X

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Kontaktaufnahme

Weiterbildung in der sozialen Arbeit stärken

Symbolbild: Menschen in einer Weiterbildung (contrastwerkstatt - stock.adobe.com)

In einer Zeit vieler Veränderungen ist Weiterbildung eine wichtige Grundlage, um anstehenden Herausforderungen gewachsen zu sein. Warum das eines unserer TOP-Themen im Wahljahr 2024 ist und wie der Freistaat die soziale Arbeit darin unterstützen kann, zukunftsfähig zu bleiben, erklärt Karolin Amlung, Referentin für Weiterbildung, im Gespräch.

Karolin Amlung, woran merkt man, dass die soziale Arbeit beim Thema Weiterbildung bisher zu wenig berücksichtigt wird?

Karolin Amlung: Die Arbeitswelt ist in Bewegung. Das geht auch an gemeinnützigen sozialen Organisationen nicht vorbei. In deren Wirkungsbereich gibt es ebenfalls neue gesetzliche Vorgaben im Beruf, veränderte Arbeitsstrukturen sowie neue Anforderungen an Führungskräfte. Oder denken wir an technische Neuerungen. So gibt es im sozialen Bereich beispielsweise Einsatzmöglichkeiten für künstliche Intelligenz, die genutzt werden sollten. Wie bei allen Veränderungen müssen wir jedoch lernen, damit umzugehen. Da geht es einerseits um konkretes Wissen und andererseits um dessen Umsetzung im Arbeitsalltag.

Obwohl Weiterbildungen vor diesem Hintergrund für das Unternehmen und die Beschäftigten elementar wichtig sind, fallen diese oft dem Druck, dem Stress und der Zeitnot als erstes zum Opfer. Hinzu kommt die finanzielle Komponente, denn gute Weiterbildung kostet Geld. Hier kann der Freistaat mit attraktiven Förderbedingungen ansetzen.

Welchen Vorteil hat es für die Bürger*innen in Sachsen, wenn Landespolitik die Weiterbildungen für gemeinnützigen Unternehmen in Sachsen besonders unterstützt?

Karolin Amlung: Landespolitik muss ein Interesse daran haben, dass soziale Unternehmen - und damit ja letztendlich die komplette soziale Infrastruktur - zukunftsfähig bleiben. Sie stehen innerhalb, aber auch branchenübergreifend, im Wettbewerb um Arbeits- und Fachkräfte. Zudem sollen und wollen sie in der Lage sein, gesellschaftliche Herausforderungen umzusetzen. Viele stehen beispielsweise vor der Frage, wie gestalte ich mein Unternehmen nachhaltig und energieeffizient oder wie stelle ich meine Dienstpläne ausfallsicher auf.

Wir haben in der sächsischen Weiterbildungslandschaft zwar eine große Anbietervielfalt, deren Finanzierungsgrundlagen sind allerdings sehr unterschiedlich ausgestaltet. Unserer Ansicht nach braucht es in Sachsen eine andere Förderlogik, die mehr individuelle Fördermöglichkeiten bietet, damit Weiterbildung viel bedarfsorientierter erfolgen kann.

Was plant die Landespolitik und wie kann sie soziale Arbeit ganz konkret unterstützen?

Karolin Amlung: Der Freistaat Sachsen arbeitet derzeit an einer Weiterbildungsstrategie und aufbauend darauf an einem neuen sächsischen Weiterbildungsgesetz. An beiden Stellen müssen die Soziale Arbeit und gemeinnützige Akteure von Beginn an mitgedacht werden, damit die dort formulierten Ansätze und Fördermöglichkeiten für Nutzer*innen und Anbieter aus diesem Bereich passen.

Es braucht eine individuelle, unabhängige Beratung zu den sächsischen Weiterbildungsangeboten. Zudem muss der Weiterbildungsmarkt mehr auf die Anforderungen sozialer Arbeit eingehen. Weiterbildungsträger befinden sich aktuell ebenfalls in einem Transformationsprozess. Die klassischen mehrtägigen Workshops passen oft nicht mehr in die Realität des Arbeitsalltags. Digitale Angebote und Lernplattformen können hier eine Lösung sein. Diesen Wandel umzusetzen, kostet Zeit und Geld. Insbesondere für gemeinnützige Bildungsträger ist das ein großes Problem, da die Gemeinnützigkeit nur bedingt Rücklagenbildung zulässt und beispielsweise die Investitionen in technische Infrastruktur somit nur eingeschränkt möglich ist. Deshalb sollte das neue Weiterbildungsgesetz entsprechende Förderung ermöglichen und die gesetzliche Verankerung der Finanzierung von Weiterbildungsträgern und -aktivitäten unterstützen.


So soll die Weiterbildung in der sozialen Arbeit 2030 gefördert werden:

  • Die sächsische Weiterbildungsstrategie fördert nicht nur Fachkompetenzen, sondern auch die Vermittlung von Zukunftskompetenzen, um den Wandel in der Arbeitswelt und in sozialen Einrichtungen aktiv gestalten zu können.
  • Sachsen hat die Förderlogik für Weiterbildungsträger erweitert und den Zugang zu finanzieller Unterstützung erleichtert.
  • Wer sich innerhalb der Sozialen Arbeit beruflich weiterbilden möchte, erhält eine unkomplizierte Förderung.

Lesen Sie hier das Positionspapier Aktuelles Artikelansicht"Weiterbildungen in der sozialen Arbeit fördern – Fachkräfte und gemeinnützige Unternehmen stärken".

Kontakt:

Karolin Amlung (Referentin Weiterbildung) 

Tel.: 0351 – 828 71 – 430
E-Mail: karolin.amlung(at)parisax.de


Das Interview führte Tina Siebeneicher, Referentin für Verbandskommunikation.