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Willkommenstouren in Leipzig: Ankommen und gleich mittendrin.

Die Willkommenstouren des Soziokulturellen Zentrums "Die VILLA" in Leipzig laden Neuankömmlinge in der Messestadt dazu ein, die Angebote der Stadt gemeinsam mit anderen zu erkunden. Von Kultur bis Ausbildungsstätten, die Touren der oft interkulturell gemischten Gruppen stärken die Teilhabe aller Beteiligten. Wir sprachen mit Martina Siewert von der VILLA gGmbH

Wie ist die Idee der Willkommenstouren entstanden?

Die Idee reifte im Jahr 2016 und wir orientierten uns dabei an der internationalen Greeterbewegung, bei der ehrenamtlich Bürger*innen, sogenannte Greeter, kostenlos individuelle Rundgänge, in kleinen Gruppen, durch Städte anbieten. Im Zuge der gestiegenen Zuwanderung kamen 2016 auch in Leipzig viele Menschen neu in die Stadt. Wir erfuhren, dass ein Zurechtfinden und Ankommen in Leipzig oft schwierig ist. Unser Anliegen war es daher, genau dies mit unseren Touren positiv zu gestalten. Wir wollten den Neuleipziger*innen Orte zeigen und näher bringen, wo Kultur gelebt wird und sie gemeinsam mit ihnen erkunden. Seit 2017 führen wir nun unsere VILLA Willkommenstouren durch und im Laufe der letzten zwei Jahre wuchsen die Teilnehmer*innenzahlen stetig.

Was ist das Besondere an den Touren?

Das Besondere ist, dass wir verschiedenste Orte in Leipzig und inzwischen auch der Umgebung der Stadt erlebbar machen. Vom Entdecken eines Spielplatzes im Park, ein Besuch der Deutschen Nationalbibliothek, das Bestaunen der RB Arena, das Kennenlernen von Ausbildungsstätten der Handwerkskammer, das Besteigen der Festung Königsstein und Vieles mehr. Vieles ist denkbar und wir versuchen dies zu ermöglichen. Zudem sind wir bestrebt stets eine kostenlose oder kostengünstige Führung anzubieten und Wissenswertes über den Ort, das Haus etc. in einfachem Deutsch zu vermitteln. Da sich die Touren an alle Menschen richten, die neu in Leipzig sind, ergeben sich sehr bunte Gruppen, die zusammen Zeit verbringen. Mitunter nehmen Menschen aus mehr als 12 Ländern an einer Tour teil.

Wie sind die Touren organisiert?

Die Touren werden von einer Mitarbeiterin mit persischem Background betreut. Sie hält Ausschau nach spannenden Orten oder greift Anregungen der Neuankömmlinge auf. Sie nimmt Kontakt mit Verantwortlichen auf, plant anstehende Willkommenstouren und führt diese zum Teil auch selbst durch. Aber auch Ehrenamtlichen planen Touren, organisieren alles Notwendige und führen sie dann durch. Das Team der VILLA unterstützt dann vor allem die Öffentlichkeitsarbeit. Zum Beispiel teilen wir die anstehenden Touren in deutscher, arabischer sowie persischer Sprache bei Facebook. So erreichen wir viele Menschen. Außerdem spricht die zuständige Mitarbeiterin bei verschiedenen Veranstaltungen im Haus mögliche Interessent*innen an und gewinnt darüber viele Teilnehmende.

Was können die Touren zum Miteinander beitragen?

Mit unseren Touren schaffen wir Begegnungsmöglichkeiten, bei denen sich Menschen aus verschiedenen Ländern über ein gemeinsames Erlebnis kennenlernen. Sie verbringen Zeit miteinander, kommen ins Gespräch und haben zusammen Spaß. Zudem erfahren sie interessante und mitunter auch ganz alltagspraktische Dinge, wie zum Beispiel eine Bibliotheksausleihe funktioniert oder erhalten Informationen zu verschiedenen Ausbildungen  oder Berufen und die dafür notwendigen Anforderungen. Gelebtes Miteinander, Freude an gemeinsamen Aktivitäten und Erkenntnisse für die persönliche Weiterentwicklung unterstützen unserer Erfahrung nach die Teilhabe in der neuen Heimatstadt Leipzig.

Wir danken Ihnen für die Antworten.


Martina Siewert ist Bereichsleiterin Teilhabe im Soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“ unserer Mitgliedsorganisation VILLA gGmbH. Der Träger setzt sich seit Jahren mit verschiedenen Projekten für das gelebte Miteinander in Leipzig ein.

Erfahren Sie mehr auf: www.villa-leipzig.de