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Aktionswoche Freiwilligendienst: Sachsens unsichtbare Kraft besser wahrnehmen

Drei junge Frauen hören interessiert den Ausführungen eines Diskussionspartners in den Gesprächsrunden auf der Auftaktveranstaltung zur Landesaktionswoche Freiwilligendienste in Sachsen am 20. April 2017 in Dresden zu.

Heute startet die Landesaktionswoche Freiwilligendienste in Sachsen. Im ganzen Freistaat finden Aktionen statt, die auf Freiwilligendienste aufmerksam machen wollen. Bereits in der letzten Woche diskutierten Freiwillige auf einer Auftaktveranstaltung mit Politikern und der Schirmherrin, Sozialministerin Barbara Klepsch, über FSJ, FÖJ & Co.

Über 5000 junge und erwachsene Menschen engagieren sich in Sachsen in einem Freiwilligendienst. Die Bedeutung dieses Engagements und der verschiedenen Freiwilligenformate für Jung und Alt würdigte die sächsische Sozialministerin Barbara Klepsch auf der Auftaktveranstaltung am 20. April in Dresden. Als Schirmherrin der Aktionswoche bedankte sie sich zudem bei der Landesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste (LAG) für deren Initiative, die Chancen und Leistungen des Bürgerschaftlichen Engagements stärker in den Blick der Öffentlichkeit rücken zu wollen. Dabei betonte sie, wie wichtig ihr der Ausbau der Dienste für junge und ältere Menschen sei, weshalb Sachsen seit Beginn der 1990er Jahre das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und als einziges Bundesland auch den Freiwilligendienst aller Generationen (FDAG) fördere.

Die Auftaktveranstaltung am 20. April 2017 bot über 50 Beteiligten die Gelegenheit, die Leistungen von Freiwilligen zu sehen, über Anerkennung zu sprechen und die weitere Verbesserung von Rahmenbedingungen zu diskutieren.

Freiwilligendienst: Engagement und Bildungsjahr

„Gelingende Freiwilligendienste fallen im Alltag selten auf. Wie selbstverständlich arbeiten über 5000 Menschen in Sachsen jedes Jahr in sozialen, ökologischen, kulturellen, denkmalpflegerischen und vielen weiteren gemeinwohlorientierten Einrichtungen. Es geht um rund 10 Millionen Stunden Manpower jährlich“, sagt Katrin Ventzke, Bereichsleiterin Freiwilligenprojekte der Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH und Vorsitzende der LAG. Ohne jenen Einsatz verlöre Sachsen deutlich an solidarischem Miteinander, ist Katrin Ventzke überzeugt.

In den Gesprächsrunden Veranstaltung wurde deutlich: Gesellschaftliches Engagement gehört zum guten Ton - möglichst jede und jeder sollte dies im Laufe seines Lebens ausprobieren, aber Einsatz benötigt auch Anerkennung. Die Freiwilligen wünschten sich diesbezüglich ganz praktische Dinge wie ein Sachsenticket oder die Möglichkeit der Rundfunkgebührenbefreiung.

Insbesondere die jüngeren Diskussionsbeteiligten vermissten außerdem die öffentliche Wahrnehmung des Freiwilligendienstes als Bildungsjahr. Die Anerkennung der erbrachten Leistungen während des freiwilligen Einsatzes sei das eine. Wie man persönlich in der Einsatzzeit wachse und welche durchaus auch fachlichen Fähigkeiten man erlerne, sollte von künftigen Arbeitgebern stärker wahrgenommen werden, so die Meinung der Freiwilligen. Diesen Aspekt noch stärker zu betonen, müsse Aufgabe künftiger Kommunikation zum Thema Freiwilligendienste sein. Eine verständliche Forderung, bedenkt man, dass rund zehn Prozent des zwölfmonatigen Einsatzes in FÖJ und FSJ aus Bildungstagen und Seminaren bestehen und darüber hinaus informelles Lernen in der Praxis oft zu wenig Beachtung erfährt.

Die Landesaktionswoche Freiwilligendienste in Sachsen findet vom 24. bis 28. April 2017 statt. Eine Übersicht der geplanten Aktionen können Sie hier als PDF-Dokument herunterladen.

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