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Mitgliederversammlung 2024: Den Spitzenverband der Zukunft gestalten

Mitgliederversammlung 2024: Menschen sitzen in einem Saal und halten Stimmkarten in die Höhe.

In einer Zeit vieler Veränderungen muss sich auch ein Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege damit befassen, wie er sich künftig aufstellt. Ein entscheidendes Kriterium für diese Entwicklung sind die Bedarfe und Erwartungen der Mitgliedsorganisationen. Deshalb nutzen Landesvorstand und Landesgeschäftsführung die Mitgliederversammlung 2024 dafür, mit den Mitgliedern dazu in den Austausch zu treten.

Verbandliches Miteinander als Stärke nutzen

Zum Auftakt der Veranstaltung hielt Dr. Joachim Rock, neuer Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, einen Impuls über die Herausforderungen auf Bundesebene. Er betonte die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit der Paritätischen Landesverbände und innerhalb der Mitgliedschaft. Dies sei insbesondere dort wichtig, wo es darum geht, Ungleichheiten abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen. Es gelte, die Teilbereiche Sozialer Arbeit enger zusammenzubringen und die verschiedenen Kompetenzen und Perspektiven auf dem Weg zu Lösungen stärker zu berücksichtigen. Beispielhaft hob er auf die zunehmende Unwucht zwischen städtischen und ländlichen Räumen ab, der sich auch Anbieter sozialer Angebote stellen müssen. Der breit angelegte Dialog auf dem Weg zur Lösung sei eine Stärke, die der Verband und seine Mitglieder künftig noch besser nutzen sollten. Der Paritätische Gesamtverband setze künftig vermehrt darauf, diese gebündelte Kompetenz zu nutzen.

Parität 2030: Zukunftstrends und Mitgliederperspektive als Richtschnur

In Anschluss ergriff Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen, das Wort. Sein Impuls markierte den Auftakt für den gemeinsamen Prozess hin zu einem Zukunftskonzept „Parität 2030“. In einem kurzen Rückblick erinnerte er an den Ansatz, der bereits 2014 zur erfolgreichen Modernisierung des Landesverbandes geführt hatte. Daten, Fakten und der Dialog mit den Mitgliedern sei dabei das Erfolgsrezept gewesen, das auch diesmal wieder zum Tragen kommen soll.

Der Landesgeschäftsführer umriss fünf Zukunftstrends, die besonders prägend für die Sozial- und Bildungsarbeit im Freistaat sind: der Bevölkerungswandel, die Arbeitswelt im Wandel, veränderte individuelle Lebenswelten, das zunehmende Stadt-Land-Gefälle und der Druck auf die öffentlichen Finanzen. Diesen Trends muss der Landesverband ebenfalls Rechnung tragen und seine Arbeit sowie seine Strukturen entsprechend weiterentwickeln.

Im gemeinsamen Prozess zum zukunftsfesten Spitzenverband

Wie das genau aussehen kann, wird in den kommenden Monaten diskutiert. Ein erster Aufschlag dazu fand direkt im Anschluss an den Impuls von Michael Richter statt. In Arbeitsgruppen waren die Mitglieder eingeladen, ihre Perspektiven auf die vorgestellten Zukunftstrends mitzuteilen. Eine abschließende Gewichtung zeigte, dass insbesondere die Lage der öffentlichen Finanzen, der Wandel der Arbeitswelt und der Bevölkerungswandel als prägend eingestuft wurden.

In weiteren Schritten befasst sich der Landesvorstand und der Beirat damit und die Landesgeschäftsführung wird bis Jahresende ein entsprechendes Zukunftskonzept erarbeiten. Dieses wird dann in den verschiedenen Verbandsgremien vorgestellt und diskutiert werden. Eine wichtige Wegmarke werden die Regionalkonferenzen 2025 sein. Auf der Mitgliederversammlung 2025 soll dann ein Beschluss zur Ausrichtung und eventuellen strukturellen Anpassungen der Verbandsarbeit gefasst werden.

Michael Richter zeigte sich betont zuversichtlich: „Wir sind als Spitzenverband gut aufgestellt und haben unser Profil in den letzten Jahren erfolgreich geschärft. Mit ‚Parität 2030‘ wird es uns gemeinsam gelingen, die richtigen Stellschrauben für die Weiterentwicklung zu finden und entsprechend zu drehen.“ Wichtig sei ihm zudem, dass die Mitglieder in dem Prozess aber auch Impulse für die eigene Entwicklung mitnehmen können.

Mitglieder entlasten Vorstand – Satzungsänderung abgelehnt

Der zweite Teil der Mitgliederversammlung widmete sich formellen Aufgaben. Nach den Berichten des Landesvorstandes und zum Jahresabschluss, entlasteten die Mitglieder den Landesvorstand mehrheitlich. Zu Diskussionen kam es hinsichtlich einer vorgeschlagenen Satzungsänderung, die einen zweijährigen Turnus der Mitgliederversammlung vorschlug. Dies stieß jedoch auf Ablehnung. Die Mitglieder sprachen sich mit breiter Mehrheit dafür aus, den jährlichen Turnus beizubehalten. Zu Nachfragen führte die mittelfristige Wirtschaftsplanung des Verbandes. Nach Erläuterungen durch den Landesvorstand sowie die kaufmännische Geschäftsführerin Simone Zimmermann, stimmten die Mitglieder dieser jedoch ebenfalls mehrheitlich zu. Ein Ergebnisprotokoll der Mitgliederversammlung wird in Kürze in den Fachinformationen des Verbandes veröffentlicht werden.


Die nächste Mitgliederversammlung findet am 11. September 2025 in Dresden statt.