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Theorie und Praxis verbinden – Berufsausbildung gemeinsam gestalten

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Eine gute Berufsausbildung vereint theoretisches und praktisches Lernen miteinander. Am Ende stehen Fachkräfte, die Erlerntes direkt umsetzen können. Ein Fachtag im April befasst sich mit Kooperationsmöglichkeiten zwischen Bildungsträgern und Einrichtungen sozialer Arbeit.

Strukturell sind Theorie und Praxis oft in zwei Welten beheimatet. Und doch bedingen sie einander, um den ganzheitlichen Blick für ein Tätigkeitsfeld zu eröffnen. Dabei stehen neueste Erkenntnisse der Forschung einerseits und praktische Erfahrungen andererseits in einem Wechselspiel. Im Ergebnis erlernen junge Menschen schon während ihrer Ausbildung, beides zu verknüpfen und lösungsorientiert eigene Schlüsse zu ziehen. Daher basiert beispielsweise der überarbeitete Lehrplan im Freistaat Sachsen zur Aus­bildung von Erzieherinnen und Erziehern auf dem Verständnis, dass Lernen in Verzahnung von Theorie und Praxis an den Lernorten Fachschule und Praxiseinrichtung gleichermaßen stattfindet.

„Leider ist der Dialog zwischen Theorie und Praxis oft noch nicht im wünschenswerten Umfang vorhanden“, sagt Maria Groß, Referentin für Kindertagesbetreuung des Paritätischen Sachsen und erzählt: „Wir ermuntern unsere Träger immer wieder, sich zum einen als wesentlichen Bestandteil der Ausbildung zu verstehen und zum anderen, den direkten Kontakt zu den Anbietern der theoretischen Ausbildungsteile zu suchen. Denn nur im vernetzten Denken und Handeln kann der Ausbildungsprozess gelingen. Dort wo dies bereits geschieht, bewerten es beide Seiten als eine sinnvolle Investition in die Zukunft.“

Die Referentin verweist hierbei auf jene Träger, die durch die Zusammenarbeit mit berufsbildenden Einrichtungen erfolgreich Fachkräfte gewinnen konnten. Sie berichtet: „Bei den meisten Trägern steht nicht die schnelle Besetzung von vakanten Stellen im Vordergrund. Vielmehr sind es die Fähigkeiten der Absolventinnen und Absolventen, welche neben guten Fachkenntnissen auch den Blick für das Wesentliche im Berufsfeld mitbringen. Gerade dort, wo junge Menschen wiederholt durch gut begleitete Praktika mit Einrichtungen in Kontakt kommen, ist das Verständnis für Arbeitsweisen und zwischenmenschliche Lösungsansätze weit ausgeprägter. Die Zusammenarbeit im Team ist somit schneller umzusetzen und es besteht eher das Vertrauen in die Fachlichkeit des jeweils anderen. Letzteres könnte zudem durch von Einrichtung und Bildungsträger gemeinsam entwickelten Curricula befördert werden“

Gleichzeitig betont Maria Groß, dass die dafür notwendigen Bedingungen speziell für die Kindertageseinrichtungen, noch im Argen liegen. Die wünschenswerten  Kooperationen und die damit verbundenen Praxisbegleitungen sind in Sachsen strukturell in keinster Weise untersetzt und fordern von den Trägern hohe Einsatzbereitschaft. „Hier müssen die Rahmenbedingungen umgehend der Bedeutung entsprechend angepasst werden“, fordert die Referentin mit Blick in Richtung des sächsischen Kultusministeriums.

Auf dem Fachtag „Treffen sich Theorie und Praxis - Wege der Kooperation“ am 9. März 2016 in Dresden werden erfolgreiche Kooperationen und verschiedene Modelle der Zusammenarbeit vorgestellt sowie notwendige Faktoren der gelingenden Zusammenarbeit identifiziert. Gleichzeitig dient die Veranstaltung als Plattform für den Erfahrungsaustausch und erste Kontakte zwischen den zwei Welten.

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