In den rund 10 Jahren seiner Vereinsgeschichte hat sich das Kinder- und Elternzentrum „Kolibri“ zu einer wichtigen Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Dresden entwickelt. Insbesondere Familien mit Migrationshintergrund nutzen die Angebote.
Spricht man mit den Mitarbeiter*innen des Kinder- und Elternzentrums „Kolibri“ e.V., spürt man schnell, dass Engagement und die Freude über das Erreichte Hand in Hand gehen. Mit Recht können die Beteiligten zufrieden sein, wie sich der Verein seit seiner Gründung entwickelt hat. Gab es zu Beginn lediglich einige Kultur- und Bildungsangebote, reicht das Portfolio des Trägers heute von Bildungs- und Freizeitangeboten bis hin zu verschiedenen Veranstaltungsformaten und Beratungen.
Der Verein ist zudem ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Arbeit einer Migrant*innenselbstorganisation, die für ihre interkulturelle Kinder-, Jugend- und Elternarbeit in Dresden geschätzt wird. „Unsere Angebote werden in den letzten Jahren immer stärker nachgefragt. Das trifft nicht nur auf die regelmäßig stattfindenden Bildungs- und Kulturangebote zu. Sozialpädagogische Betreuung und Beratung nehmen mittlerweile eine viel zentralere Rolle ein“, berichtet die Vereinsvorsitzende Halyna Yefremova. Als Organisation von Migrant*innen für Migrant*innen genießt der Verein gerade bei den Besucher*innen mit Migrationshintergrund einen gewissen Vertrauensvorschuss und gilt ohnehin als kompetente Anlaufstelle für Integrationsfragen.
Ob im Alltag, bei formellen Anforderungen oder gesellschaftlichen Fragen: Zugewanderte Menschen stehen vor der Herausforderung, sich neu orientieren zu müssen. Dies gilt selbstverständlich auch für ihre Rolle als Eltern und die Gestaltung eines gelingenden Familienlebens. So können bisherige Erziehungsbilder und Erziehungskompetenzen durch den Migrationsprozess sogar völlig an Geltung verlieren. Kolibri bietet Unterstützung an, um die neuen Rahmenbedingungen kennenzulernen und Strategien in einem wertschätzenden Umfeld zu entwickeln. Die Vereinsvorsitzende erklärt: „Wir wollen die Eltern stärken und auf verschiedene Erziehungsperspektiven aufmerksam machen. Das geht nur durch individuelle Beratung und Begleitung. Die Lebenssituationen sind oft sehr verschieden. Unsere Besucher*innen kommen aus unterschiedlichsten kulturellen und sozialen Hintergründen, auf die man eingehen muss. Hierbei setzen wir auf die sozialpädagogischen Kenntnisse und Fachkompetenzen unserer Mitarbeiter*innen. Viele Familien wenden sich nicht nur wegen der außerschulischen Angebote für Kinder und Jugendliche an uns, sondern kommen auch vertrauensvoll mit vielen Fragen und Sorgen.“
So sind die Mitarbeiter*innen des Vereins nicht selten zu wichtigen Vertrauenspersonen für die Probleme und Unsicherheiten der Eltern geworden. Oft gibt es Fragen zu Konfliktlösungsstrategien in der Familie, gesetzlichen Grundlagen im Familienrecht, zu Erziehung und Mehrsprachigkeit, dem Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Adoleszenz oder auch zu Integrationsbelangen.
„Dem in uns gesetzten Vertrauen kommen wir auch mit neuen Angeboten nach. Wir planen derzeit einen offenen Eltern-Kinder-Treff sowie eine offene Sprechstunde für individuelle Problemlagen und Fragen. Für die Förderung sehen wir das Jugendamt der Landeshauptstadt Dresden als Partner. Wir hoffen, entsprechende finanzielle Mittel zu erhalten, damit wir mit unseren ehrenamtlich und hauptamtlich Beschäftigten auch zukünftig für die Menschen da sein können“, wünscht sich Halyna Yefremova, die sichtbar stolz auf ihr Team und die täglich geleistete Arbeit ist.
Erfahren Sie mehr über den Träger auf www.kolibri-dresden.de
Autorin: Tetyana Weigel ist Projektkoordinatorin im Kinder- und Elternzentrum „Kolibri“ e.V.