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Abrechnungsbetrug in der Pflege - Gegen einen Generalverdacht gegenüber Pflegediensten

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen - Soziales aktiv gestalten.

Nach Medienberichten ist das Bundeskriminalamt einem großen Abrechnungsbetrug durch Pflegedienste auf der Spur. Der Paritätische Sachsen spricht sich gegen einen Generalverdacht gegenüber Pflegediensten aus. Deren täglich erbrachten Leistungen verdienen Wertschätzung.

Bei den aktuell gegenüber einzelnen Pflegediensten erhobenen Vorwürfen sollen beispielsweise nicht erbrachte Pflegeleistungen abgerechnet oder nicht ausreichend qualifiziertes Pflegepersonal eingesetzt worden sein. Der Schaden für Pflegekassen beläuft sich vermutlich auf bis zu einer Milliarde Euro.

„Pflege ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die hohe soziale und fachliche Kompetenzen erfordert. Täglich pflegen in Sachsen zehntausende qualifizierte Pflegekräfte mit großem Einsatz kranke, alte und pflegebedürftige Menschen. Damit leisten sie einen unschätzbaren Beitrag für die  betreuten Menschen und die gesamte Gesellschaft. Zahlreiche Prüfungen dokumentieren bereits jetzt die hohe Qualität“, sagt Matthias Steindorf, Bereichsleiter Soziale Arbeit und Bildung beim Paritätischen Sachsen und ist verärgert: „Erneut bringen einige schwarze Schafe die gesamte Pflegebranche in Verruf.“

Der Paritätische Sachsen spricht sich für eine konsequente Aufklärung des zutage getretenen Abrechnungsbetrugs aus. Gleichzeitig müssen die Diskussionen und die Berichterstattung zum Thema objektiv und sachlich geführt werden. Ein Generalverdacht gegenüber Pflegeanbietern ist unangebracht und setzt die Leistungen der Pflegenden unbegründet herab. Der Bereichsleiter betont: „Gute Pflege hat nichts zu verbergen und kann stolz auf ihre Leistungen sein. Sie verdient Vertrauen und Wertschätzung.“

Pflege in Sachsen

In Sachsen existiert ein umfassendes und vielfältiges Pflegeangebot. Ende 2013 gab es nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Sachsen 1918 Pflegeeinrichtungen, davon 1052 ambulante Pflegedienste und 866 stationäre Einrichtungen (Pflegeheime, Kurzzeitpflege- und teilstationäre Einrichtungen). In der ambulanten Pflege waren 22.412 Menschen beschäftigt, die 43 359 pflegebedürftige Menschen betreuten. In den vollstationären Pflegeheimen, Kurzzeitpflege- und teilstationären Einrichtungen wurden 50.534 Pflegebedürftige von 34.997 Beschäftigten betreut.

Der „Pflegereport 2030“ der Bertelsmann Stiftung geht für Sachsen von einem Anstieg der Pflegebedürftigkeit im Vergleich von 2009 zu 2030 von 46% aus und prognostiziert einen Bedarf an weiteren ca. 30.000 Arbeitsplätzen in der Pflege.

Kontakt:

Matthias Steindorf
Mitglied der Geschäftsleitung, Bereichsleitung Soziale Arbeit und Bildung
Tel.: 0351 - 491 66 47
E-Mail: matthias.steindorf(at)parisax.de