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IKS-Broschüre: Vertretung in der Kindertagespflege - eine Arbeitshilfe

Wenn Eltern ihre Kinder in ein Betreuungsangebot geben, erwarten Sie nicht nur pädagogisch wertvolle und liebevolle Zuwendung. Gerade vor dem Hintergrund beruflicher Tätigkeit spielt die Zuverlässigkeit des Angebots eine wichtige Rolle. So ist eine Entscheidung gegen die Kindertagespflege selten in der Ablehnung des Betreuungskonzepts selbst begründet als vielmehr in einer fehlenden Vertretungsregelung.

Doch auch Kindertagespflegepersonen sind daran interessiert, die ihnen anvertrauten Kinder im Fall ihrer Abwesenheit gut betreut zu wissen. Eine funktionierende Vertretungsregelung ist daher ein entscheidender Qualitätsaspekt für die Kindertagespflege selbst sowie deren Anerkennung als verlässliche Betreuungsform.

In Sachsen gibt es keine einheitlichen Vertretungsregelungen. Es haben sich erste, je nach Anforderungen und Rahmenbedingungen unterschiedliche Modelle entwickelt. Die nun von der Informations- und Koordinierungsstelle Kindertagespflege in Sachsen veröffentlichte Broschüre stellt jene Modelle vor, die in der Praxis am häufigsten angewendet werden und bietet somit mögliche Lösungsansätze für die Umsetzung vor Ort. Dabei wird auf die praktischen Erfahrungen bereits existierender sowie erst kürzlich entwickelter Regelungen zurückgegriffen.

Ferner finden die jeweiligen Sichtweisen der beteiligten Akteure am System Kindertagespflege Berücksichtigung. Denn ein Vertretungsmodell funktioniert nur,wenn zusätzliche Mittel bereitgestellt werden und sich alle beteiligten Partner mit der Lösung identifizieren können.

Da sachsenweit rund 98% der Tagesmütter und Tagesväter ihre Tätigkeit als Selbstständige ausüben, ist die Broschüre hauptsächlich auf diese Beschäftigungsform  ausgerichtet. Mögliche Vertretungsregelungen in der Form von Festanstellung werden nur am Rand erwähnt. Bei allen vorgestellten Regelungen steht das Wohl des zu betreuenden Kindes an erster Stelle.

Die Informations- und Koordinierungsstelle Kindertagespflege in Sachsen (IKS) möchte mit der Publikation ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Perspektiven von Eltern, Kindertagespflegepersonen, Kommunen und Jugendämtern bei der Etablierung von Vertretungsregelungen erwecken und diese für einander nachvollziehbar und transparent aufzeigen. So soll die Chance auf eine praktikable Lösung für alle Beteiligten begünstigt werden. Sichere Vertretungsregelungen tragen zur Stabilisierung der familiennahen Betreuung bei und gehören zu einer guten Qualität der Kindertagespflege dazu..