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Pädagogische Ausbildung: Interesse an Lernortkooperationen unverändert hoch

Menschen stehen in einem Kreis und halten Schnüre, die in der Mitte zusammentreffen.

Über mangelndes Interesse an der erfolgreichen Ausgestaltung von Lernortkooperationen während der Erzieher*innenausbildung kann sich das Projekt „Lernort Praxis Sachsen – Kita“ nicht beklagen. Die Netzwerktreffen im nun endenden Schuljahr wurden sehr gut angenommen.

Nach den vier Vernetzungstreffen für Akteur*innen aus Theorie und Praxis der Ausbildung pädagogischer Fachkräfte zog das Projekt ‚Lernort Praxis Sachsen – Kita‘ (LOPS-K) im Schuljahr 2019/20 erneut eine positive Zwischenbilanz. Über 200 Teilnehmende tauschten sich bis zum Januar 2020 zu praktischen Ansätzen der Lernortkooperation aus und erhielten Impulse für die Gestaltung von individuellen Ausbildungsplänen. Pandemiebedingt wurde das fünfte Treffen vom März auf den August verschoben und findet dann im kleineren Rahmen statt.

„Das Interesse an den Möglichkeiten der Lernortkooperation ist ungebrochen. Die Netzwerktreffen waren schnell ausgebucht, so dass wir sogar Wartelisten anlegen mussten“, berichtet LOPS-K-Projektleiterin Dr.‘in Susanne Kleber nach den ersten vier Terminen in Dresden, Plauen, Meerane und Bautzen. Sie betont: „Eine qualitativ hochwertige Praxisanleitung vor Ort trägt maßgeblich zur Fachkräftegewinnung bei und ermöglicht es Fachschulen, ihre Schüler*innen praxisnah auszubilden. Dies betrifft sowohl die vollzeitschulische als auch die berufsbegleitende Variante. Die Praxisanleitung ist dabei eine qualifizierte Ausbildungstätigkeit. Deshalb muss der Freistaat unbedingt nachsteuern und den Fachkräften die notwendigen zeitlichen Ressourcen zur Verfügung stellen.“

Praktische Lösungen sind gefragt

Die Rahmenbedingungen für die koordinierte Zusammenarbeit von Fachschulen und praktischen Lernorten während der pädagogischen Ausbildung sind in Sachsen derzeit wenig förderlich. Umso wichtiger sind die von LOPS-K angebotenen Netzwerktreffen. Wie bereits in den Vorjahren nutzten pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Fachschüler*innen aktiv die sich hier bietende Chance zum Dialog. Ebenso wurden die Impulse aus der Praxis für die Praxis interessiert aufgenommen.

Praktikable und gewinnbringende Lösungen für die eigene fachpraktische Begleitung standen im Zentrum der meisten Gespräche. Ein dabei oft angesprochener Aspekt war zum Beispiel die Praxisbewertung. Wenn der Praxispartner in die Bewertung durch die Fachschule eingebunden wird, erhalten die Fachschüler*innen ein kollegiales Feedback, das zu einer realistischeren Selbsteinschätzung führt und berufliche Entwicklung ermöglicht.

Impulse für das eigene Handeln

Großes Interesse bestand zudem an den fünf angebotenen Workshops. Bei den diesjährigen Netzwerktreffen wurde zeitlich so geplant, dass alle Teilnehmenden an mindestens zwei Workshops teilnehmen konnten. Während ein Workshop durch Lehrkräfte und Fachschüler*innen selbst gestaltet wurde, gaben in den vier anderen praxiserfahrene Expert*innen ihr Wissen weiter. Sie standen unter den Überschriften: ‚ABC der Lernortkooperation‘, ‚Kompetenzentwicklung im Fokus: Der individuelle Ausbildungsplan‘, ‚Motivierendes Feedback und Bewertung‘ und ‚Lernortkooperation – Sind wir anders oder gleich oder was macht uns aus?‘

Dank der guten Mischung aus Fachkräften, die Fachschüler*innen im praktischen Ausbildungsteil begleiten, Vertreter*innen von Fachschulen, aber auch Fachschüler*innen selbst konnten verschiedene Sichtweisen in die Diskussionen einfließen. Als gewinnbringend beurteilten die Teilnehmenden zudem den direkten Kontakt zu den Referent*innen des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, zu Wissenschaftler*innen und dem Landesamt für Schule und Bildung sowie dem Landesjugendamt.

„Die Aufgabe der kommenden Jahre ist ganz klar: Lokale Netzwerke sind zu unterstützen und die Lernortkooperation jeweils gut zu koordinieren. Hinzu kommen regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, die jeweils im Tandem aus Lehrkraft und pädagogischer Fachkraft wahrgenommen werden. Es braucht zudem gute Praxismaterialien, eine sächsische Koordinierungsstelle sowie eine vernetzende Online-Plattform“, konstatiert die Projektkoordinatorin.


Sie haben Fragen zum Projekt LOPS-K oder zur Lernortkooperation?

Kontakt:

Dr.'in Susanne Kleber
Projektkoordinatorin LOPS-K

Tel.: 0351/ 828 71 – 147
E-Mail: susanne.kleber(at)parisax.de

Das Projekt 'Lernort Praxis Sachsen - Kita' wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.