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Migrant(inn)en als Opfer von Straftaten – Fachtag befasst sich mit neuen Aufgaben für die Opferhilfe in Deutschland

Drei gezeichnete Hände mit unterschiedlicher Hautfarbe ragen von oben in das Bild hinein. Der Hintergrund ist duch einen geschwungenen Bogen in weiß und grün geteilt.

Geflüchtete, Asylsuchende und Migrant(inn)en werden nach ihrer Ankunft in Deutschland immer wieder Opfer von Straftaten. Für die Organisationen der Opferhilfe bringt dies neue Aufgaben mit sich. Ein Fachtag im Februar 2017 nähert sich den aktuellen Fragen.

Seit Januar 2015 wurden mehr als 1,27 Mio. Asylsuchende beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erfasst. Aktuell geht die Zuwanderung nach Deutschland zurück. Gleichzeitig laufen Hilfesysteme und soziale Strukturen auf Hochtouren, um die Ankommenden erfolgreich zu integrieren. Das gilt gleichermaßen für die professionelle und ehrenamtliche Opferhilfe. Neu sind jedoch veränderte Opfer-Täter-Strukturen und die damit einhergehenden Anforderungen, mit denen die bestehenden Unterstützungssysteme konfrontiert sind. Immer wieder stoßen Beratende an die eigenen Möglichkeiten und Grenzen.

Unter den Mitgliedern des ado - Arbeitskreis der Opferhilfen in Deutschland e.V., dem Dachverband der professionellen Opferhilfen, gibt es Organisationen, die bereits über längere Erfahrung in der Beratung und Begleitung von Menschen mit Migrationshintergrund verfügen. Andererseits ist beispielsweise speziell die Arbeit mit Geflüchteten für viele Opferhelfenden ein neues Betätigungsfeld. Sowohl auf Seite der Beratenden als auch unter den Hilfesuchenden herrschen noch Unsicherheiten und es müssen Wege der Annäherung gefunden werden.

„Es besteht Klärungsbedarf auf beiden Seiten: Wir brauchen einen höheren  Bekanntheitsgrad und die Zugänge für die Beratungsbedürftigen unter den Migrantinnen und Migranten müssen erst noch ausgebaut werden“, stellt Dr. Christoph Gebhardt, Sprecher des ado fest. Deshalb möchte der Arbeitskreis im Februar 2017 mit einer Tagung für professionell und ehrenamtlich Opferhelfende sowie Interessierte dazu beitragen, diesen Austausch zu ermöglichen.

In der Evangelischen Akademie Hofgeismar werden am 1. und 2. Februar 2017 Opferhilfeberater(innen), Migrations- und Gesundheitsforscher(innen), Jurist(inn)en sowie Vertreter(innen) einer Polizeihochschule und des hessischen Landeskriminalamtes zu Wort kommen. Dazwischen bietet die Tagung Raum für Gespräche und Diskussionen.

Es gehe um eine Bestandsaufnahme und Handlungsperspektiven, so der ado-Sprecher. Die Tagung möchte die Opferhelfenden nicht nur in Deutschland, sondern auch im deutschsprachigen Raum miteinander ins Gespräch bringen, genauso wie an diesem Arbeitsfeld Interessierte sowie Menschen, die Erfahrungen im Umgang mit und der Betreuung von Geflüchteten haben.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung lesen Sie im Veranstaltungsflyer.

Fragen richten Sie bitte an tagung(at)opferhilfen.de