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Volksantrag: Paritätischer unterstützt Initiative für längeres gemeinsames Lernen

Logo "Gemeinschaftsschule in Sachsen" - Länger gemeinsam Lernen.

Noch bis Weihnachten will das Bündnis „Gemeinschaftsschule in Sachsen – Länger gemeinsam Lernen“ Unterschriften für einen Volksantrag sammeln. Ziel ist es, als zusätzliche Schulart neben Grundschulen, Oberschulen, Förderschulen und Gymnasien auch Gemeinschaftsschulen einzuführen. Dort sollen die Schülerinnen und Schüler länger gemeinsam lernen, wo möglich von der ersten bis zur zwölften Klasse.

„Wir legen der Bevölkerung einen Gesetzentwurf vor, um das Schulgesetz sowie das Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft zu ändern. Unser Entwurf ist durch den Rechtsanwalt Prof. Dr. Jürgen Staupe juristisch geprüft worden“, so der Bündniskoordinator Burkhard Naumann. Staupe war bis zum Rücktritt des damaligen Kultusministers Roland Wöller Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Kultus.

Positive Wirkung längeren gemeinsamen Lernens

Längeres gemeinsames Lernen in der Gemeinschaftsschule solle dort möglich werden, wo Lehrer, Eltern und Schüler sowie der Schulträger dies wünschen. Prof. Dr. Wolfgang Melzer, ehemals Schulforscher an der Technischen Universität Dresden, glaubt: „Mit der Gemeinschaftsschule nehmen wir Druck von den Kindern und Eltern, eine frühzeitige Entscheidung zur weiteren Schullaufbahn treffen zu müssen.“ Der Erfolgsfaktor von guter Schule liege in einer guten sozialen Mischung der Schülerschaft und in einer kooperativen Lernkultur. „Mit der Begleitforschung zum sächsischen Schulversuch 2006-2016 konnte gezeigt werden, dass sich die Gemeinschaftsschulen gegenüber Vergleichsschulen positiv abheben. Das betrifft insbesondere verschiedene Aspekte der Schulkultur, zum Beispiel die Unterrichtsqualität oder die Innovationsbereitschaft beim Umgang mit Verschiedenheit und individuellem Lernen.“ Diesen Reformschub von unten solle man ohne Gefährdung des Schulfriedens aufgreifen und die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen schaffen.

Als Vertrauenspersonen für den Volksantrag fungieren die Lehrerin Doreen Taubert, Mitglied in den Vereinen „Gemeinsam länger lernen in Sachsen e.V.“ sowie „Gute Schule e.V.“, und Michael Becker, Vorsitzender des Landeselternrates. Mehr als 40 Persönlichkeiten zählen zu den Erstunterzeichnenden, darunter Oberbürgermeister*innen, Hochschulrektor*innen, Schulleiter*innen, Wissenschaftler*innen sowie Politiker*innen von LINKEN, SPD und Grünen.

40.000 Unterschriften notwendig

Damit sich der Landtag mit dem Gesetzentwurf befasst, müssen 40.000 Unterschriften gesammelt werden. Dabei stützt sich das Bündnis auf etwa 100 Unterschriftenbüros im ganzen Land, von denen aus die offiziellen Bögen verteilt werden. Jede im Freistaat wahlberechtigte Person darf den Volksantrag einmalig mit ihrer Unterschrift unterstützen. „Wir sind zuversichtlich, dass es uns bis zum Jahresende gelingt, die Unterschriften zu sammeln und die Bögen aufzubereiten. Danach erfolgt die Übergabe an den Landtagspräsidenten, damit sich der Landtag 2019 mit unserem Volksantrag beschäftigen muss“, so der Bündniskoordinator.

Breites Bündnis unterstützt den Volksantrag

Das Bündnis „Gemeinschaftsschule in Sachsen – Länger gemeinsam Lernen“ entstand auf Initiative des Vereins „Gemeinsam länger lernen in Sachsen e.V.“ Es wird von Einzelpersonen sowie 20 Institutionen getragen. Darunter sind etwa der Landeselternrat, der Landesschülerrat, der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen, die Volkssolidarität, der DGB, die Gewerkschaften GEW und ver.di, die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften sowie die Parteien DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit ihren Jugendorganisationen.


Mehr zum Volksantrag und den Unterstützungsmöglichkeiten lesen Sie auf:
www.gemeinschaftsschule-in-sachsen.de

Hinweis: Die ausgefüllten Unterschriftenlisten müssen in einem der sachsenweit rund 100 Unterschriftenbüros abgegeben werden, da nur so die gesetzlichen Vorgaben für einen Volksantrag erfüllt werden können.

Jetzt ein Unterschriftenbüro in Ihrer Nähe finden:
www.gemeinschaftsschule-in-sachsen.de/unterschriftenbueros