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Förderung vereinfachen: Weniger Bürokratie. Mehr Wirkung.

Symbolbild: Münzen und Geldscheine in EURO (Quelle: pixabay.com)

Der Paritätische Sachsen legt sechs praxistaugliche Vorschläge für einfachere Förderverfahren vor. Ziel: Weniger Bürokratie, verlässliche Regeln und wirksamer Mitteleinsatz – für Träger, Bewilligungsstellen und die Menschen in Sachsen.

Die öffentlichen Kassen stehen unter Druck. Gleichzeitig sind Förderverfahren oft aufwendig. Der Paritätische Sachsen bündelt die Erfahrung von mehr als 470 Mitgliedsorganisationen und drei Jahrzehnten Praxis. Aus dieser Kompetenz heraus unterbreitet der Verband sechs konkrete Vorschläge. Sie reduzieren den Verwaltungsaufwand, erhalten die Wirksamkeit der Mittel und stärken eine Kultur des Vertrauens. Klares Ziel der verbandlichen Vorschläge: effiziente Verfahren, die allen Beteiligten nützen.

Vertrauenskultur und klare Regeln

Förderpraxis darf nicht von Misstrauen geprägt sein. Es braucht Vertrauen, praxistaugliche Lösungen und eine Digitalisierung, die Probleme löst statt schafft. Damit Verfahren einfacher, transparenter und verlässlicher werden, braucht es Anpassungen an der Landeshaushaltsordnung, Ausführungsvorschriften und den Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung.

Projektförderung mit wiederkehrendem Bedarf

Viele mehrjährige, politisch gewollte Projekte müssen jedes Jahr neu beantragt werden. Das bindet Ressourcen, ohne Nutzen zu stiften. Lösung könnte hier eine „Projektförderung mit wiederkehrendem Bedarf“ sein: ein Antrag für mehrere Jahre statt jährlicher Neuanträge. So entsteht Planungssicherheit für die Organisationen. Die inhaltliche Arbeit rückt wieder in den Mittelpunkt.

Verwaltungs- und Sachkostenpauschalen sichern

Die Sächsische Haushaltsordnung erlaubt vereinfachte Kostenoptionen wie Pauschalen. In einigen Richtlinien fehlt jedoch die klare Benennung der abgedeckten Positionen. Das führt zu aufwendigen Einzelnachweisen. Der Paritätische Sachsen schlägt daher vor, Pauschalen eindeutig zu verankern und an etablierte Standards (z. B. KGSt, BMFSFJ-Praxis) anzulehnen. Das spart Zeit und erhöht Kalkulationssicherheit.

Besserstellungsverbot praxistauglich handhaben

Das Besserstellungsverbot erzeugt hohen Prüfaufwand und Unsicherheiten, etwa bei Tarifsteigerungen oder Arbeitszeitmodellen. Daher ist es sinnvoll, Personalausgaben bei tarifgebundenen Trägern in voller Höhe anzuerkennen. Das schafft Rechtssicherheit, reduziert Bürokratie und stärkt die Verlässlichkeit für Beschäftigte und Träger.

Festbetragsfinanzierung und einfacher Verwendungsnachweis

Die sächsische Kommission zur Vereinfachung und Verbesserung von Förderverfahren empfahl bereits 2019 den verstärkten Einsatz von Festbetragsfinanzierung, besonders für kleine Maßnahmen. Das senkt den Aufwand, vermeidet Einzelnachweise und erhöht die Flexibilität. Die Praxis wurde zeitweise umgesetzt, aber 2024 teilweise zurückgenommen. Der Verband macht sich dafür stark, Festbetragsfinanzierung dauerhaft zu etablieren, mit einfachem Verwendungsnachweis und Stichprobenprüfungen statt Detailprüfungen.

Zentrale Stammdatenbank aufbauen

Träger reichen Stammdaten bei verschiedenen Bewilligungsstellen mehrfach ein, oft in unterschiedlichen Formularen. Eine zentrale Datenbank, auf die alle Förderbehörden zugreifen, könnte diesen Mehraufwand spürbar reduzieren. Stammdaten werden einmal erfasst und aktuell gehalten. Das senkt Fehlerquoten, beschleunigt Verfahren und entlastet alle Beteiligten.

Fachlichkeit bei der Bewilligung wieder stärker einbinden

Die Besonderheiten sozialer Projekte sind komplex. Verwaltungsstellen verfügen nicht immer über die nötige fachliche Tiefe. Der Verband plädiert daher für eine stärkere Einbindung der Fachreferate in den Ministerien. So werden Bedarfe besser erkannt, Anträge passgenauer bewertet und Mittel zielwirksamer eingesetzt.

Vereinfachte Förderverfahren nutzen für Praxis und Staat

Die sechs Vorschläge des Paritätischen Sachsen verringern den Aufwand für Träger und Bewilligungsstellen. Sie beschleunigen Entscheidungen, erhöhen Transparenz und sichern Wirtschaftlichkeit. Pauschalen und standardisierte Prüfungen sorgen für Klarheit. Digitale Stammdaten vermeiden Dopplungen. Am Ende bleibt mehr Zeit für die Arbeit mit Menschen – bei verlässlicher Kontrolle der Zielerreichung.

Bürokratieabbau voranbringen mit breitem Praxiswissen

Als größter Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen bringt der Paritätische die Perspektive aus rund 470 Mitgliedsorganisationen ein. Damit bündelt der Verband umfangreiche Praxiserfahrung in Antragstellung, Bewirtschaftung und Abrechnung von Fördermitteln. In seinen Vorschlägen zur Vereinfachung der Förderpraxis in Sachsen sieht der Verband einen Beitrag zum lösungsorientierten Dialog mit Politik und Verwaltung. Das Ziel der Vorschläge ist klar: Bürokratie nachhaltig abzubauen und Wirkung zu erhöhen.

Mehr zu den sechs Vorschlägen des Verbandes lesen Sie im Positionspapier „Vorschläge des Paritätischen Sachsen: Förderverfahren vereinfachen – Mittel wirksam einsetzen“


Kontakt:

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Simone Zimmermann
Kaufmännische Landesgeschäftsführung, Referat Finanzen

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