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Mit Schüler*innen über Krieg sprechen, aber wie?

Der Krieg in der Ukraine macht uns alle traurig und betroffen. Auch an Kindern gehen die aktuellen Geschehnisse nicht spurlos vorüber. Fernsehen, Soziale Medien oder die Sorgen der Eltern wirken auf Kinder und Jugendliche ein.

Bereits am 25.02.2022 äußerte sich Kultusminister Christian Piwarz. Er motivierte Lehrer*innen, die aktuelle Situation zu thematisieren und appellierte, „In diesen besorgniserregenden Zeiten muss Schule mehr denn je für die junge Generation ein sicherer Hafen sein.“ (SMK-Blog)

Was können Pädagog*innen tun?1

Sich selbst ein Bild verschaffen

Um auf die Themen der Kinder und Jugendlichen reagieren zu können, ist es wichtig sich selbst ein Bild zu verschaffen.

Einen guten Überblick über die Situation in der Ukraine bietet ein Dossier der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Neben einer Chronik der Ereignisse seit den Jahren 2013/14 bietet die Zusammenstellung viele Detailinformationen bis hin zu tagesaktuellen Informationen zur derzeitigen Lage. Den Link finden Sie am Ende dieses Abschnitts.

Ausnamesituationen lassen Grenzen zwischen Wahrheit, Interpretation und Falschnachrichten mitunter verschwimmen. Informationen werden schwer oder gar nicht überprüfbar. In einer Arbeitshilfe hat sich der Paritätische Gesamtverband mit dem Thema Verschwörungserzählungen befasst und gibt Hilfestellungen. Besonders die Linksammlung im Abschnitt „Wo kann ich mich über konkrete Verschwörungserzählungen und Fake News informieren?“ können auch in der aktuellen Situation hilfreich sein, um Erzählungen und Meinungen einzuordnen.  

Über Krieg sprechen

Ausreichend Zeit ist Voraussetzung, um über Themen zu sprechen die Kinder und Jugendliche bewegen. Pädagog*innen sollten Sachverhalte dabei ehrlich äußern, aber Dramatisierung vermeiden.

Jüngere Kinder können eher mit offenen Fragen angesprochen werden – Welche Themen beschäftigen Euch gerade? Die aktuellen Konfliktthemen sollten nur thematisiert werden, wenn sie auch Themen der Kinder sind. Auch müssen die Themen nicht zwangsläufig mit allen Kindern besprochen werden. Wesentlich ist eine sensible Haltung gegenüber den Fragen und Sorgen der Kinder.

Kindern und Jugendlichen Sicherheit geben

Auch Erwachsene beunruhigt die aktuelle Situation. Darüber dürfen Pädagog*innen ehrlich sprechen, allerdings sollten Projektionen eigener Ängste vermieden werden. Stattdessen sollte die Stärkung der Heranwachsenden im Mittelpunkt stehen.

Die passenden Worte finden

Manchmal ist es gar nicht so einfach, die passenden Worte zu finden. Das Lexikon der Plattform HanisauLand der Bundeszentrale für politische Bildung kann Pädagog*innen unterstützen.

HanisauLand zu den Themen:

(https://www.hanisauland.de/)

Gemeinsam etwas tun

Etwas tun, ist eine Möglichkeit vorhandene Ängste abzubauen und sich gegenseitig zu stärken. Mit älteren Kindern und Jugendlichen können Pädagog*innen aktiv werden, z.B. Hilfsaktionen unterstützen.

Der Paritätische, seine Mitgliedsorganisationen sowie viele weitere Organisationen und Initiativen beteiligen sich derzeit an der Organisation und Durchführung von Hilfsaktionen. Auf Grund der aktuell akuten und unübersichtlichen Situation, handelt es sich momentan überwiegend um finanzielle Spendenaufrufe. Womöglich werden in Kürze aber auch weitere Unterstützungsmöglichkeiten klarer, die auch für Schüler*innen geeignet sein können, um unmittelbar selbst aktiv zu werden.

Vielleicht können Sie aber auch Kolleg*innen, Partner*innen oder Eltern zu Geldspenden aufrufen. Auch das zeigt Kindern und Jugendlichen, dass man in Ausnahmesituationen selbst aktiv werden kann.

Einen Überblick zu aktuellen Hilfsaktionen bietet z.B.

Sächsischer Flüchtlingsrat

Spendenaufrufe:

Der Paritätische

Mission Lifeline e.V.

arche noVa - Initiative für Menschen in Not e.V.

Sich als Team unterstützen

Auch die gegenseitige Stärkung der Pädagog*innen ist hilfreich und wichtig. Im Kollegium sollte eine gemeinsame Haltung und Strukturierung zum Umgang mit tagesaktuellen Themen entwickelt werden. Komplexe Fragen können so auch gemeinsam beantwortet werden.

Sich vernetzen und informieren

Eine Möglichkeit sich auch über das eigene Kollegium hinaus zu stärken und weiter zu informieren, bieten ganz aktuell die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, die Schulstiftung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.

Im Rahmen des DialogForum Was.Schule.bewegt findet schon am Donnerstag, dem 03.03.2022 zwischen 16:30 und 18:30 Uhr eine extra Veranstaltung mit dem Titel „Und plötzlich ist Krieg“ online statt.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Gern stehen auch wir Ihnen für Fragen zur Verfügung.

Kontakt:

Nicole Börner
Referentin Bildung

Telefon: 0351 - 828 71 152
E-Mail: nicole.boerner(at)parisax.de


[1] Quellen: u.a. https://deutsches-schulportal.de/unterricht/ukraine-schulpsychologie-wie-koennen-lehrkraefte-mit-kindern-ueber-den-krieg-sprechen/ und https://www.servicestelle-jugendschutz.de/2022/02/mit-kindern-und-jugendlichen-ueber-krieg-reden/