(Dresden) Der Paritätische Sachsen kritisiert die ablehnende Haltung des sächsischen Finanzministers, den zusätzlichen Lehrerbedarf in Deutsch-als-Zweitsprache-Klassen (DaZ) zu finanzieren. Bereits im Oktober wies Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) auf die rund 160 fehlenden DaZ-Lehrer hin. Der Paritätische fordert eine schnelle Bereitstellung der benötigten Mittel, um die erfolgreiche Integration von Schülern mit Migrationshintergrund fortzusetzen.
„Bildung ist ein entscheidender Grundstein für gelingende Integration. Kultusministerium (SMK) und CDU-Landtagsfraktion haben dies erkannt und möchten entsprechend handeln. Daher ist es unverständlich, warum bei dieser wichtigen integrativen Maßnahme innerhalb der Staatsregierung jetzt gemauert wird. Wohin gescheiterte Integration und Bildung junger Zuwanderer führen kann, haben uns die Geschehnisse von Paris deutlich vor Augen geführt“, mahnt Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen. Hinsichtlich der weiter steigenden Zahl an ausländischen Schülern sei die Aufstockung an entsprechend qualifizierten Lehrkräften unumgänglich. Das Finanzministerium müsse seine Verweigerung dringend aufgeben und dem SMK die veranschlagten 9,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Zudem betrachtet der Verband die auf dem Landesparteitag der CDU am vergangenen Sonnabend geäußerte Abschottungsrhetorik als wenig zielführend. „Die CDU darf den Bürgern nicht vormachen, dass es in der aktuellen Situation einfache und schnelle Lösungen gibt. Im Gegenteil: Jetzt muss besonnen gehandelt werden. Man darf nicht der Versuchung anheimfallen, mit populistischen Aussagen punkten zu wollen“, warnt der Landesgeschäftsführer. Der Paritätische Sachsen fordert daher, den Blick nicht von der Integration als primärem Ziel abzuwenden und somit die in der Zuwanderung liegenden Potentiale leichtfertig zu verschenken.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen ist mit rund 500 Mitgliedsorganisationen der größte Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. In den Mitgliedsorganisationen sind ca. 36.000 hauptamtliche und etwa 12.000 ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) tätig. Sachsenweit betreiben die Mitgliedsorganisationen mehr als 2100 Einrichtungen und Dienste im Sozial- und Bildungsbereich.
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