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Sächsische Kitas dürfen nicht der Sparstrumpf des Finanzministers werden

Symbolbild: Fröhliche Kinder im Kindergarten (Iryna AI - stock.adobe.com)

Symbolbild: Fröhliche Kinder im Kindergarten

Die Situation in den sächsischen Kitas spitzt sich weiter zu. Die sinkenden Kinderzahlen bedeuten laut Kita-Gesetz weniger Landesmittel und weniger Personal. Kita-Schließungen drohen. Der Paritätische Sachsen unterstützt die Forderung nach einem Kita-Moratorium und drängt auf eine Entscheidung der Koalition noch in dieser Legislatur.  

Der Geburtenrückgang bringt sächsische Kitas zunehmend in Bedrängnis. Vor über einem Jahr schlug CDU-Kultusminister Christian Piwarz vor, den Rückgang der Kinderzahlen als „demografische Rendite“ zu nutzen und so eine „bessere kindbezogene Förderung“ zu ermöglichen. Konkrete Schritte in diese Richtung blieben bisher aus. Der Paritätische Sachsen unterstützt den Vorschlag, mit einem Kita-Moratorium die im aktuellen Landeshaushalt bereitgestellten Gelder zu sichern und den Kitas wie geplant zur Verfügung zu stellen.

„Kitas berichten uns schon jetzt davon, dass Personal verkürzt arbeiten muss. Die Tragweite des Problems ist der Landespolitik bekannt. Lösungsvorschläge liegen auf dem Tisch. Und dennoch drohen die sächsischen Kitas der Sparstrumpf des Finanzministers zu werden. Sachsen verpasst gerade die Chance, die sinkenden Kinderzahlen für mehr Bildungsqualität und bessere Arbeitsbedingungen in sächsischen Kitas zu nutzen. Das ist zum Nachteil der Kinder, der Eltern und der Fachkräfte“, kritisiert Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen.

Michael Richter ergänzt: „Die aktuelle Koalition sollte alle Möglichkeiten nutzen, noch vor der Konstituierung des neuen Landtags ein Kita-Moratorium zu verabschieden. Gelingt das nicht, wird das Problem weiter auf die lange Bank geschoben, bis eine neue Regierung gebildet und ein neuer Haushalt beschlossen sind. Fachkräfte - um die Sachsen jahrelang geworben hat - sind dann weg. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird erschwert. Kitas können ihrem frühkindlichen Bildungsauftrag immer weniger gerecht werden.“

Der Paritätische Sachsen hat bereits vor einem Jahr konkrete Vorschläge zur Änderung des Kita-Gesetzes erarbeitet und im Gespräch mit Politik nach Lösungen gesucht. Denn Kitas haben in den letzten Jahren am Limit gearbeitet. Sie brauchen jetzt eine verlässliche Finanzierungsperspektive und eine Entlastung, um ihrem vielfältigen Bildungsauftrag gerecht werden zu können oder neue Aufgaben bewältigen zu können.


Ein Kurzinterview mit unserer Kita-Fachreferentin zu den sinkenden Kinderzahlen und den damit verbundenen Chancen für die Bildungsqualität können Sie hier lesen.