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Kinderrechte in Schule und Jugendhilfe gemeinsam umsetzen

Expert*innen aus der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Schule trafen sich auf Einladung von Outlaw.die Stiftung zu den 3. Norderneyer Gesprächen. Gemeinsam ging man der Frage nach, wie Bildung im Zusammenspiel von Schule und Jugendhilfe besser gelingen kann.

Bei den Norderneyer Gesprächen wird jeweils ein bedeutsames sozialpolitisches Thema mit aktuellem Bezug bearbeitet. Die dritte Ausgabe des Formates befasste sich mit der Bildung. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Schule und Kinder- und Jugendhilfe zusammen agieren können, um gute Bildung als Menschenrecht für alle Kinder zu verwirklichen. Im Fokus der Beiträge aus Wissenschaft und Praxis stand der Zusammenhang von Bildung und sozialer Ungleichheit. Dabei wurde insbesondere die gemeinsame Verantwortung von Schule und Kinder- und Jugendhilfe immer wieder betont.

Positiv konnte festgestellt werden, dass das Menschenrecht auf Bildung für jedes Kind in, mit und außerhalb der Schule vielfach bereits erfolgreich eingelöst wird. Gleichzeitig sehen sich Schulen und Jugendhilfe immer wieder mit großen und alltäglichen Widersprüchen sowie grundlegenden Widerständen einer ungerechten Gesellschaft konfrontiert. Dies zeigt sich auch in der Corona-Krise. Die durchaus notwendigen Maßnahmen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren (Schul- und Einrichtungsschließungen, Home Schooling, geschlossene Kinderspielplätze etc.), lassen die Schere zwischen Gewinnenden und Verlierenden in unserer Gesellschaft noch weiter auseinandergehen.

Als Ergebnis der Gespräche auf der ostfriesischen Insel liegt nun die Norderneyer Erklärung 2020 vor. In sechs programmatischen Forderungen an die Akteur*innen und Verantwortlichen in Schule sowie Kinder- und Jugendhilfe werden die zentralen Befunde der dritten Gesprächsrunde zusammengefasst.

Die Erklärung schließt mit folgender Feststellung: „Wenn das Gemeinwesen und die Politik sich für eine wirksame und nachhaltige Bildung als Menschenrecht einsetzen sollen, müssen sich die Kinder und Jugendlichen, die Eltern, Erzieher*innen, die sozialpädagogischen Fachkräfte und die Lehrkräfte selbst dafür einsetzen und nicht nur fordern, sondern auch zeigen, was sie können und leisten. Also: Der Politik und den vorgesetzten Behörden Best-Practice-Beispiele präsentieren, sie zu Runden Tischen einladen und selber Positionen entwickeln, statt sie von anderen zu erwarten. Dafür braucht es Kitas, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Schulen, die wissen, was sie wollen und was sie brauchen, und die - gemeinsam mit den Beschäftigten - Visionen entwickeln und ihre Zukunft selbst entwerfen, statt sie sich vorschreiben zu lassen.“

Die Norderneyer Erklärung 2020 lesen Sie auf: www.outlaw-diestiftung.de


Der Autor: Gerald Mennen ist geschäftsführender Vorstand von Outlaw.die Stiftung, die zu den jährlichen Gesprächen auf die Insel Norderney einlädt, um Kinderrechtsfragen zu diskutieren.

Kontakt:

Gerad Mennen
Tel.: 02381/ 972 99 40
E-Mail: mennen(at)outlaw-diestiftung.de

Web: www.outlaw-diestiftung.de