Gemeinsam mit der Fachgruppe Selbsthilfe im Paritätischen Sachsen verständigte sich unsere Fachreferentin Carolin Schulz auf vier neue Ziele, um die Selbsthilfe in Sachsen weiter zu stärken.
Die Ziele aus den letzten zwei Jahren konnten wir verwirklichen. Darüber dürfen wir uns freuen und zugleich auch dankbar sein, dass sich einiges in der Selbsthilfe tut. Jetzt ist es an der Zeit für weitere Impulse, die auch durch Corona angestoßen und beschleunigt werden wie die Digitalisierung.
Wichtig ist es, Themen wie Digitalisierung, Junge Selbsthilfe und Multiplikatoreneinbindung nicht nur an der Oberfläche anzusprechen, sondern weiter in der Tiefe anzugehen und die Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen über die Mitgliedsorganisationen wirklich zu erreichen und sich für Ihre Interessen einzusetzen.
Rückblick: Ziele in der Selbsthilfe 2019 & 2020
Im Dialog mit dem Paritätischen Mitgliedern des Bereiches Selbsthilfe verständigte sich das Referat Selbsthilfe 2019 auf zwei Hauptziele. Das erste Ziel hieß: "Es sind durch den Aufbau einer Landeskoordinierungsstelle der Kontaktstellen für Selbsthilfe Sachsen gemeinsam mit der AOK PLUS und dem Sozialministerium verlässliche Rahmenbedingungen für die überregionale Arbeit der Selbsthilfekontaktstellen zu schaffen."
Um die sachsenweiten Selbsthilfeaktivitäten zu stärken und die überregionale Vernetzung auszuweiten wurde im Juli 2019 die Landeskontaktstelle Selbsthilfe Sachsen (LAKOS Sachsen) in Trägerschaft der Jugendstiftung Sachsen eingerichtet. Sie nahm im September 2019 ihre Arbeit auf.
Dr. Gesa Busche, damalige Referentin für Selbsthilfe im Paritätischen Sachsen, setzte sich von Anfang an für eine direkte Zusammenarbeit mit der LAKOS Sachsen ein. Die LAKOS Sachsen wird künftig Weiterbildungen für die Selbsthilfekontaktstellen anbieten und die Selbsthilfeakademie Sachsen im Hause des Paritätischen Sachsen hält Weiterbildungen für die Selbsthilfegruppen vor.
Seit Oktober 2020 ist Carolin Schulz Referentin für Selbsthilfe und steht weiterhin im intensiven Austausch mit der LAKOS Sachsen und der LAG Selbsthilfe Sachsen. Dadurch sollen hauptsächlich Synergien genutzt und Fördermittel wirksam verwendet werden. Dr. Gesa Busche und Carolin Schulz setzten sich dafür ein, dass die LAKOS Sachsen und die LAG Selbsthilfe Sachsen eine gemeinsame Lösung für eine einheitliche Datenbank mit Selbsthilfegruppen in Sachsen finden anstatt doppelte Strukturen aufzubauen.
Als zweiter Schwerpunkt stand auf der Tagesordnung: "Für die Selbsthilfe in Sachsen sind gemeinsam mit den entsprechenden Akteuren und Expert*innen in eigener Sache qualitätsgesicherte und bedarfsorientierte Weiterbildungsangebote etabliert."
Mit der Selbsthilfeakademie Sachsen ist dieses Ziel erreicht. Seit 2019 bietet sie kostenfreie Weiterbildungen für Menschen in Selbsthilfegruppen an. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit des Paritätischen Sachsen, seiner Tochtergesellschaft parikom gGmbH und der AOK PLUS für Sachsen und Thüringen. Die Angebote werden gemeinsam mit den sächsischen Selbsthilfekontaktstellen erarbeitet und ergeben sich zudem aus den Beratungsbedürfnissen der Paritätischen Mitgliedsorganisationen im Bereich Selbsthilfe.
Neue Ziele für die kommenden Jahre
Für die folgenden Jahre hat Selbsthilfe-Referentin Carolin Schulz mit der Fachgruppe neue Ziele gesetzt und verabschiedet. Die Ziele sind:
- Die Selbsthilfeakademie Sachsen ist etabliert, fachlich gut aufgestellt und die Angebote werden von Selbsthilfeorganisationen angenommen.
- Alle Selbsthilfeakteure in Sachsen bündeln ihre Kompetenzen, um gemeinsam die Selbsthilfe in Sachsen zu stärken.
- Selbsthilfeorganisationen können für ihre Arbeit sinnvolle digitale Möglichkeiten des Austauschs nutzen.
- Selbsthilfeorganisationen bleiben (auch in Corona-Zeiten) handlungsfähig.
Um diese Ziele zu erreichen, ist es wichtig, mit den Paritätischen Mitgliedsorganisationen im Gespräch zu sein, um beispielsweise bei Digitalisierungsprozessen zu unterstützen oder die aktuellen Bedarfe in die Veranstaltungsplanung der Selbsthilfeakademie Sachsen einzubeziehen. So hat Carolin Schulz zusammen mit dem Selbsthilfeakademie-Team Expert*innen aus der Selbsthilfe in Sachsen für die Online-Veranstaltungsreihe „Digital durchstarten in der Selbsthilfe!" ab 13. März 2021 gewinnen können.
Weitere digitale Projekte sind in Zusammenarbeit mit der LAKOS Sachsen, LAG Selbsthilfe Sachsen und der Sächsischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. im Gespräch. Als GKV-Beiratsmitglieder werden sich die Akteure zukünftig stärker öffentlich als gemeinsame Netzwerkpartner positionieren, die sich in ihren Angeboten gegenseitig ergänzen und unterstützen. Denn: Nur gemeinsam sind wir stark!
Die Ziele sind in der aktuellen Verbandspolitischen Leitlinie für den Fachbereich Selbsthilfe verankert, die vom Landesvorstand im Dezember 2020 abschließend bestätigt wurde. Die Umsetzung der Ziele erfolgt durch das Referat Selbsthilfe im Fachbereich Teilhabe des Paritätischen Sachsen.
Sie finden alle Verbandspolitischen Leitlinien des Paritätischen Sachsen unter:
parisax.de/verband/ueber-uns/verbandspolitische-leitlinien/
Kontakt:
Carolin Schulz (Referat Selbsthilfe)
Telefon: 0351 - 828 71 123
E-Mail: carolin.schulz(at)parisax.de