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Familien und Kinder mit Kita-Sozialarbeit unterstützen

Frühkindliche Bildung legt wichtige Grundlagen für die positive Entwicklung von Kindern und deren künftige Bildungserfolge. Sachsen kann hierbei auf einen hohen Anteil an gut qualifizierten Fachkräften in den Kita-Teams zurückgreifen. Neben der individuellen Förderung und einer kindgerechten Betreuung sind pädagogische Fachkräfte zudem gefordert, dem im Sozialgesetzbuch VIII formulierten Auftrag des Abbaus von Benachteiligungen Rechnung zu tragen. Benachteiligungen können beispielsweise durch die Armut der Eltern, schwierige familiäre Verhältnisse, körperliche Beeinträchtigungen, psychische Gesundheitsprobleme, einen Migrationshintergrund oder durch das Aufwachsen ohne Eltern entstehen. Die geschilderten Umstände führen nicht selten zu sozialer Ausgrenzung, schlechteren Lebensverhältnissen und geringeren Bildungschancen. Kita-Teams zeigen an, dass sie angesichts der Vielfalt an Aufgaben nicht allen Kindern gleichermaßen gerecht werden können. Insbesondere für den Abbau von Benachteiligungen braucht es zusätzliche Fachkräfte, die sich dieser Aufgabe gezielt annehmen.

Benachteiligungen abbauen durch multiprofessionelle Teams

Die Erfahrungen zeigen, dass Sozialarbeit in Kitas die Kinder in besonderen Lebenslagen individuell unterstützt und auch Brücken in deren Familien bzw. deren soziales Umfeld baut. Eine erfolgreiche Kita-Sozialarbeit stärkt demnach das Kind und die jeweilige Familie. Diese frühzeitige Unterstützung kann dazu beitragen, dass spätere Hilfsangebote weniger in Anspruch genommen werden müssen. Das ergänzende sozialpädagogische Angebot braucht einen verbindlichen Platz in der frühkindlichen Bildung. Es unterstützt Kinder nachhaltig in ihrer Entwicklung und wirkt über den Kitabesuch hinaus. Die Einbindung der sozialpädagogischen Fachkräfte in das Kita-Team verbessert die professionellen Handlungsmöglichkeiten und wirkt entlastend für alle Beteiligten. Um diese Effekte zu verstetigen, muss die Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeit in Kita, Schule und Hort in Zukunft enger zusammengedacht werden.

Landesprogramm Kita-Sozialarbeit rechtzeitig auf den Weg bringen

Derzeit profitieren sachsenweit 280 Kitas vom Programm „KINDER STÄRKEN 2.0“, das über den Europäischen Sozialfond (ESF) gefördert wird. Dies ermöglicht, in den jeweiligen Einrichtungen eine zusätzliche Fachkraft mit 30 Wochenstunden einzustellen, die Kinder mit besonderen Lern- und Lebenserschwernissen unterstützt. Das Programm wird gut angenommen und zeigt nachweislich Wirkung. Nach Aussagen von Fachkräften liegt der Bedarf jedoch weit höher. Da die ESF-Förderung für das Programm „KINDER STÄRKEN 2.0“ im Jahr 2027 ausläuft, ist der Freistaat gefordert, rechtzeitig die Fortführung durch ein Landesprogramm Kita-Sozialarbeit abzusichern und eine Weiterentwicklung zu ermöglichen. Auch Horte müssen weiterhin mitgedacht werden.


Kontakt

Hartmut Mann (Referat Jugendhilfe)
Tel.: 0351 - 828 71 144
E-Mail: hartmut.mann(at)parisax.de