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2. Wissenschaftlicher Dialog zur frühkindlichen Bildung: Fähigkeiten erkennen und individuelle Entwicklung stärken

Drei Kinder spielen im Garten und freuen sich über eine Entdeckung im Gras. Kindertagespflege Sachsen

Schon früh bemerken Kinder, dass sie Handlungen eigenständig vollführen und ihnen Dinge gelingen oder auch nicht. Dieses Erfahrungswissen prägt ihre individuelle Entwicklung. Der zweite Wissenschaftliche Dialog am 22. September 2016 widmet sich genau diesen entwicklungsbiologischen Prozessen.

Der fast dreijährige Saffi geht stolz auf seine Erzieherin zu und sagt: „Schreib in mein Porto (vermutlich das Portfolio), dass ich seit heute von der Werkstatt gleich in unser Zimmer finde und nicht immer erst in den Garten und dann von hinten rein zu den Wichteln laufen muss.“ Diese oder ähnliche Aussagen zeigen deutlich, mit welchem Gespür bereits die kleinsten Kinder schon hochkomplexe Vorgänge begreifen. Sie wissen: Ich werde beobachtet - es ist wichtig, was ich tue, was ich kann und meine Erzieherin oder meine Tagesmutter schreibt es auf. Gleichzeitig erkennt das Kind: Ich kann etwas Neues.

„Wir können heute davon ausgehen, dass bereits kleine Kinder bestimmte Abläufe und auch deren Veränderungen wahrnehmen. Aber erst mit dem Gewinn sprachlicher Fähigkeiten können sie dies dann auch äußern. Im Alltag kann es jedoch vorkommen, dass diese kurzen, aber wichtigen Aussagen der Kinder schnell überhört werden. Die Äußerungen der Kinder aktiv wahrzunehmen, ist daher eine wichtige Aufgabe für Eltern, Tageseltern, Erzieherinnen und Erzieher“, sagt Simone Kühnert, Projektleiterin der Informations- und Koordinierungsstelle Kindertagespflege in Sachsen (IKS). Da diese kindlichen Äußerungen auch Ausdruck einer Bindung zum jeweiligen Gegenüber seien, bilde das Wissen um diese frühkindlichen Fähigkeiten einen wichtigen Ansatz, um die Entwicklung der Kinder zu fördern.

Vor diesem Hintergrund befasst sich der zweite Wissenschaftliche Dialog mit den Fragen erfolgreicher Entwicklungsbegleitung. Erneut konnte die IKS dafür die Verhaltensbiologin Dr. Gabriele Haug-Schnabel von der Universität Salzburg gewinnen. Die Expertin für kindliche Entwicklung und außerfamiliäre Betreuung wird ergänzend zu den theoretischen Hintergründen auf die praktischen Ansätze in der pädagogischen Begleitung eingehen. „Schon Kleinstkinder sollten merken, dass sie sich und ihren Tag selbst organisieren können und dürfen, indem man es ihnen ermöglicht, ihre Pläne selbst umzusetzen. Je individueller die Erwachsenen auf die Kinder eingehen, desto besser kann das Kind über die Jahre Sozialkompetenz entwickeln“, umreißt die Dozentin eine zentrale Erkenntnis ihrer jahrelangen Forschungsarbeit.

Der zweite Wissenschaftliche Dialog findet am 22. September 2016 ab 9.30 Uhr in Dresden (Sächsisches Staatsministerium für Kultus, Carolaplatz 1, 01097) statt. Es sind noch Restplätze vorhanden. Anmeldung unter www.iks-sachsen.de

 

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