Soziale Träger agieren oft im Spannungsfeld zwischen Aufgabenfülle und Zeitmangel. Freiwillige können eine wichtige Unterstützung sein und sind gleichzeitig potentielle Fachkräfte von morgen.
Zusätzliche Alltagsaufgaben anbieten und Qualität sichern
Soziale Träger agieren oft im Spannungsfeld zwischen einer Vielzahl an Aufgaben und Zeitmangel. Überlastung des Personals ist häufig die Folge. Doch nicht alle Aufgaben müssen zwingend von ausgebildeten Mitarbeiter*innen ausgeführt werden. Gut angeleitete, engagierte Freiwillige bringen viel Motivation mit, für andere Menschen zu sorgen. Oft sind es zeitaufwändige, zusätzliche Alltagsaufgaben, die bei der Arbeit mit Kindern, Patient*innen oder älteren Menschen, die für den Unterschied in der Betreuung und eine besondere Qualität sorgen.
Potenzielle Fachkräfte gewinnen
Über die zusätzliche Unterstützung hinaus bieten Freiwilligendienste den Einsatzstellen eine gute Möglichkeit, Freiwillige für einen Beruf zu begeistern und sich gleichzeitig als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Wo dies gelingt, kehren ehemalige Freiwillige Jahre später gerne als Fachkräfte in die Einrichtung zurück. Inzwischen bietet der Paritätische auch attraktive berufsbegleitende Weiterbildungsangebote, bei denen langfristige gemeinsame Perspektiven geplant werden können, bzw. lebensältere Freiwillige neue berufliche Wege einschlagen. Mit sogenannten „Incoming-Programmen“ wird auch grenzüberschreitender Fachaustausch möglich. Oft bringen Freiwillige aus dem Ausland ein besonderes berufliches Weiterbildungsinteresse und teilweise auch schon Fachkenntnisse mit.
Freiwilligeneinsatz auf einen Blick:
- motivierte Freiwillige je nach Dienstart zwischen 15 und 70 Jahren
- in der Regel 6-18 Monate Einsatzdauer (oft von September bis August)
- 35-40 Wochenarbeitsstunden, auch Teilzeit möglich
- Freiwillige haben 25 Bildungstage und 29 Urlaubstage pro Jahr.
- Die Freiwilligen erhalten ein Taschengeld und sind sozialversichert.
- Freiwillige aus dem Ausland werden bei allen notwendigen Visa- und Einreisemodalitäten wie auch bei der Wohnungssuche unterstützt.
Trägerprinzip bietet Qualität und zuverlässige Ansprechpartner*innen
Der Paritätische ist Dach für verschiedene Trägerorganisationen für Freiwilligendienste. Sie organisieren Freiwilligendienste in allen Regionen Sachsens und beschränken Aufwand für Einsatzstellen auf die unmittelbare Begleitung vor Ort. Herbie e.V., Gemeinsam Ziele erreichen e.V., der Arbeiter-Samariter-Bund, Weitwinkel e.V. und nicht zuletzt die Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH als Sachsens größte Trägerorganisation bieten unterschiedliche Formate, wie z.B. das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ), den Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder auch den Freiwilligendienst Aller Generationen (FDAG) an.
Die Trägerorganisationen bieten den Einsatzstellen folgende Leistungen:
- Gewinnung und Vorbereitung von Freiwilligen
- weitgehende Abwicklung des Verwaltungsaufwands eines Freiwilligeneinsatzes
- Beratung und Unterstützung während des Freiwilligeneinsatzes sowie bei Konflikten und Krisen
- Weiterbildungs- und Begegnungsangebote
Bei der Wahl eines Trägers können Einsatzstellen regionale, bildungsprogrammatische oder organisatorische Kriterien für die Auswahl heranziehen. Alle Paritätischen Träger arbeiten gut vernetzt nach den Qualitätsstandards in der Landesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste zusammen und beraten Einsatzstellen bestmöglich nach ihren Bedarfen.
Freiwilligeneinsatz gut und verlässlich umsetzen
Freiwilligendienste brauchen Verlässlichkeit. Daher sind entsprechende Planungsfristen erforderlich und ein Freiwilligendienst sollte mit einem Vorlauf von etwa 3-9 Monate vorbereitet werden. Für den etwas besser geförderten Bundesfreiwilligendienst kommt auch noch ein externes Ankerkennungsverfahren beim Bundesamt für zivilgesellschaftliche Aufgaben (BafzA) hinzu. Auch dabei erhalten die Einsatzstelle Unterstützung durch den jeweiligen Träger. Da die meisten Freiwilligenformate im September starten, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um sich als Einsatzstelle anerkennen zu lassen. Informationen dazu geben Homepages und Mitarbeitende der Trägerorganisationen. (z.Bsp. auf www.freiwillig-jetzt.de.
Ihr Beitrag als Einsatzstelle:
- arbeitsmarktneutraler Einsatz der Freiwilligen in geeigneten, abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Tätigkeiten
- Bereitstellung einer Anleiter*in, welche*r geeignet ist, Freiwillige fachlich und persönlich zu betreuen inkl. der Durchführung von regelmäßigen Reflexionsgesprächen
- Monatlicher Kostenbeitrag der Einsatzstelle
Nachfrage nach Engagementmöglichkeiten steigt
Aktuell steigt die Nachfrage insbesondere jüngerer Menschen nach verlässlichem Engagement nach der Schulzeit, eine gute Gelegenheit, jetzt den Freiwilligendienst in den Mitgliedsorganisationen des Paritätischen zu implementieren und jungen Menschen Perspektiven im sozialen Bereich anzubieten. Aber auch lebensältere Menschen oder EU-Rentner finden in Formaten wie dem Freiwilligendienst aller Generationen oder Bundesfreiwilligendienst gute Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten im Rahmen von Engagement einzubringen.
Kontakt:
Katrin Bressel
Bereichsleiterin Freiwilligenprojekte
Tel.: 0351/ 82871320
E-Mail: bressel(at)parisax-freiwilligendienste.de