Im Jahr der Landtagswahl regt der Paritätische Sachsen verstärkt den Dialog zwischen Mitgliedsorganisationen und politische Akteur*innen an. Auf der Kita-Fachbereichskonferenz ging es diesmal um die Zukunft der frühkindlichen Bildung in Sachsen.
Kein Stuhl blieb bei der Kita-Fachbereichskonferenz in Dresden leer. Rund 140 Fachkräfte kamen letzte Woche zusammen, um mit den bildungspolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen ins Gespräch zu kommen. In einer Art ‚Speed-Dating‘ konnten die Teilnehmenden den Landtagsabgeordneten in jeweils zehnminütigen Kurzgesprächen ihre Forderungen, Vorstellungen und Wünsche für die frühkindliche Bildung mitgeben. Den Fragen und Anregungen der Praxisvertreter*innen stellten sich Juliane Pfeil-Zabel (SPD), Marion Junge (Die LINKE), Patrick Schreiber (CDU) und Volkmar Zschocke (Bündnis90/ Grüne).
Schwerpunkte: Arbeitsbedingungen und Ausbildung
Wichtige Anliegen waren zum Beispiel die realistische Berücksichtigung von Ausfall- und Urlaubszeiten im Personalschlüssel, der Wunsch nach Leitungsfreistellungen, Ressourcen für die Praxisanleitung von Auszubildenden sowie die Rahmenbedingungen für die berufsbegleitende Ausbildung. Bei letzterer sei es besonders wichtig, die Auszubildenden aus dem regulären Personalschlüssel einer Einrichtung herauszunehmen, da es sich noch nicht um fertige Fachkräfte handle. Hinsichtlich einer ‚Kita für alle‘ stand zudem die Teilung von Regel-, Integrations- und heilpädagogischen Kitas zu Diskussion. Die Notwendigkeit einer übergreifenden Zusammenarbeit sowie die Forderung nach mehr multiprofessionellen Teams wurden ebenfalls laut.
Im wertschätzenden Miteinander konnten sowohl die Politiker*innen als auch die Praxisvertreter*innen wichtige Aspekte klären und sich über mögliche Schwerpunkte für die Zukunft verständigen. Gleichzeitig spiegelten die unterschiedlichen Meinungen der Trägervertreter*innen die Vielfalt der Mitgliedsorganisationen mit Kindertageseinrichtungen im Paritätischen Sachsen wider. Für die politischen Akteur*innen kein leichtes Unterfangen, den jeweiligen Anregungen gerecht zu werden.
Danach gefragt, was sich die Bildungspolitiker*innen aus der Veranstaltung mitnehmen, zog sich insbesondere die Weiterentwicklung der Ausbildung sowie die dafür notwendigen Ressourcen als roter Faden durch die Antworten.
Probleme und Lösungen wurden benannt
Da das Verhältnis von 140 Teilnehmenden auf vier Politiker*innen wenig Spielraum für direkte Gespräche geboten hätte, gab es zehn weitere Thementische zu den folgenden Fachthemen:
- Ausfallzeiten
- Das multiprofessionelle Team – „Kinder brauen ein ganzes Dorf“
- Eine Kita für ALLE
- Kita Leitung / Pädagogische Leitung – Verwaltungsanforderungen
- Hort – Ganztagsangebot – Grundschule
- Heilpädagogische Kita und der Bildungsauftrag im SächsKitaG
- Berufsbegleitende Ausbildung
- Zusammenarbeit Kita – Fachschule (Praxisanleitung)
- Schlüssel Schulvorbereitung (immer noch 1:13)
- Externe Evaluation in Kindertageseinrichtungen (Wen interessiert im Freistaat die Qualität der Umsetzung des Sächsischen Bildungsplanes?)
Hier schilderten die Praktiker*innen aktuelle Problemlagen aus dem beruflichen Alltag und unterbreiteten mögliche Lösungsvorschläge. Die Ergebnisse wurden schriftlich zusammengestellt und zum Abschluss als weitere Hinweise an die Gäste aus der Politik übergeben.
Alle Beteiligten zogen am Ende ein positives Fazit. In den letzten Jahren habe sich bereits viel getan im frühkindlichen Bereich, wurde anerkennend festgestellt. Dennoch gäbe es weitere Baustellen, die einer dringenden Bearbeitung harren. Die Impulse der Fachbereichskonferenz geben dafür eine Richtung vor.
Eine vollständige Dokumentation zur Veranstaltung lesen Mitglieder in Kürze im internen Bereich als Fachinformation.
Kontakt:
Maria Groß (Referentin Bildung)
Tel.: 0351/ 49 166 51
E-Mail: maria.groß@parisax.de