Mit der gesetzlichen Verankerung von zwei Stunden für die mittelbare pädagogische Arbeit geht der Freistaat den Weg der Qualitätsentwicklung in der frühkindlichen Bildung weiter. Der Paritätische Sachsen befürwortet dieses Vorgehen.
Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen, sagt: „Nach den Verbesserungen der vergangenen Jahre geht der Freistaat mit den zwei Stunden für mittelbare pädagogische Arbeit pro Fachkraft und Woche den Weg der Qualitätsverbesserung im frühkindlichen Bereich nun konsequent weiter. Das findet unsere volle Zustimmung. Zwölf Jahre nach der Einführung des Sächsischen Bildungsplanes ist dieser Schritt überfällig, weil dieser wichtige Arbeitsprozess bisher häufig zu Lasten der Betreuungszeit für die Kinder ging oder sogar als ehrenamtliche Tätigkeit erledigt wurde.“
Auch wenn sich der Paritätische Sachsen noch mehr Bewegung gewünscht hätte, ist anzuerkennen, dass der Freistaat das Thema weiter verfolgt. Dies muss in den Folgejahren unbedingt fortgeführt werden, weshalb der Verband die Diskussion um die Elternbeitragsfreiheit als wenig zielführend erachtet. „Kostenfreie Bildung ist uns ebenfalls wichtig. Aber Elternbefragungen auf Landes- wie auch auf Bundesebene zeigten, dass die Beitragsfreiheit eine nachgeordnete Rolle spielt. Deshalb sollte der Freistaat seinen Fokus auf der Qualitätsentwicklung behalten. Gleichzeitig könnte man prüfen, wie bereits bestehende Systeme der Elternbeitragsbefreiung für einkommensschwache Familien verbessert werden können, um dort die Zugänge zur frühkindlichen Bildung zu stärken“, meint Michael Richter.
Hinsichtlich des Bedarfs an pädagogischen Fachkräften bewertet der Paritätische Sachsen den künftig gezahlten Zuschuss von 50 Euro pro Monat und Schüler als einen ersten richtigen Ansatz, der die Erzieherausbildung etwas attraktiver gestaltet. Perspektivisch ist auf eine vergütete Ausbildung hinzuwirken.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen ist mit fast 500 Mitgliedsorganisationen der größte Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. Sachsenweit betreiben die Mitglieder mehr als 2300 Einrichtungen und Dienste im Sozial- und Bildungsbereich, in denen rund 40.000 Beschäftigte tätig sind.
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