Kontaktaufnahme

Mitgliederversammlung 2018: Von Menschenrechten bis Vorstandswahl

Menschen sitzen in Reihen und blicken zu einem Podium auf der Mitgliederversammlung 2018 des Paritätischen Sachsen.

Am 9. November 2018 lud der Paritätische Sachsen zu seiner 28. Mitgliederversammlung ein. Die rund 100 anwesenden Mitgliedsorganisationen befassten sich mit der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession und wählten einen neuen Landesvorstand.

Der Saal im herbstlichen Dresden ist gut gefüllt als der Landesvorsitzende Horst Wehner die Mitgliederversammlung eröffnet. Der Sechsundsechzigjährige wird das zum letzten Mal tun, da er zur bevorstehenden Vorstandswahl nicht erneut kandidiert. In den Gesprächen, die das Eintreffen der Mitglieder umsäumen, sprechen nicht wenige von „einem herben Verlust“ und bedauern sein Ausscheiden. Horst Wehner wird wegen seiner menschlichen, offenen, verbindenden Art von allen - seien es Mitglieder,  Vorstandskolleg*innen oder die Hauptamtlichen des Paritätischen Sachsen - sehr geschätzt.

Dem Paritätischen Gesamtverband blieb sein vielseitiger Einsatz ebenfalls nicht verborgen. Gleiches gilt für das Engagement Martin Sträßers. Der Chemnitzer Anwalt wirkte fast 20 Jahre nachdrücklich und einprägsam im Vorstand des Landesverbandes mit. Folglich überraschte der aus Berlin angereiste Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes, beide mit der Ehrenmedaille in Gold. Sowohl Wehner als auch Sträßer waren sichtlich gerührt und das Publikum bedachte sie mit warmem Applaus.

Menschenrechte und Soziale Arbeit

Anschließend startete der erste inhaltliche Veranstaltungsteil. Dieser stand unter der Überschrift ‚Mensch, Du hast Recht!‘, dem Motto der Paritätischen Jahreskampagne zum 70. Jubiläum der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Als Gastredner trat dafür erneut Prof. Dr. Rolf Rosenbrock ans Mikrofon. In seinem Vortrag schlug er den Bogen zwischen Menschenrechten und Sozialer Arbeit. Nur wenige Professionen seien derart unmittelbar mit der Sicherung von Menschenrechten verbunden wie die Sozial- und Bildungsarbeit. Umso bedeutsamer sei das tägliche Handeln der Mitgliedsorganisationen, so der Vorsitzende, bevor er seinen herzlichen Dank für diesen beständigen Einsatz aussprach.

Wie das Engagement in der Praxis aussieht, präsentierten anschließend sechzehn Mitgliedsorganisationen an verschiedenen Themeninseln. Die Inseln waren nach den sechs Aspekten der Kampagne gegliedert: Recht auf Teilhabe, Recht auf Bildung, Recht auf Gesundheit, Recht auf Selbstbestimmung, Recht auf Wohnen sowie Recht auf Schutz, Zuflucht und Hilfe. Binnen einer Stunde reisten die Anwesenden in Gruppen von Themeninsel zu Themeninsel und erfuhren in kurzen Vorträgen Näheres über die Arbeit der beteiligten Organisationen. Das Konzept kam durchweg gut an. Es bot Einblicke in die Vielfalt des Paritätischen und stieß Gespräche zwischen Akteur*innen an, die andernfalls wohl nicht miteinander in den Austausch gekommen wären, so die einhellige Meinung.

Wahl des Landesvorstandes – neuer Landesvorsitzender

Nach der Mittagspause folgte der offizielle Teil der Mitgliederversammlung. Die Anwesenden entlasten den Landesvorstand und stimmen dem Wirtschaftsplan 2019 zu. Am Ende des Berichtes des Landesvorstandes nutzte Horst Wehner dann die Möglichkeit, noch einige persönliche Worte an die Zuhörerschaft zu richten. Von einer erneuten Kandidatur habe er aus gesundheitlichen Gründen leider absehen müssen. Dass ihm diese Entscheidung jedoch nicht leichtfiel, wurde für alle im Saal spürbar als dem versierten Redner dann doch kurz die Stimme versagte. Mit langem Applaus honoriert die Versammlung Wehners Entscheidung und einmal mehr wurde deutlich, wie sehr der Landesvorsitzende von allen geschätzt und respektiert wird.

Die Wahl zum neuen Landesvorstand verläuft anschließend wenig kontrovers. Insgesamt kandidierten 13 Personen für 11 Vorstandssitze. Uwe Martin Fichtmüller wurde mit absoluter Mehrheit zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Als seine Stellvertreter*innen erhielten Kerstin Reetz-Schulz und Christian Kamprad das Mandat. Erneut in den Vorstand gewählt wurden zudem Heico Michael Engelhardt, Holger Herzog, Jens Juraschka und Sabine Schwarz. Keiner der wieder antretenden Kandidat*innen ließ es sich nehmen, in der eigenen Bewerbungsrede das gute Klima während der Vorstandsarbeit der just beendeten Legislatur hervorzuheben und den maßgeblichen Anteil des scheidenden Landesvorsitzenden daran zu betonen. Neu ins Gremium kommen zudem Uwe Adamzcyk, Bianca Bretschneider, Steffen-Claudio Lemme und Burkart Preuß.

Draußen ist es bereits dunkel geworden als der neu gewählte Landesvorsitzende den langen Tag beschließende Worte spricht und mit Spannung auf die bevorstehende Vorstandsarbeit blickt. Ein guter Tag für den Paritätischen Sachsen geht zu Ende und die Veranstaltungsteilnehmer ziehen behände in alle Ecken Sachsens von dannen. Spätestens in einem Jahr sieht man sich wieder.


Eine Übersicht des aktuellen Landesvorstandes finden Sie hier.