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Mitgliederversammlung zum 20jährigen Bestehen des Paritätischen Sachsen

Festakt zum 20. Jubiläum - Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand

Am vergangenen Samstag lud der PARITÄTISCHE Sachsen die Mitgliedsorganisationen zur alljährlichen Mitgliederversammlung ins Deutsche Hygiene-Museum Dresden. Nicht nur eine Fülle an Tagesordnungspunkten zur Gestaltung des Geschäftsjahres 2011 galt es zu bearbeiten, ebenso standen die Wahlen des kompletten Vorstandes an. Eröffnet wurde die Mitgliederversammlung in diesem Jahr jedoch mit einem offiziellen Festakt zum 20. Geburtstag des Landesverbandes.

Aus diesem Anlass waren hochrangige Festredner geladen. Am Pult wechselten sich Dr. Eberhardt Jüttner (Vorsitzender des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes), Regina Kraushaar (Abteilungsleiterin im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz) sowie der ehemalige Staatsminister für Soziales Dr. Hans Geisler ab. Sie alle betonten in ihren Vorträgen die Bedeutung des Landesverbandes für die Freie Wohlfahrtspflege in Sachsen und seine Vorreiterrolle in Sachen Vielfalt, Innovation und Kreativität im Bereich der sozialen Arbeit. In Ihren Beiträgen stellten sie jeweils ganz unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund. Während Dr. Jüttner vor allem aus PARITÄTISCHER Sicht die Erfolge der vergangenen Jahre würdigte und wie später der Landesvorsitzende Peter Schindzielorz in seinem Bericht vor den Gefahren des Sparkurses der sächsischen Staatsregierung warnte, unterstrich Frau Kraushaar nachdrücklich die herausragende Stellung des Landesverbandes als vielfältiger, zuverlässiger und fachlich ausgezeichneter Kooperationspartner der Landespolitik. Sie sprach sich zudem für eine Weiterführung der konstruktiven Zusammenarbeit aus.

Dr. Hans Geisler schloss sich in seinem Festvortrag den VorrednerInnen an und ging dann zur fachlich-sachlichen Analyse der aktuellen Spannungen zwischen den Akteuren im sächsischen Sozialbereich über. Einerseits wies er anhand des Grundgesetzes nach, dass dem Freistaat darin zwingend die Verantwortung für den Bestand der Freien Wohlfahrtspflege zugeschrieben wird und mahnte unmissverständlich die Fortführung der Spitzenverbandsförderung auf Basis der Subsidiarität an: „Die Wohlfahrtverbände sind unverzichtbar“, so Geisler. Andererseits ließ er aber genauso wenig außer Acht, dass im Zuge von Haushaltskrisen auch die soziale Arbeit sich Neuordnungen stellen müsse. Hat ein Staat zu sparen, so blieben letztendlich nur die freiwilligen Leistungen als Spielraum, da die Regelleistungen per Gesetz festgeschrieben seien. In diesem Zuge mahnte er zum sachlichen Dialog aller Beteiligten, um diese Subsidiarität nicht aufzukündigen. In diesem Punkt läge die Verantwortung bei beiden Partnern.

Es folgten die Ausführungen der Landesgeschäftsführerin Beate Hennig, die ebenfalls auf die große Herausforderung der finanziellen Sicherung des Verbandes in der Zukunft hinwies. Ferner wurde über das neue Leitbild und die vorgeschlagenen Satzungsänderungen positiv abgestimmt.

Nach der Pause mit Gelegenheit zu Begegnung, Austausch und zum Anstoßen auf 20 Jahre PARITÄTISCHES Miteinander, fand sich das Plenum zur Vorstandswahl zusammen. Zum Landesvorsitzenden wurde mit 95,1% der Stimmen erneut Peter Schindzielorz gewählt, seine - alten und neuen - StellvertreterInnen Petra Verhees und Martin Sträßer erhielten ähnlich gute Ergebnisse. Anschließend wurden die Vorstandsmitglieder bestimmt. Neu ins Gremium berufen sind demnach mit Beginn der neuen Amtsperiode Christian Kamprad (Bildungs- und Sozialwerk Muldental e.V.), Dorothee Neidhardt (Freie Werkschule Meißen) und Sabine Schwarz (Volkssolidarität Plauen/Oelsnitz e.V.), ausgeschieden sind Gerhard Schultes und Renate Schwarze. Der Landesvorsitzende würdigte beide im Namen des Verbandes herzlich für ihr engagiertes, kritisches und lösungsorientiertes Mitwirken.

Der Vorstand und die Landesgeschäftsführung danken den Mitgliedersorganisationen für ihre aktive Unterstützung und das erneuerte Mandat, sich für die sozialen Belange im Freistaat Sachsen stark zu machen.