Handlungsbedarf besteht an vielen Stellen, wenn wir die Rahmenbedingungen der Sozial- und Bildungsarbeit betrachten. In beiden Tätigkeitsfeldern sind die meisten Beschäftigten wahre Überzeugungstäter*innen. Welche Gründe die Kolleg*innen in diesen Arbeitsbereichen auch immer dazu antreiben, sie gehen oft an ihre Grenzen. Vielfach kompensieren sie schwierige Rahmenbedingungen durch persönlichen Einsatz. Gleichzeitig treiben sie innovative Entwicklungen voran und geben sich mit dem Status quo nicht zufrieden. Dafür müssen sie sich häufig einen Weg durch den Regelungsdschungel bahnen und landen leider oft in einer Sackgasse.
Im Schwerpunkt der anspiel 1.2019 greifen wir deshalb exemplarisch Situationen aus der täglichen Praxis heraus, in denen die Rahmenbedingungen nicht nur unnötig belastend sind, sondern darüber hinaus innovationshemmend wirken. Die Beiträge illustrieren, wie die Akteur*innen vor Ort damit umgehen. Gleichzeitig haben wir unsere Fachreferent*innen gebeten, die Praxiseinblicke zu kommentieren und auf Handlungsoptionen hinzuweisen.
Da ist beispielsweise die Frage der Eigenanteile, die freie Träger leisten müssen, wenn sie Fördergelder abrufen wollen. Unser Beispiel aus dem Gewaltschutz zeigt, wie aufwändig es ist, zusätzliche Gelder zu akquirieren, wenn man mit dem eigentlichen Angebot keine Einnahmen generieren kann.
Ein gutes Vorbild aus dem Vogtland macht deutlich, wie pflegerische Versorgung durch Vernetzung gestärkt werden kann. Träger und Politik sind gleichermaßen gefordert, damit dies sachsenweit gelingen kann.
Der Artikel über die Schuldnerberatung verdeutlicht, wie Förderlogiken und verteilte Zuständigkeiten in der Beratungspraxis zu Hürden werden. Das ist kein neues Problem, aber weiterhin ungelöst.
Unsere Beispiele in diesem Heft sind selbstverständlich nur Schlaglichter. Sie zeigen jedoch, welchen Aufgaben sich Fachkräfte zusätzlich zum Kerngeschäft stellen müssen. Es ist Zeit, entlastende Lösungen anzugehen und neuen Ideen Raum zu geben. Dann kann vollständig in den Mittelpunkt rücken, worum es eigentlich geht: die Menschen.
Die Ausgabe 1.2019 können Sie nachstehend als PDF-Dokument herunterladen.
Sie möchten gern Printexemplare erhalten? Senden Sie uns bitte eine E-Mail an presse(at)parisax.de.