Kontaktaufnahme

Mit FDAG und BFD erwachsene Freiwillige gewinnen

Grafische Darstellung einer Gruppe von unterschiedlichen Menschen. (Augusto Ordonez - pixabay.com)

Menschen im Freiwilligendienst müssen nicht immer jung sein. Der Freiwilligendienst aller Generationen und der Bundesfreiwilligendienst öffnen Türen für erwachsene Menschen. Auch die Einsatzstellen profitieren davon, erklärt Katrin Bressel.

Als mit dem Freiwilligendienst aller Generationen (FDAG) 2005 die Freiwilligendienste für Menschen jenseits des 27. Lebensjahres geöffnet wurden, war unklar, inwieweit Erwachsene dieses Format annehmen würden. Die Resonanz war beachtlich. Schlussendlich flossen die Erfahrungen des einstigen Bundesmodellprojektes FDAG in den 2011 gestarteten Bundesfreiwilligendienst ein, der von Beginn an keine Altersbeschränkung vorsah. Ihm kamen die Erkenntnisse hinsichtlich der Rahmenbedingungen wie beispielsweise Teilzeitlösungen und ansprechende Angebote der Erwachsenenbildung zugute. Denn eins hatte der FDAG bis dahin ganz sicher bewiesen: Freiwilligendienste sind nicht nur etwas für junge Menschen.

Erwachsene Menschen befinden sich zu Beginn ihres Freiwilligendienstes in sehr unterschiedlichen Lebenslagen. Die Motive reichen von beruflicher Neuorientierung über die Rückkehr aus der Elternzeit bis hin zum Wunsch, noch mal ganz was anderes zu tun oder im Rentenalter eine sinnvolle Aufgabe und Kontakt zu haben. Dem tragen FDAG und BFD jeweils Rechnung. Während der FDAG flexible Einsätze von 10 bis 20 Stunden pro Woche ermöglicht, ist der BFD eher für jene Menschen geeignet, die sich von 23 Wochenstunden bis hin zu Vollzeit engagieren möchten. Beide Dienste bieten eine persönliche pädagogische Begleitung sowie Bildungsangebote, die am Umfang des Engagements ausgerichtet sind.

Soziale Einrichtungen agieren oft im Spannungsfeld einer Vielzahl an Aufgaben und einem eng bemessenen Zeitbudget. Um einer permanenten Überlastung des Personals entgegenzuwirken, müssten jene Dinge wegfallen, die den Angeboten ihre besondere Note geben. Meist sind das Aufgaben, die nicht zwingend von einer Fachkraft ausgeführt werden müssen. Darunter fallen Vorlesen, Spazierengehen, Zuhören, Spielnachmittage, Gartenpflege und ähnliches. Aber auch viele übliche Hilfstätigkeiten in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, behinderten oder alten Menschen können durch Freiwillige erbracht werden.

War es vor 15 Jahren noch ungewohnt, auch Lebensältere als Freiwillige einzubinden, schätzen viele Einsatzstellen inzwischen diese Möglichkeit. Für manche Dienste braucht es einfach mehr Lebenserfahrung oder einen Altersabstand zur Zielgruppe. Auch die flexiblere Zeitgestaltung kann ausschlaggebend sein. Und für wiederum andere ist es schlicht die Tatsache, dass Jugendfreiwilligendienste im Gegensatz zu jenen für Ältere zahlenmäßig begrenzt sind. Nicht zu vergessen ist zudem der Kontakt zu Menschen, die möglicherweise als beruflich Quereinsteigende zukünftig das Team bereichern können.

Einsatzstellen, die diese Formate ausprobiert haben, sind dabei geblieben. Den Freiwilligen steht neben dem BFD mit dem FDAG eine tolle Option offen. Die Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH hilft bei der Freiwilligengewinnung, unterstützt das Engagement in den Einrichtungen durch gemeinschaftsstiftende, anregende Bildungstage und steht helfend zu Seite, wenn es mal nicht optimal läuft. Denn auch das soll vorkommen, aber Lösungen finden sich eigentlich immer.


Freiwilliges Engagement ist nicht nur eine wertvolle Stütze für die Zivilgesellschaft und soziale Organisationen. Für letztere kann sie auch ein wichtiges Instrument der Nachwuchsgewinnung sein. Die Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH unterstützt Einrichtungen bei der Suche, Vermittlung und Begleitung von Freiwilligen. Sie wollen Einsatzstelle werden? Mehr dazu unter:

www.freiwillig-jetzt.de/fuer-einsatzstellen


Der Artikel erschien zuerst in der März-Ausgabe 2022 unseres Verbandsmagazins anspiel.

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!