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Ernährung in Pflegeeinrichtungen: Fachtag zeigte Chancen für die Praxis

Gesundheit und Ernährung stehen in engem Zusammenhang. Vor diesem Hintergrund lud das Projekt „Ernährung in der stationären Pflege“ im Juni zu einem gleichnamigen Fachtag ein. In kurzweiligen Vorträgen erhielten die Teilnehmenden Impulse für die Praxis.

Eine 2021 vom Projekt „Ernährung in der stationären Pflege“ durchgeführte Befragung sächsischer Pflegeinrichtungen ergab, dass die individuellen Ernährungsbedarfe der Bewohner*innen bei der Verpflegung vor Ort bereits heute eine wichtige Rolle spielen. „Das Personal ist mit viel Engagement dabei, wenn es um eine gesunde und ausgewogene Verpflegung der Bewohner*innen geht. Dort, wo es noch nicht so gut gelingt, liegt es in der Regel an Kommunikationsstrukturen“, stellt Anja Schindhelm, die leitende Koordinatorin des Projektes, fest.

Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Pflegekräfte. Diese kennen das Ess- und Trinkverhalten der Bewohner*innen sowie deren Unterstützungsbedarfe bei der Nahrungsaufnahme. Inwieweit die Pflegebedürftigen noch aktiv an der Zubereitung der Speisen beteiligt werden können, liefere ebenfalls wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der Ernährungsgewohnheiten. Dieses Wissen im Team und vor allem interprofessionell mit Betreuungs- und Küchenkräften zu teilen, sei der Schlüssel zu einem erfolgreichen Verpflegungsmanagement.

Diesen Aspekt hob auch Theresa Stachelscheid von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in ihrem Beitrag hervor. Die im DGE-Projekt „IN-FORM Fit im Alter“ beschäftigte Ökotrophologin stellte den DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Senioreneinrichtungen vor, dessen Schlagworte ‚Genussvoll, gesundheitsfördernd und nachhaltig‘ lauten. Der Standard richtet sich vor allem an Küchenkräfte und soll diesen beispielsweise dabei helfen, durch eine optimale Lebensmittelauswahl sowie nährstoffschonende Garmethoden und die Berücksichtigung individueller Speisewünsche die Qualität der Verpflegung zu steigern.

Wie dies mit den vorhandenen Ressourcen tatsächlich gelingen kann, erklärte Herbert Thill in seinem Vortrag „Berufsübergreifendes Ernährungsmanagement für eine Seniorenverpflegung mit Genuss“. Dabei griff der gelernte Koch auf seine langjährige Erfahrung als Küchenchef in verschiedenen Pflegeeinrichtung zurück. Er gab praktische Tipps für den Arbeitsalltag und illustrierte diese immer wieder mit persönlichen Erlebnissen. Um Seniorenverpflegung mit Genuss erfolgreich umzusetzen, sei neben Kenntnissen über Ernährungsbedürfnisse im Alter und den Fähigkeiten als Köchin oder Koch vor allem der Dialog mit allen an der Verpflegung beteiligten Personen entscheidend.

Die ersten Rückmeldungen der rund 60 Teilnehmenden aus 32 sächsischen Pflegeeinrichtungen waren weitgehend positiv. Sie konnten viele Impulse für eine ausgewogene sowie bedarfs- und bedürfnisorientierte Ernährung in Pflegeeinrichtungen mitnehmen.

Ab September 2022 werden sachsenweit zudem sechs Pflegeeinrichtungen ganz praktische Unterstützung durch das Projekt „Ernährung in Pflegeeinrichtung“ erhalten. Das Projektteam wird vor Ort beraten und gemeinsam mit den Einrichtungen die Möglichkeiten für eine gesundheitsbewusste und ausgewogene Ernährung ausloten. Insbesondere das Verpflegungsmanagement steht dabei im Mittelpunkt.

Das Projekt „Ernährung in Pflegeeinrichtung“ erfolgt in Trägerschaft der parikom gGmbH und in Kooperation mit dem Paritätischen Sachsen. Die Ersatzkassen in Sachsen (TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK) fördern es.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://parikom.de/ernaehrung-in-pflegeeinrichtungen


Kontakt zum Projekt "Ernährung in der stationären Pflege":

Anja Schindhelm (Leitende Projektkoordinatorin)
Telefon: 0351 / 828 71 451
E-Mail: anja.schindhelm(at)parikom.de

Kimberly Wunderlich (Projektkoordinatorin)
Telefon: 0351 / 828 71 451
E-Mail: kimberly.wunderlich(at)parikom.de

 

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