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Diversität in der Arbeitswelt

Symbolbild: Viele bunte Menschen mit Sprechblasen über ihren Köpfen.

Wer Vielfalt im Team gut organisieren möchte, muss sich mit den Lebenswelten der Beschäftigten befassen. Ein Projekt des Lesben- und Schwulenverband Sachsen unterstützt Arbeitgeber mit praktischen Hilfestellungen.

Viele Menschen kommen zum Arbeiten und Leben nach Sachsen. Vielfalt, Offenheit und Toleranz werden daher nicht nur in großen Unternehmen zu immer wichtigeren Werten. Dies schließt LSBTI* (Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen) ein, die in Sachsen noch wenig sichtbar sind. Auch in der Arbeitswelt und Soziallandschaft ist es hierzulande für diese Menschen leider noch schwierig, vorurteilsfrei und ohne Vorbehalte zu arbeiten und sich offen zeigen zu können. Doch für viele - nicht nur jüngere Menschen - ist Diversität ein bedeutender Faktor, der in ihrem Leben nicht mehr wegzudenken ist. Wir setzen uns daher ein, LSBTI* im Berufsleben und darüber hinaus sichtbarer zu machen, Vorurteile abzubauen und die Region offener und diversitätsorientierter zu gestalten.

Dies sind auch die Ziele des Projekts „Queer am Arbeitsplatz“ und unserer grundsätzlichen Vereinsarbeit. Durch Workshops, Sensibilisierungen online und offline und auch Aktionen vor Ort führen wir Unternehmen, Organisationen und Sozialbetriebe nicht nur als Arbeitgeber an die Thematik heran und sensibilisieren sie. Mit regem fachlichem Austausch und Begegnungen werden zudem Brücken gebaut und Menschen vor Diskriminierung bewahrt. Es eröffnen sich  neue Möglichkeiten, die Arbeitswelt und besonders den Sozialbereich vielfältiger und chancengerechter zu machen. Das Projekt wird sachsenweit vom LSVD Sachsen in Zusammenarbeit mit bundesweit tätigen Partner*innen durchgeführt.

Mit Diversität im Team Fachkräfte halten

Der Vorteil von Diversität und vielfältigen Belegschaften ist nicht nur eine wertschätzende Unternehmenskultur - auch eine höhere Bindung an das Unternehmen und die Entfaltung von ganz verschiedenen Talenten stehen im Ergebnis. Damit steigt die Teilhabe am innerbetrieblichen Leben und parallel dazu die Wertschöpfung. Die lässt sich anhand einiger Banken, aber auch bei Industriebetrieben, Krankenkassen und Sozialeinrichtungen nachweisen.

Ganz allgemein gesagt soll niemand mehr Facetten der eigenen Persönlichkeit wie die sexuelle Identität verstecken müssen. Mit weiteren Diversitätsmerkmalen wie Behinderung, ethnischer Zugehörigkeit u.a. stehen viele LSBTI* am Arbeitsplatz vor zusätzlichen Herausforderungen. Deshalb wird auch auf eine intersektionale Betrachtung Wert gelegt, die an bereits bestehende Diversitätskonzepte anschließen kann und auch Menschen mit Handicap, Religionszugehörigkeit etc. einschließt.

Gerade LSBTI-Arbeitnehmer*innen, aber auch Führungskräfte, Patient*innen, Heimbewohner*innen und deren Angehörige werden noch nicht überall in Sachsen als entsprechende Zielgruppe betrachtet und geachtet. Häufig kommt es zu Missverständnissen - eine Spirale der Abgrenzung setzt sich in Gang. Es gibt immer noch viele Menschen, die aus Angst vor Diskriminierung und Mobbing nicht über ihre sexuelle und geschlechtliche Identität sprechen. Dies geschieht nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in vielen anderen Bereichen.

Mit Dialog und Begegnung Brücken bauen

Das einfachste Mittel, Berührungsängste abzubauen, ist darüber zu reden und Veränderungen zuzulassen. Zur Diversität in kleinen und mittleren Sozialeinrichtungen kann gesagt werden, dass besonders in den östlichen Bundesländern eine eher konservative Einstellung zu LSBTI* vorherrscht. Man redet schon gerne über das Leben, aber klammert die sexuelle Identität gerne aus - und damit eine ganze Bevölkerungsgruppe. Dabei geht es gerade um das Zusammenarbeiten und Zusammenleben in der Öffentlichkeit. Umfragen des Sachsenmonitors 2017 – 2019 mit jeweils ähnlichen Zahlen und Statistiken von NGOs zum Thema bestätigen eine derartige Grundhaltung in Teilen der Bevölkerung. Die Tagespresse berichtet in verschiedenen Artikeln über wieder steigende Ablehnungen und Ressentiments. Demzufolge ist sexuelle und geschlechtliche Identität doch nicht nur eine reine Privatsache.

Sie haben Interesse, an dem Projekt mitzuwirken? Sie wollen als Sozialeinrichtung offen für LSBTI sein oder möchten selbst etwas für eine offene Soziallandschaft tun? Dann nehmen Sie Kontakt mit dem Projekt „Queer am Arbeitsplatz“ auf.

Mehr Informationen gibt es auf der Website www.sachsen.lsvd.de/queer-am-arbeitsplatz


Der Autor: Michel Röhricht arbeitet beim Lesben und Schwulenverband Landesverband Sachsen und verantwortet das Projekt "Queer am Arbeitsplatz"


Kontakt:

Michel Röhricht (Projektleiter „Queer am Arbeitsplatz“)

Telefon : 0371 / 35146562
Mail: michel.roehricht(at)lsvd.de