Zugänge für Zugewanderte zu sozialen Angeboten ermöglichen. Sprachbarrieren senken. Interkulturell gemischte Teams erfolgreich leiten. Bei diesen Aspekten wünschen sich die Mitglieder des Paritätischen Sachsen laut einer Befragung Unterstützung. Das Projekt „Parität konkret – Förderung der interkulturellen Öffnung von Organisationen“ bietet nun die passenden Angebote.
Um den von Mitgliedern formulierten Wunsch nach Unterstützung zu konkretisieren, befragte das Projekt ‚Parität konkret – Förderung der interkulturellen Öffnung von Organisationen‘ alle Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Sachsen. Rund ein Fünftel beteiligte sich und beantwortete die 17 Fragen zum Thema ‚Soziale Arbeit und kulturelle Vielfalt‘.
Zugewanderte nutzen zunehmend die Angebote sozialer Arbeit
Interkulturelle Kompetenz ist in der sozialen Arbeit zunehmend gefragt, denn 78 Prozent der Organisationen gaben an, dass Menschen mit Migrationshintergrund deren Angebote und Einrichtungen nutzen. Mehr als die Hälfte hat sich darauf eingestellt und entwickelt bereits Konzepte zum Umgang mit interkultureller Vielfalt. Ungeachtet dessen sehen ebenso fast 50 Prozent dringenden Unterstützungsbedarf beim weiteren Öffnungsprozess der eigenen Organisation. Besonders die Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe formulierten einen starken Wunsch nach Begleitung.
Insgesamt wurde der Abbau von Zugangshürden für Menschen mit Migrationshintergrund als wesentliches Handlungsfeld benannt. Dies geht einher mit der interkulturellen Öffentlichkeitsarbeit und Fragen des Konfliktmanagements. Sowohl die organisationsspezifische Beratung als auch übergreifende Fortbildungsangebote wurden dabei als Wunsch geäußert.
„Neben den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten benannten die Befragten auch immer wieder das Thema Sprache als wichtigen Aspekt, um sich zu öffnen“, berichtet die Projektkoordinatorin Nicole Börner und gibt gleich einen ersten Tipp: „Die Leichte Sprache, wie sie auch in der Arbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten zur Anwendung kommt, kann hier erste Hürden senken. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen mit wenigen Deutschkenntnissen oft schon mit einfacherer Wortwahl und kurzen Sätzen geholfen ist.“
Interkulturelle gemischte Teams und Fachkraftgewinnung
Mit interkulturell gemischten Teams arbeiten aktuell 47 Prozent der Organisationen. Von den restlichen Trägern sind fast zwei Drittel daran interessiert, die Belegschaft entsprechend zu durchmischen. Beflügelt wird die Bereitschaft, Mitarbeitende aus anderen Kulturkreisen für die eigene Belegschaft zu gewinnen nicht zuletzt durch den Fachkraftbedarf in der Sozialen Arbeit. Die Fachkraftgewinnung spielt daher eine wesentliche Rolle beim Wunsch nach Beratung.
Claudia Kühnel-Kalamorz, Projektkoordinatorin, sagt dazu: „Neben der Besetzung freier Stellen heißt es, die Vielfalt bei der Personal- und Teamentwicklung gut zu managen. Insbesondere die Reflexion der interkulturellen Zusammenarbeit steht dabei ganz oben auf der Liste. Ein Aspekt, den wir in unserem Beratungsangebot aufgreifen werden.“
Von September bis November 2017 bietet das Projekt Qualifizierungsangebote für die jeweiligen Fachbereiche der Sozialen Arbeit an. Informationen dazu finden Sie in Kürze auf unserer Website unter Aktuelles, in den Fachinformationen sowie im Veranstaltungskalender, wo Sie sich online für die jeweiligen Veranstaltungen anmelden können.
Erfahren Sie jetzt mehr über das Projekt „Parität konkret – Förderung der interkulturellen Öffnung von Organisationen“