In innerverbandlichen Fachgruppen tauschen sich Mitgliedsorganisationen der jeweiligen Fachbereiche regelmäßig zu aktuellen Fragen aus. Doch was geschieht dort wirklich? Dr.‘in Susanne Kleber, Referentin für Bildung des Paritätischen Sachsen, blickt exemplarisch auf die Fachgruppenarbeit der Freien Schulen im Landesverband.
Aktuell sind 21 Schulen Mitglied im Paritätischen Sachsen. Darunter sind allgemeinbildende und berufsbildende Schulen sowie Förderschulen aus dem gesamten Freistaat. Der Großteil der Träger beteiligt sich aktiv an der Fachgruppe Schulen in freier Trägerschaft (FGFS). Sie besteht seit nunmehr zehn Jahren und trifft sich vierteljährlich. In erster Linie geht es in dem Gremium um die fachpolitische Positionierung zu aktuellen bildungspolitischen Themen. Damit ist die Fachgruppe ein zentrales Instrument der innerverbandlichen Willensbildung. Was mit einer kleinen Arbeitsgruppe begann, wuchs zu einem Zirkel heran, der mittlerweile auch in den regionalen und überregionalen Fachdiskursen zu pädagogisch-inhaltlichen Fragen Rede und Antwort steht. Antrieb für die gemeinsamen Aktivitäten ist das Ziel einer alle Schulformen umfassenden inklusiven Bildungslandschaft für Sachsen.
Aber auch ganz alltagspraktische Themen werden in der Fachgruppe besprochen. Das sind Fragen zum Gründungsprocedere, zu Finanzierung und Fördermittelgewinnung, zur Personalentwicklung sowie zur Schulhaussanierung oder zu baulichen Veränderungen während des laufenden Betriebs in Abstimmung mit dem pädagogischen Konzept. Unabhängig von den unterschiedlichen Bildungsansätzen der Träger steht immer die Orientierung an einer Lehr- und Lernumgebung im Vordergrund, die den individuellen Bedarfen der Schüler*innen gerecht wird.
Hierbei haben die Mitglieder regionale und kommunale Besonderheiten zu beachten. Der enge Kontakt mit den zuständigen Behörden und Ämtern ist dafür unabdingbar. In der Fachgruppe steht der Austausch über den Kontakt mit der Verwaltung deshalb regelmäßig auf der Tagesordnung. Zudem lädt die Fachgruppe einmal im Jahr Vertreter*innen der obersten Fachbehörde ein, um über ungelöste Problemlagen zu sprechen und im Idealfall Lösungen dafür zu finden. Immer wieder zeigt sich jedoch, dass die Überschneidung von Dienst- und Fachaufsicht innerhalb der regionalen Stellen des Landesamtes für Schule und Bildung den Dialog erschwert. Daher fordert der Paritätischen Sachsen bereits seit längerem die Trennung von Dienst- und Fachaufsicht, da eine Institution nicht gleichzeitig beraten und kontrollieren kann.
Die Mitgliedsorganisationen schätzen diese Form des fachlichen Dialogs, da er es ihnen ermöglicht, eigene Entwicklungswege zu beschreiten und sich kollegiales Feedback zu holen. Nicht selten wird zudem deutlich, dass das Thema einer Schule meist viele, wenn nicht sogar alle Träger betrifft. Eine gemeinsam erarbeitete Lösung des Gremiums kann somit die praktische Arbeit aller Beteiligten stärken.
Für 2020 stehen der Abschluss eines Qualitätsentwicklungsinstrumentes sowie die Forderung nach einer auskömmlichen Finanzierung für Schulen in freier Trägerschaft auf der Agenda.
Kontakt:
Dr.‘in Susanne Kleber (Referentin Bildung)
Tel.: 0351/ 828 71 147
E-Mail: susanne.kleber(at)parisax.de