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Förderprogramm ‚TANDEM‘ - Langzeitarbeitslose samt Umfeld im Blick

Grafitti: gute Arbeit

Mit dem Förderprogramm "TANDEM Sachsen" möchte das Sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) künftig gezielt Langzeitarbeitslose unterstützen und dabei auch deren Familien mit in den Blick nehmen. Der Paritätische Sachsen begrüßt diesen Ansatz, den der Verband schon länger fordert.

Kristin Höfler, Referentin für Arbeit und Beschäftigung des Paritätischen Sachsen, zeigt sich erfreut über die Ankündigung des SMWA, künftig das Förderprogramm TANDEM umsetzen zu wollen. „Wir haben uns schon im Vorfeld für den TANDEM-Ansatz ausgesprochen, da dieser nicht nur den oder die Leistungsbeziehenden, sondern die gesamte Bedarfsgemeinschaft in den Fokus rückt. Denn langfristige Erwerbslosigkeit ist oft nicht nur für den oder die Betroffene selbst ein Problem, sondern betrifft die gesamte Familie.“

Laut Bekanntmachung verfolgt das Förderprogramm TANDEM das Ziel, „durch eine beschäftigungsorientierte Familienförderung den einzelnen Familienmitgliedern gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Dabei soll möglichst mindestens eine erwerbsfähige Person der Familie in ein nachhaltiges Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden und gleichzeitig die bestmögliche Familienförderung der in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Kinder, insbesondere in ihrer Bildungskompetenz, gewährleistet werden.“ 

Der Paritätische Sachsen hat sich schon während der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem SMWA über den ESF-Begleitausschuss in die Erarbeitung des Förderaufrufs eingebracht. Es wurden unterschiedliche Ansätze für eine Modellförderung im Rahmen der ‚ESF-Richtlinie Berufliche Bildung‘ diskutiert, wobei klar war, dass aufgrund der Mittelausstattung nicht alle Ansätze umzusetzen sein werden.

Das Engagement für den TANDEM-Ansatz geht zurück auf den Beginn der Vorbereitungen zur laufenden ESF-Förderperiode. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege hatte in den Verhandlungen mit dem Bundesarbeitsministerium (BMAS) ein Konzept erarbeitet, welches - ähnlich wie bei TANDEM - die soziale Teilhabe stärker in den Fokus rückt und auf die Bedarfsgemeinschaften abzielt. Vom BMAS kam damals das Signal, solche Ansätze auf Landesebene zu entwickeln. Dieser Impuls wurde in Sachsen aufgegriffen und spiegelt sich im Programm ‚Schritt für Schritt‘ des Sächsischen Sozialministeriums wider. Dieses Programm richtet sich jedoch ausschließlich an die Leistungsbeziehenden und bezieht nicht die ganze Familie ein. Von daher begrüßt der Paritätische, dass dies mit TANDEM nun möglich sein wird.

Gleichzeitig weist der Paritätische darauf hin, dass es immer auch Personen geben wird, für die der allgemeine Arbeitsmarkt kein Angebot bereithält. Für diese Menschen müssen zusätzliche Erwerbschancen eröffnet werden. Hier kann öffentlich geförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Teilhabechancen eröffnen.

„In den letzten Jahren hat das SMWA an mehreren Stellen einen Weitblick erkennen lassen, bei denen sozialpolitische Aspekte als wichtige Bestandteile wirtschaftspolitischen Handelns berücksichtigt werden“, bemerkt die Referentin und verweist gleichzeitig auf einen guten und konstruktiven Dialog mit dem SMWA.