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Fachbereichskonferenzen Altenhilfe: PSG II bleibt bestimmendes Thema

Fachbereichskonferenz Altenhilfe Pflege Paritätischer Sachsen Mai 2016 Dresden

Anfang Mai war es wieder einmal soweit: Der Paritätische Sachsen lud seine in der Altenhilfe und Pflege verorteten Mitglieder zu den ersten der zwei jährlichen Fachbereichskonferenzen ein.

Die Luft war frühsommerlich warm, die Sonne strahlte – eigentlich beste Voraussetzungen für einen entspannten Tagesausflug an die Elbe. Aber nichts dergleichen: Im Vordergrund stand natürlich beide Male die Arbeit. Schließlich wartete jeweils eine vollgepackte Tagesordnung auf die Gäste. Besonders die Fachbereichskonferenz der Ambulanten Pflege am 11. Mai erwies sich dabei als Renner: Mehr als 80 Personen waren der Einladung in die BGW-Akademie gefolgt – so viele wie nie zuvor. Aber auch zur Tagung der stationären Pflegeeinrichtungen am 13. Mai fanden über 50 Fachkräfte den Weg.

Das Pflegestärkungsgesetz 2 (PSG II) in der praktischen Umsetzung

Der Grund für die große Resonanz lässt sich mit einem griffigen Kürzel zusammenfassen: PSG II. Das zweite Pflegestärkungsgesetz, das im Kern auf eine Modernisierung der pflegerischen Versorgung hinauslaufen soll. Weg von der Defizitbetrachtung hin zur Ressourcenorientierung. Diese zur Zeit in der Umsetzung befindliche Umgestaltung der Pflegelandschaft sorgt nach wie vor für hohen Beratungs- und Diskussionsbedarf unter der Mitgliedschaft. Und folglich stand dieses Thema auch im Zentrum beider Konferenzen. Der Knackpunkt dabei: Das Gesetz trat zum 1. Januar 2016 in Kraft – die leistungsrechtliche Ausgestaltung folgt dem nun nach und nach. 2016 soll somit ein Jahr des Übergangs darstellen, um die komplette Implementierung vorzubereiten. Das macht die Sache für jene, die die Vorgaben umsetzen sollen, sicher nicht leichter. Daher sprachen die Referentinnen Claudia Österreicher und Julia Schulz mit den Mitgliedern zunächst wie bereits im Jahr zuvor über ganz grundlegende Sachverhalte: den Pflegebedürftigkeitsbegriff, die fünf neuen Pflegegrade sowie das darauf aufbauende neue Begutachtungsassessment für sowohl ambulante Dienste als auch stationäre Einrichtungen.

Gemeinsame Datengrundlage für Rahmenvertragsverhandlungen

Zudem gab es an beiden Tagen wertvolle Hinweise zu aktuellen Rahmenvertragsverhandlungen. So lieferte in der ambulanten Pflege die erste Auswertung der im Vorfeld unter den Mitgliedern stattgefundenen Datenerfassung von Struktur- und Sollzeitvorgaben der ambulanten Dienste einige direkte Einblicke in die Praxis. Die Datenlage wird nun als Grundlage für anstehende Verhandlungen genutzt. Für die  stationäre Versorgung gab eine Präsentation der Beschlüsse der Pflegesatzkommission hinsichtlich der drei möglichen Umsetzungsvarianten des PSG II. Für diesen Part der Veranstaltung erhielten die Referentinnen der Altenhilfe kompetente Unterstützung von Mario Chmelarz, der seit April das neu zugeschnittene Referat Entgelte des Paritätischen Sachsen betreut, sowie von Matthias Steindorf als Bereichsleiter Soziale Arbeit und Bildung.

Veränderungen bewegen den Pflegebereich in den kommenden Jahren

Der zweite Teil der Veranstaltung drehte sich dann um weitere Neuigkeiten in der Pflege, variiert nach den jeweiligen Tätigkeitsschwerpunkten der jeweils anwesenden Mitglieder. Stichworte hier: der Gesetzentwurf zum PSG III – es geht Schlag auf Schlag. Dazu das geplante Pflegeberufegesetz, der momentane Stand der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation sowie das Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung.

Und das Fazit am Ende des Tages: Langweilig werden die kommenden Jahre in der Pflege beileibe nicht werden. Weniger arbeitsintensiv genauso wenig. Es gilt jetzt, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit eine bessere pflegefachliche Grundlage für die Versorgung erreicht werden kann. Dies ist das Ziel hinter allen Gesetzesnovellierungen, welches nicht aus den Augen verloren werden darf. Denn somit können sich für die Profession Pflege neue Perspektiven eröffnen.

Die nächsten Fachbereichskonferenzen finden im Oktober statt.

Kontakt:

Julia Schulz
Referat Altenhilfe
Tel: 0351 – 491 66 64
Mail: julia.schulz(at)parisax.de

Claudia Österreicher
Referat Altenhilfe und Teilhabe
Tel: 0351 – 491 66 17
Mail: claudia.oesterreicher(at)parisax.de