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Digitalisierung: Bedarfe des Ehrenamts stärker berücksichtigen

Symbolbild: Hände tippen auf einem Smartphone und sind umringt von Symbolen digitaler Anwendungen. (gerald - pixabay.com)

Zu Jahresbeginn 2023 stellte der Freistaat seine neue Digitalstrategie vor. Bei deren Erarbeitung brachte sich der Paritätische Sachsen aktiv ein und betonte, dass Digitalisierung stets barrierefrei gedacht werden muss. Zudem verwies er auf deren Bedeutung für zivilgesellschaftliches Engagement und die Bildung.

Unter dem Titel ‚Sachsen digital 2030: Besser, schneller, sicher‘ stellte Wirtschafts- und damit Digitalminister Martin Dulig im Januar 2023 die neue Digitalstrategie des Freistaates vor. Die Weiterentwicklung der aus dem Jahr 2016 stammenden Strategie fand diesmal unter breiter Beteiligung von Akteur*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft statt.

Der Paritätische Sachsen brachte sich in mehreren Workshops in diesen Prozess ein. Im Ergebnis erfasst die Struktur der Digitalstrategie nun fünf Dimensionen: Gesellschaft, Staat, Wirtschaft und Arbeit, Digitale Infrastruktur und Bildung sowie Wissenschaft und Forschung. Es wurden 16 Handlungsfelder bestimmt.

Digitalisierung muss barrierefrei gedacht werden

Für den Landesverband war es wichtig, dass in allen Dimensionen und Handlungsfeldern von Anfang an Barrierefreiheit mitgedacht werden muss. „Wenn beim digitalen Wandel alle Zielgruppen mitgenommen werden sollen, müssen auch digitale Formen der Mitwirkung für alle vollumfänglich möglich sein“, meint Daniel Fuchs, Bereichsleiter der Regionalgeschäftsstellen des Paritätischen Sachsen, der den Landesverband im Beteiligungsprozess vertrat. „So eröffnet die Digitalisierung der Gesellschaft nicht nur neue Chancen des Arbeitens und Engagements, sondern auch Gestaltungsformen einer barrierefreien Kommunikation und Teilhabemöglichkeiten.“

Ehrenamt fit für die Digitalisierung machen

Hinsichtlich der Partizipation und des zivilgesellschaftlichen Engagements brachte der Paritätischen Sachsen die Bedarfe ehrenamtlicher Strukturen ein. Ehrenamtlich Tätige leisten wichtige und verantwortungsvolle Aufgaben für die Gesellschaft, sodass sie beim zunehmenden Gebrauch digitaler Werkzeuge entsprechende Kenntnisse und Kompetenzen benötigen. Um sie dabei zu unterstützen, muss die Digitalstrategie Themen wie den Ausbau und die Weiterentwicklung kostenloser Bildungsangebote für diese Zielgruppe berücksichtigen. Gleichzeitig müssen bürokratische Hürden abgebaut bzw. durch Digitalisierungsprozesse vereinfacht werden, damit sich Ehrenamtliche niedrigschwellig und zielgerichtet einbringen können.

Diese Schwerpunkte flossen in die Mission der Digitalstrategie ein, in der es heißt: „Wir bauen gleichberechtigte und barrierefreie digitale Möglichkeiten für die partizipative Gesellschaft flächendeckend weiter aus. Dabei unterstützen wir handelnde Akteure […], um bei der Bürgerbeteiligung sowie dem zivilgesellschaftlichen Engagement die Rahmenbedingungen zu vereinfachen […].“

Digitalisierung auch in Schule und frühkindlicher Bildung wichtig

Einen weiteren Fokus legte der Paritätische Sachsen auf das Handlungsfeld Schule. Hierbei forderte er, dass mit den Bundesmitteln des Digitalpaktes auch in Sachsen zügig eine digitale Lernumgebung für Schüler*innen geschaffen werden muss. Aber auch beim Personal und bei der Personalentwicklung müssen digitale Werkzeuge stärker zum Einsatz kommen. Neben der digitalen Infrastruktur und der Ausstattung mit Hardware bedarf es der Finanzierung von notwendigen Weiterbildungen und der Qualifizierung für digitale Tools.

„Obwohl beim Handlungsfeld Schule nicht nur kommunale, sondern auch freie Schulträger berücksichtigt wurden, ist es schade, dass die frühkindliche Bildung in der Digitalstrategie völlig fehlt. Denn insbesondere bei der Personalarbeit und der Kommunikation zwischen Einrichtungen, Verwaltung und Elternschaft bietet die Digitalisierung ebenfalls effektive und effiziente Möglichkeiten“, ist Daniel Fuchs überzeugt.

Die gesamte Digitalstrategie ‚Sachsen digital 2030: Besser, schneller, sicher‘ ist unter folgendem Link abrufbar: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/41515


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