Kontaktaufnahme

Dienstleistung: Erfolgreich durch ein Netzwerk aus Expert*innen

Symbolbild: Sprechblasen, Dialog, Frage, Antwort (fidaolga - stock.adobe.com)

Um die Verbandsstruktur an moderne Dienstleistungserfordernisse anzupassen, gehört zum Paritätischen Sachsen eine Tochtergesellschaft: die parikom gGmbH. Was sich hinter ihr verbirgt und inwieweit Mitglieder von ihr profitieren, besprachen wir mit Wibke Hanspach, Betriebsleiterin und Prokuristin der parikom.

Frau Hanspach, 2015 ging die parikom gGmbH an den Start. Diese Anpassung der Verbandsstruktur an moderne Dienstleistungserfordernisse hat in letzter Zeit zu Anfragen aus anderen Bundesländern geführt. Was ist in Sachsen anders?

Wibke Hanspach: Vor etwa acht Jahren nahm die ‚parikom - Paritätisches Kompetenzzentrum für soziale Innovation gGmbH‘ als Tochtergesellschaft des Landesverbandes ihre Arbeit auf. Die Grundidee war und ist, dass der Landesverband sich auf seine Kernaufgaben konzentriert und nahezu alle anderen Aufgaben in die Zuständigkeit der Dienstleistungstochter gibt.

Die Ressourcen der Fachreferate und Regionalstellen können so in die Interessenvertretung, den fachlichen Dialog sowie die innerverbandliche Willensbildung fließen. Beratungen finden dort in dem von der Mitgliedschaft abgedeckten Rahmen statt. Weiterreichende Beratung und Begleitung kann dann über die parikom erfolgen.

Wie meinen Sie das mit weiterreichenden Leistungen? Haben Sie ein Beispiel?

Wibke Hanspach: Ein gutes Beispiel ist die seit Juli 2023 aktive Ombudsstelle zum Hinweisgeberschutz. Eine Ombudsstelle einzurichten, ist gerade für kleinere Organisationen zu aufwändig und mit den vorhandenen Ressourcen nicht zu stemmen. Mehrere Mitglieder trugen daher an den Landesverband den Wunsch heran, eine entsprechende Stelle für die Mitglieder einzurichten. Schnell war klar, dass die parikom trotz der nur kurzen Zeitspanne bis zum Inkrafttreten des Hinweisgeberschutzgesetzes ein solches Angebot installieren kann.

Unser Team besitzt ein breites Erfahrungswissen hinsichtlich der Konzeption neuer Angebote. Das ist in solchen Situationen ein wichtiger Vorteil. Aufgrund der Teilzeitbeschäftigung haben wir zudem eine gewisse Flexibilität, um die Arbeitszeit den Bedarfen anzupassen. Hinzu kommen Kompetenzen, die es uns ermöglichen, neue Themenfelder und Anforderungen schnell zu erschließen. Bei der Ombudsstelle haben wir neben der vorbereitenden Recherche und der Kontaktaufnahme zu Expert*innen auch notwendige Dokumente entwickelt, den technischen Rahmen geschaffen und die verantwortlichen Personen geschult. Dies wäre im Rahmen der Fachreferate oder Regionalstellen des Landesverbandes so nicht leistbar gewesen.

Seit Mitte Dezember 2023 ist die Umsetzung des Gesetzes für alle Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten verpflichtend. Ein vergleichbares Angebot zu unserer Ombudsstelle gibt es bundesweit im Paritätischen nicht. Dass wir es so schnell auf die Beine stellen konnten, ist nicht zuletzt der klaren Zuordnung in die Zuständigkeit der parikom geschuldet. Unsere Ombudsstelle trifft bereits auf großes Interesse – selbst aus anderen Bundesländern und anderen Branchen erreichen uns bereits Anfragen. Das freut uns sehr und spricht auch dafür, dass das neue Angebot zudem preislich attraktiv ist.

Sie sagten gerade, dass der Impuls für die Ombudsstelle aus der Mitgliedschaft des Paritätischen Sachsen kam. Inwieweit werden die Interessen der Mitglieder sonst berücksichtigt?

Wibke Hanspach: Der Landesverband und die Tochterunternehmen sind eng miteinander verbunden. Am deutlichsten sichtbar ist dies in Form der einheitlichen Geschäftsführung. Aber natürlich sind auch die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen des Landesverbandes und seiner Fachbereiche für uns in der parikom eine zentrale Richtschnur. Denn dies sind die Inhalte und Themen, die in der sozialen Landschaft des Freistaates auf der Agenda stehen.

Sowohl in den fachbereichsübergreifenden Runden des Landesverbandes als auch bilateral mit den Fachreferaten und Regionalstellen stehen wir ständig im Austausch. Die Rückmeldungen und Bedarfsanzeigen fließen einerseits ins Weiterbildungsangebot, das die parikom für den Landesverband umsetzt, aber eben auch in neue Dienstleistungen, wie die eben angeführte Ombudsstelle zum Hinweisgeberschutzgesetz.

Weiterbildungen, Ombudsstelle – welche Angebote unterbreitet die parikom noch?

Wibke Hanspach: Hervorzuheben ist unser neuestes Projekt „SINN – Zukunftsplattform für soziale Innovationen“. Unsere umfassende Mitwirkung an der Konzeption und unsere Projektbeteiligung kommt den Mitgliedern zugute und bietet gleichzeitig erweiterte Netzwerk- und Austauschmöglichkeiten, die über die Verbandsstruktur und gewohnte Partnerschaften hinausgehen. Unser Ernährungsprojekt, welches stationäre Pflegeeinrichtungen bei internen Prozessen zur gesunden Ernährung der Bewohner*innen unterstützt, geht in sein letztes Jahr, zeigt erste Erfolge vor Ort und wir hoffen, dass wir im Bereich gesunder Ernährung ein neues Angebot konzipieren können.

Ich denke, die besondere Stärke der parikom liegt in einem breit aufgestellten Netzwerk aus Expert*innen zu verschiedensten Themen. So können wir je nach Bedarf zu nahezu jedem Thema interne und externe Fachkompetenz vermitteln. Ob eine kurze Coaching-Einheit benötigt wird, eine eintägige Schulung gewünscht ist oder ein Fachtag organisiert werden soll. Aber auch zu grundlegenden Fragen der Organisationsentwicklung bieten wir Hilfe im jeweils gewünschten Umfang.

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt aber auch weiterhin auf der Umsetzung eines passgenauen Angebotes beruflicher Weiterbildung für die Mitglieder des Paritätischen sowie Interessierte aus dem sozialen Bereich. Unsere Projekte - im Bereich Weiterbildung die Selbsthilfeakademie Sachsen und die Ehrenamtsakademie Südwestsachsen - ergänzen dies. Und auch 2024 sind wieder viele neue Weiterbildungsangebote geplant.

Frau Hanspach, herzlichen Dank für das Gespräch.


Informationen über die Leistungen und Projekte der parikom lesen Sie auf: www.parikom.de

Kontakt:

Wibke Hanspach (Betriebsleitung und Prokura, parikom gGmbH)

Tel.: 0351 - 828 71 420
E-Mail: wibke.hanspach(at)parikom.de


Das Interview führte Thomas Neumann, Referent für Verbandskommunikation.

 

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