevlkerung 60 Jahre und lter sein wird. In Sachsen wird dies bereits in zehn Jahren der Fall sein, rechnet Unger. Einen hohen Bedarf werde es zudem an pdagogischen Fachkrften geben. Ursache dafr sei die derzeitige Altersstruktur der Mitarbeitenden sowie der wachsende Bedarf in den Einrichtungen. Viele Altenpflegeheime und Kindertagessttten, aber auch Einrichtungen fr Menschen mit Behinderungen arbeiten schon heute am Limit.

Unger fordert deshalb eine generelle Ausbildungsreform der sozialen Berufe im Freistaat. Wir brauchen durchlssige Ausbildungsgnge, die es auch Mitarbeitern und Auszubildenden mit einfachen Schulabschlssen ermglichen, zu qualifizierten Abschlssen zu gelangen. Im Bereich der frhkindlichen Pdagogik msse die ffnung zur Erzieher-Fachschulausbildung und der Ausbau von Studiengngen der Elementarpdagogik vorangetrieben werden.

Stichwort: Die Liga ist der Zusammenschluss der Spitzenverbnde der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen. Ihre Aufgabe ist es, in den verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Bereichen die Interessen der Schwachen und Benachteiligten in Anwaltsfunktion zu vertreten. Der Liga gehren die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, das Deutsche Rote Kreuz, der PARITTISCHE Wohlfahrtsverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland an.

Fr Rckmeldungen und Fragen:
Jacqueline Mehlig (Pressereferentin Liga der Freien der Wohlfahrtspflege)
Telefon: 0172-3297297
E-Mail:
j.mehlig(at)drksachsen.de