Kontaktaufnahme

Projekt 'Hospiz macht Schule': Kinder sensibel an das Thema Tod heranführen

Projekt Hospiz macht Schule, Freie Hospizverein Erzgebirgsvorland e.V.

Kinder an die Themen Sterben und Tod heranzuführen, ist sicher keine leichte Aufgabe. Im Rahmen des Projektes „Hospiz macht Schule“ gelang dem Freien Hospizverein Erzgebirgsvorland e.V. genau dies mit Schülerinnen und Schülern einer 3. Klasse. Eine Woche lang beschäftigten sich die Kinder auf verschiedene Weise mit dem Tod.

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ wurde 2008 von der Bundes-Hospiz-Akademie initiiert. In Sachsen startete es erstmals 2014. Sieben ehrenamtliche Hospizhelferinnen bereiteten verschiedene Aspekte von Sterben, Tod und Trauer pädagogisch, methodisch und inhaltlich für einer Projektwoche an der Karl-May-Grundschule in Hohenstein-Ernstthal auf.

„Bei der anspruchsvollen Bandbreite äußerten Eltern und die Klassenlehrerin Bedenken, ob derlei Themen in diesem Alter für Kinder schon zu bewältigen sind. Es waren einige Informationsgespräche mit Eltern und Lehrern nötig, um die anfängliche Skepsis weitgehend zu zerstreuen“, berichtet Projektleiterin Kerstin Prasser vom Freien Hospizverein Erzgebirgsland e.V. Unbegründete Befürchtungen, wie sich nach Abschluss der Projektwoche herausstellte. Die Schülerinnen und Schüler gingen unbefangen an die Themen heran. Es zeigte sich, wie genau sie beobachtet und das Wesentliche erkannt hatten.

Der Tod als Teil des Lebens

Ein Tag befasste sich direkt mit dem Sterben und dem Tod. Behutsam boten Geschichten und der Film Was ist mit dem Tod? den Kindern einen ersten Zugang. Die Frage, ob es besser wäre, wenn es gar keinen Tod gäbe, verneinten die Kinder nahezu einhellig. Ein Kind meinte, dass totsein gar nicht so schlimm sei. Der Tod gehöre zum Leben dazu. Dabei war es für die Kinder besonders wichtig, dass Menschen angesichts ihres Todes getröstet würden, man ihnen etwas Gutes tut und für sie da ist.

Der Frage nach dem Traurigsein in Folge des Todes eines Angehörigen widmete sich ein weiterer Tag. Um das Gefühl der Trauer auszudrücken, malten die Kinder Bilder. „Interessanterweise war bei allem Schwarz und Dunkelviolett in den Bildern immer auch ein Strich oder ein Punkt, ein Stern oder ein Licht erkennbar“, so die Projektleiterin noch sichtlich bewegt: „Sozusagen ein lichter Moment innerhalb der Trauer.“ Anschließend pflanzten alle zusammen Bohnen, um die Hoffnung auf neues Leben zu bestärken.

Den Wochenabschluss begingen Eltern und Kinder gemeinsam. Es ging ums Trösten und darum, was ihnen in der Projektwoche gut getan hat. Ein Kind brachte seine Erkenntnis auf einen verblüffend einfachen Punkt: „Man darf nie sagen, dass es egal ist, wie es Dir geht.“ Die Kinder bewältigten die inhaltlich anspruchsvolle Projektwoche mit Souveränität und entspannter Ehrlichkeit.

Weitere Informationen zum Projekt: www.hospizmachtschule.de

Näheres zu unserer Mitgliedsorganisation Freier Hospizverein Erzgebigsvorland e.V.: www.hospizverein-erzgebirgsvorland.de