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Freiwillige auf der Theaterbühne: Ich war jung und brauchte kein Geld

Elf Freiwillige und Ehrenamtliche hinterfragten in den letzten fünf Monaten die eigene Motivation hinter ihrem Engagement. Gemeinsam mit dem Theaterpädagogen Norman Schäfer entstand dabei das Theaterstück ‚Ich war jung und brauchte kein Geld‘. Am vergangenen Freitag feierte das Stück im Kleinen Haus in Dresden Premiere.

Am Anfang der Probenarbeit wussten die Künstler(innen) in spe noch nicht, wohin die Reise gehen sollte. Doch fanden sie es allemal spannend, sich die Frage zu stellen, warum sie sich engagieren und welchen Zweck dies für sich selbst und andere erfüllt. Die Bürgerbühne des Dresdner Staatsschauspiels und die Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH hatten sie dazu eingeladen, um die Ergebnisse mit spielerischen Mitteln auf die Bühne zu bringen.

Angeleitet von Norman Schäfer gelang es, mit szenischen Bildern zu verdeutlichen, wie breit das Spektrum des eigenen Antriebs für einen Freiwilligendienst oder eine ehrenamtliche Tätigkeiten sein kann. Wenig überraschend kamen dabei der Wunsch nach Teilhabe und Gestaltungwillen ebenso zur Sprache wie die Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung. Aber auch kritische Töne sparte die Aufführung nicht aus: So betonten die Protagonist(inn)en die tägliche Gratwanderung zwischen dem Anspruch, dass ihre Aufgaben in der jeweiligen Einrichtung zusätzlicher Natur sind und dem oftmals notwendigen Einsatz von Freiwilligen, um insbesondere im sozialen Bereich Alltagsaufgaben zu bewältigen.

In verblüffender Weise zeichnete das Stück den Kontrast zwischen der mitunter als Last empfunden Erwerbsarbeit und dem starken Willen, im Engagement viel leisten zu wollen. Die These der Akteure: Wer mit Freude handelt, leistet auch mehr. Ein klares Plädoyer dafür, dem eigenen Antrieb und Willen zu folgen, um schließlich jene Aufgaben gut auszuführen, für die man sich bewusst entscheidet.

Diese Feststellung gilt zweifelsfrei auch für das Ensemble des knapp einstündigen Stückes. Die elf Laiendarsteller(innen) zeigten ein hervorragendes und mitreißendes Spiel, wofür sich das Publikum mit anhaltendem Applaus bedankte. Diesem ‚Club der Freiwilligen Bürger‘ ist es gelungen, neue Sichtweisen zu öffnen und dabei stets gut zu unterhalten.

Im Rahmen der Bürgerbühne des Staatsschauspiels Dresden können seit mehreren Jahren interessierte Personen an verschiedenen Theaterprojekten und Clubs mitwirken. In Kooperation mit der Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH entstand diesmal der ‚Club der freiwilligen Bürger‘, in dem derzeit aktive Freiwillige mitspielen und eigenen Ideen einbringen.

Erfahren Sie mehr über die Bürgerbühne und die verschiedenen Clubs unter www.staatsschauspiel-dresden.de/buergerbuehne

 

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