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Befragung gestartet: Was kommt in Jugendhilfeeinrichtungen auf den Teller?

Ein Mädchen sitzt an einem Tisch mit Gemüse und Obst und betrachtet ein Tablet. (Foto: Spectral Design/ fotolia.com)

Von welcher Qualität ist die Verpflegung in sächsischen Jugendhilfeeinrichtungen? Mit einer Befragung von Einrichtungen und Trägern geht das Projekt ‚Ernährung in Jugendhilfeeinrichtungen‘ dieser Frage nun auf den Grund.

Vor wenige Tagen startete das Projekt ‚Ernährung in Jugendhilfeeinrichtungen‘ seine Befragung von rund 400 Einrichtungen in Sachsen. Das Hauptaugenmerk der Befragung liegt auf der aktuellen Verpflegungssituation und dem damit verbundenen Budget. „Das ist ein absolutes Dunkelfeld, denn bisher gibt es keinerlei valide Erhebungen dazu. Wir wollen nicht erfahren, ob die Kinder und Jugendlichen in den Einrichtungen satt werden. Davon gehen wir aus. Vielmehr möchten wir wissen, wie die Mahlzeiten stattfinden, wie Kinder und Jugendliche beteiligt werden und wer die Verantwortung für die Mahlzeiten hat“, erklärt Anja Schindhelm, Projektleiterin bei der parikom GmbH.  

Interessant ist zudem die Frage nach dem vorgesehenen Budget, da sich die Verpflegungspauschalen in den kreisfreien Städten und Landkreisen des Freistaates sehr unterscheiden. Doch wie hoch sind diese Pauschalen tatsächlich? Welche weiteren Bestandteile müssen durch die Pauschalen abgedeckt werden? Wie viel Euro gehen für das Kita- und Schulessen ab? Die Vorrecherchen betrachtend sagt die Projektleiterin: „Die Verwaltungspraxis in Sachsen erscheint diesbezüglich wie ein Flickenteppich mit unterschiedlichsten Regelungen und Abrechnungsmodalitäten. Daher ergibt sich bis jetzt ein eher intransparentes Bild, das wir mit unserem Projekt weiter durchleuchten wollen.“

Seit kurzem sind auch Arbeitsgruppen aktiv, an denen sich Jugendhilfeträger aus ganz Sachsen beteiligen. Aktuell dokumentieren die Teilnehmenden die Speisepläne ihrer zu betreuenden Kinder und Jugendlichen. „Anhand dieser Daten lassen sich dann die Ernährungsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen, die Ausgewogenheit der Ernährung und einiges mehr ableiten. Zudem bilden die Speisepläne in Kombination mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und des Forschungsinstitutes für Kinderernährung die Grundlage für die Entwicklung altersangepasster Lebensmittelkörbe. Letztere sind eines der Kernziele unseres Projektes. Mit diesen Körben wollen wir einerseits eine Hilfestellung für die gesunde Ernährung bieten und andererseits eine valide Grundlage für die Verhandlung von Kostensätzen für die Ernährung in der Jugendhilfe schaffen“, so Anja Schindhelm.

Die Befragung läuft noch bis Ende Mai 2018. Mit ersten belastbaren Ergebnissen rechnet die Projektleiterin frühestens im August. Jugendhilfeträger, die sich beteiligen möchten, können über das Projekt Zugang zur Befragung erhalten. Teilnehmen können teilstationäre und stationäre Jugendhilfeeinrichtungen nach §§ 19, 32, 34 SGB VIII sowie Inobhutnahmestellen nach §§ 42, 42a SGB VIII im Freistaat Sachsen.

Kontakt:

Anja Schindhelm, Projektkoordinatorin
Tel.: 0351/491 66 79
E-Mail: anja.schindhelm(at)parikom.de

Erfahren Sie mehr über das Projekt auf www.parikom.de


Das Projekt "Gesunde altersgerechte und kostenbewusste Ernährung von Kindern und Jugendlichen in teilstationären und stationären Jugendhilfeeinrichtungen in Sachsen" wird von den Ersatzkassen in Sachsen (vdek) gefördert. Projektträger ist die parikom – Paritätisches Kompetenzzentrum für soziale Innovation GmbH, die in Kooperation mit dem Paritätischen Sachsen sowie der LSJ Sachsen e.V. arbeitet.