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Interview: „Dieses ansteckende Engagement werde ich sehr vermissen.“

Drei Jugendliche und ein Mann sitzen an einem Tisch und Diksutieren. Das Bild illustriert einen Artikel über Mitbestimmung im SOS-Kinderdorf Zwickau des Magazins anspiel. (Foto: Michael Bader, Archiv SOS-KInderdorf e.V.)

Heico Engelhardt im Gespräch mit Kindern im SOS Kinderdorf Zwickau (Foto: Michael Bader, Archiv SOS-KInderdorf e.V.).

Seit 2014 war Heico Engelhardt Mitglied des Landesvorstands des Paritätischen Sachsen. Nun verlässt er den Freistaat und legt somit auch sein Mandat nieder. Zum Abschied sprachen wir mit ihm über seine Beweggründe und die künftigen Herausforderungen.

Herr Engelhardt, Sie verlassen Sachsen. Warum?

Heico Engelhardt: In NRW gebürtig, habe ich die letzten sieben Jahre, bevor ich nach Sachsen gezogen bin, in Schleswig-Holstein gelebt. Es gibt bei meiner Frau und mir eine tiefe Sehnsucht nach dem Meer. Eigentlich war es unser Plan, erst mit der Rente wieder in den Norden zu wechseln. Jetzt ergab sich aber beruflich die Möglichkeit, beim Träger SOS-Kinderdorf zu verbleiben und die Leitung des SOS-Kinderdorfes Schleswig-Holstein - nur 5 km von der wunderschönen Ostsee und der Hohwachter Bucht entfernt - zu übernehmen. Da konnten wir nicht widerstehen und so freuen wir uns sehr darüber, dass sich unser Traum vom Leben am Meer schon so bald erfüllen wird.

Damit erfüllt sich für Sie ein persönlicher Wunsch. Das freut uns sehr. Dennoch: Was werden Sie insbesondere an der Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Sachsen vermissen?

Heico Engelhardt: Mich haben das große Engagement und die Vielfalt der Träger, die in der Parität organisiert sind, sehr beeindruckt. Ich habe viele Mitgliedsorganisationen kennengelernt, die sich mit Herzblut für die ihnen anvertrauten Menschen einsetzen. Paritäterinnen und Paritäter, die mehr tun als sie müssten, um das ein oder andere Defizit in den Rahmenbedingungen unserer Arbeit auszugleichen. Dieses ansteckende Engagement werde ich sehr vermissen.

Sie wirkten sieben Jahre im Landesvorstand mit und kennen den Verband sehr gut. Was ist Ihrer Ansicht nach in den kommenden Jahren die wichtigste Aufgabe für den Verband?

Heico Engelhardt: Solange es diese defizitären Rahmenbedingungen noch gibt, gilt es, sich weiterhin für die uns anvertrauten Menschen einzusetzen. In den letzten sieben Jahren konnten wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsorganisationen schon die ein oder andere Hürde  überwinden. Hier darf der Verband nicht nachlassen.

Teilhabe zu ermöglichen und die Vielfalt zu bewahren, sollten auch Kernaufgaben der Parität bleiben. Aber so wie ich den Landesvorstand, Herrn Richter und sein großartiges Team und unsere Mitgliedsorganisationen kennengelernt habe, mache ich mir darüber keine Sorgen.

Sie waren nicht nur Vorstandsmitglied, sondern in erster Linie als Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs Sachsen tätig. Was war das schönste Erlebnis während Ihrer Tätigkeit in Westsachsen?

Heico Engelhardt: Beruflich sind es die vielen kleinen Dinge und besonderen Momente, an die ich mich erinnern werde. Es fällt mir schwer, da etwas herauszunehmen. Privat ist es aber klar: Ich habe in Sachsen den wichtigsten Menschen in meinem Leben kennen- und lieben gelernt und meine Frau im Kinderdorf in Zwickau geheiratet. Das ist mehr, als ich mir hätte erträumen können. Dafür bin ich sehr dankbar! Und natürlich für die gemeinsame Zeit mit Ihnen allen - sie hat mein Leben bereichert! Vielen Dank, bleiben Sie gesund und seien sie herzlich gegrüßt.

Herr Engelhardt, herzlichen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und alles Gute für die Zukunft.


Das Interview führte Thomas Neumann, Referent für Verbandskommunikation.

 

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