Menschen und ihre Angehörigen in schweren Zeiten zu begleiten, gehört zum Tagesgeschäft der Hospizarbeit. Ein Fachtag befasste sich nun mit den Fragen der Trauerbegleitung und dem würdevollem Abschied in der ambulanten Hospizarbeit.
Ein ernstes Thema, aber die Stimmung im Veranstaltungsraum ist gut. Rund 20 sächsische Hospizkoordinator*innen sind der Einladung der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen gefolgt und nutzen schon vor Beginn die Chance zum Austausch.
Trauer und würdevoller Abschied sind die Schlagworte unter denen die Fachtagung steht. Als Experte dafür konnte der Trauerredner Andreas Herda gewonnen werden. Während seiner langjährigen Berufstätigkeit begleitete er bereits viele Menschen in den letzten Tagen und Stunden bis zur Beisetzung eines Verstorbenen. Mit „Zuhören, Einfühlen, Achtsam Sein, Sprechen“ bringt der Vortragende den Ansatz seiner Arbeit auf den Punkt. Getreu diesem Credo gab er den Anwesenden einen sehr persönlichen Einblick, wie er Trauernde einfühlsam begleitet sowie einen würdevollen und individuellen Abschied gestaltet. Eine respektvolle Trauerfeier sollte aufgrund der Würde des Augenblicks in Erinnerung bleiben und nicht nur wegen seiner Traurigkeit, meint Andreas Herda.
Wie Trost sowie mitfühlender Beistand gespendet und gleichzeitig Zuversicht vermittelt werden können, schilderte Andreas Herda anhand verschiedener Beispielsituationen aus der Praxis. Die Anwesenden konnten dabei leicht Parallelen zur eigenen Tätigkeit ziehen. In einfühlsamer Weise schilderte er, wie persönliche Wünsche von verstorbenen Menschen und deren Hinterbliebenen durch begleitende und einbeziehende Rituale, Musik oder Texte in die Zeit bis zur Beisetzung einfließen können.
Der zweite Veranstaltungsteil am Nachmittag stand im Zeichen des gemeinsamen Erfahrungsaustausches der Hospizkoordinator*innen. Hier kamen ganz alltagspraktische Fragen auf den Tisch: Priorisierung der Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus der Hospizstudie 2017 in den Landesgremien, Förderung der ambulanten Hospizdienste - Vorstellung des neuen Kosten- und Finanzierungsblattes und die zunehmenden Unterstützungsbedarfe bei vielfältigen rechtlichen Anforderungen in der ambulanten Hospizarbeit (z.B. im Bereich Datenschutz, Arbeitsschutz, Unterweisungen etc.).
Schließlich bot der Fachtag für die Hospizkoordinator*innen die Möglichkeit, von eigenen Erfahrungen zu berichten, Fragen an den Trauerredner zu stellen und selbst miteinander ins Gespräch zu kommen. Das wurde gern genutzt.
Das nächste landesweite Koordinator*innentreffen über den Runden Tisch Hospiz findet am 09. Oktober 2019 in Dresden statt.
Kontakt:
Claudia Österreicher (Referentin Hospiz)
Tel.: 0351/ 491 66 17
E-Mail: claudia.oesterreicher(at)parisax.de