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Mitgliederversammlung 2022: Energiekrise, Beitragsordnung, Vorstandswahl

Mitgliederversammlung 2022 des Paritätischen Sachsen

Die Energiekrise, die Beitragsordnung und die Wahl des Landesvorstandes bestimmten die diesjährige Mitgliederversammlung des Paritätischen Sachsen. Aber auch die Freude darüber, sich persönlich zu sehen, prägte die Veranstaltung.

Rund 70 Mitgliedsorganisationen folgten der Einladung des Paritätischen Sachsen zur Mitgliederversammlung, die nach zwei Jahren mit einer ausgefallenen und einer rein digitalen Veranstaltung endlich wieder in Präsenz stattfinden konnte. Das schätzen alle Beteiligten sehr und von Beginn an füllten intensive Gespräche, fachlicher Austausch und das ein oder andere herzliche Lachen die Veranstaltungsräume im Dresdner Norden.

Steigende Kosten belasten soziale Einrichtungen und Dienste

Weniger erfreulich war hingegen das Thema der steigenden Energiekosten, zu dem Landesgeschäftsführer Michael Richter im Tagesordnungspunkt „Aussprache zur aktuellen politischen Lage“ einführte. Hinsichtlich des EU-Gas-Notfallplanes kritisierte er das Fehlen einiger sozialer Angebote in diesem. Aktuell seien dort lediglich Kindertages- und Pflegeeinrichtungen sowie Schulen berücksichtigt. Inwieweit beispielsweise Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder der Kinder- und Jugendhilfe von Gassperren betroffen sein könnten, sei bisher unklar. Diesbezüglich sei der Paritätische Gesamtverband auf Bundesebene aktiv. Der Landesgeschäftsführer formulierte zudem die Erwartung an den Freistaat, soziale Träger und Einrichtungen hinsichtlich gestiegener Kosten zu unterstützen.

Auch in der anschließenden Aussprache wurde die Verunsicherung der Mitglieder darüber deutlich, wie gestiegene Kosten künftig finanziert werden sollen. Bereits jetzt seien Einrichtungen und Dienste von der Vervielfachung der Energiekosten betroffen. Insbesondere kleine Träger gerieten dadurch an die Grenzen des Leistbaren. Wenn von stattlicher Seite keine Hilfsleistungen kämen, um diese Kosten abzufangen, drohe ein Kahlschlag in der sozialen Landschaft. Michael Richter berichtete in diesem Zusammenhang von Gesprächen mit der Landespolitik und der Absicht des Landesverbandes, sich für einen Rettungsschirm einzusetzen. Viele Mitglieder begrüßten das diesbezügliche Auftreten des Paritätischen Sachsen sowie des Gesamtverbandes. Der Landesgeschäftsführer sicherte den Mitgliedern zu, dass der Paritätische Sachsen sich nach Kräften dafür einsetzen werde, die drohende Schieflage abzuwenden.

Mitgliederbefragung ergibt weitgehende Zufriedenheit mit dem Verband

Im Bericht des Landesvorstandes stellte Christian Kamprad, Landesvorsitzender des Paritätischen Sachsen, ausgewählte Themen der verbandlichen Arbeit vor und dankte den Mitgliedern für deren Vertrauen. Im Bericht ging es unter anderem um die einrichtungsbezogene Impfpflicht, Verhandlungen in der ambulanten Pflege, die Aufnahme Schutzsuchender aus der Ukraine, Personal und Fachkräfte für den sozialen Bereich, Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit sowie strukturelle Veränderungen im Landesverband.

Zudem ging der Landesvorsitzende auf die zentralen Erkenntnisse aus der im Juni 2022 durchgeführten Mitgliederbefragung ein. Obwohl die Mitglieder dem Verband ein weitgehend positives Zeugnis ausstellen, ergeben sich nach Ansicht des Landesvorstandes zwei Aufträge aus der Befragung. Zum einen sollen die innerverbandlichen Beteiligungsformate überdacht und neu aufgestellt werden. Zum anderen soll künftig besser kommuniziert werden, zu welchen Themen und in welchem Umfang der Verband seine Mitglieder beraten kann. Dies sei nicht zuletzt deshalb wichtig, weil das Beratungsaufkommen und die Beratungstiefe in den letzten Jahren stark angestiegen sind und beides die Fachreferate sowie die Regionalgeschäftsstellen zunehmend binde. Das dürfe jedoch nicht zu Lasten der strategischen Lobbyarbeit gehen, da diese wiederum als ein zentraler Grund für die Mitgliedschaft benannt wurde.

Änderungen an der Beitragsordnung beschlossen

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war der Beschluss der angepassten Beitragsordnung, da auf der Mitgliederversammlung 2021 nur eine befristete Regelung die Zustimmung der Mitglieder fand. Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedsorganisationen, Vorstandmitgliedern und der Geschäftsführung des Landesverbandes hatte daraufhin eine Lösung entwickelt, die diesmal von der Mehrheit der Mitglieder angenommen wurde. Die beschlossene Änderung sieht eine zweimalige Steigerung des Deckels für Höchstbeitragszahler um jeweils 1000 Euro in den kommenden zwei Jahren vor.

Neuer Landesvorstand gewählt – Landesvorsitzender im Amt bestätigt

Den letzten großen Programmpunkt bildete die turnusmäßige Wahl des Landesvorstandes. Dabei wurde Christian Kamprad (BSW Muldental e.V.) im Amt des Landesvorsitzenden bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wählten die Anwesenden Jens Juraschka (Gemeinsam Ziele Erreichen e.V.) und Burkart Preuß (Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V.). Mitglieder des Landesvorstandes bleiben zudem Uwe Adamczyk (Sozialverband VdK Sachsen e.V.), Bianca Bretschneider (Känguru Kita Leipzig gGmbH), Holger Herzog (Suchtzentrum Leipzig e.V./ SZL gGmbH) sowie Steffen Claudio Lemme (Volkssolidarität Landesverband Sachsen e.V.). Neu gewählt wurden Eric Maes (Kinder- und Jugendbauernhof Nickern e.V.), Stefan Mette (ASB Landesverband Sachsen e.V.), Martin Maciejewski (Volkssolidarität SV Leipzig e.V.) und Cornelia Ruß-Hempel (TWSD).


Die Mitgliederversammlung 2023 findet voraussichtlich am 12. oder 14. September 2023 statt. Alle Mitglieder werden rechtzeitig über den Termin informiert.