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Wohlfahrtsverbände begrüßen angepasste Regelungen zur Kita-Öffnung

Symbolbild: Kinder und Erzieherin spielen gemeinsam mit bunten Bausteinen. (Foto: Monkey Business/ Fotolia.com)

Pressemitteilung der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen

(Dresden) Mit Blick auf die weitere Öffnung der Kitas ab dem 15. Februar begrüßen die Wohlfahrtsverbände die nun angepassten Handlungsempfehlungen für die Einrichtungen. Sie fordern jedoch Klarheit bei der Finanzierung von regelmäßigen Corona-Tests für Erzieher*innen.

„Es stand zu befürchten, dass die Kitas am 15. Februar ohne klaren Rahmen vom Notbetrieb in den eingeschränkten Regelbetrieb wechseln sollen. Es freut uns daher, dass wir in der letzten Woche noch wichtige Eckpunkte mit dem Kultusministerium klären konnten“, sagt Michael Richter, Liga-Vorsitzender und Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen.

Die Kitas erlebten die Wiederöffnung in den sogenannten eingeschränkten Regelbetrieb im Frühsommer letzten Jahres als sehr aufwändig und kompliziert. Die nun vorliegenden Handlungsempfehlungen berücksichtigen diese Erfahrungen und bieten den Einrichtungen mehr Flexibilität, um auf die Lage vor Ort konkret reagieren zu können. Das bereits praktizierte Prinzip fester Betreuungseinheiten bleibt bestehen. Die jeweilige Größe kann jedoch individuell gestaltet werden. „Es bleiben immer die gleichen Kinder zusammen, sie werden vom gleichen Personal betreut und kommen nicht in Kontakt mit Personen aus anderen Gruppen derselben Einrichtung. Dieses Vorgehen ermöglicht es, dass im Infektionsfall nicht die gesamte Einrichtung geschlossen werden muss“, erklärt Michael Richter und weist darauf hin: „Das bedeutet jedoch auch, dass Fachkräfte innerhalb der Einrichtung nicht einfach wechseln können, wenn Personal ausfällt. In den Kitas kann es deshalb zu Einschränkungen der Betreuungszeiten kommen. Das ist unvermeidlich. Wir bitten die Eltern, aber auch die Arbeitgeber hier um Verständnis und Solidarität.“ Und dies sei bei Tageseltern noch in besonderem Maß der Fall, da diese allein vor Ort die Betreuung und den Infektionsschutz stemmen müssen.

Die Frage der Finanzierung freiwilliger Testungen für Kita-Personal ist noch offen. Der Liga-Vorsitzende appelliert an die dafür zuständigen Kommunen: „Sobald einfache Testmöglichkeiten vorhanden sind, die vom Personal in den Einrichtungen selber vorgenommen werden können, sollten die anfallenden Kosten unkompliziert über die Sachkosten abrechenbar sein. Hier hoffen wir auf unbürokratische Lösungen vor Ort, damit dem Kita-Personal mindestens zwei Tests pro Person wöchentlich zur Verfügung stehen. Nur so können wir in den Kitas dazu beitragen, dass die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und der Kinder geschützt wird und die Infektionszahlen insgesamt niedrig bleiben “

„Kitas und die Tageseltern sind systemrelevant. Ohne die Betreuung ihrer Kinder können die Beschäftigten in Pflege und Medizin, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten sowie einer Vielzahl weiterer dringend benötigter Berufsgruppen nicht arbeiten. Daher ist es wichtig, diesen Bereich immer explizit mitzudenken, wenn über Einschränkungen des öffentlichen Lebens diskutiert wird. Als Träger des Großteils der Kinderbetreuungseinrichtungen im Freistaat stehen wir jederzeit bereit, an konstruktiven Lösungen mitzuwirken“, unterstreicht Michael Richter.


Zur Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen gehören der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt in Sachsen, der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen, der Caritasverband für die Diözese Görlitz, das Diakonische Werk Sachsen, der Deutsche Rote Kreuz Landesverband Sachsen, der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen und der Landesverband der jüdischen Gemeinden in Sachsen.

Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen beschäftigen mehr als 100.000 Mitarbeiter*innen. Der Liga-Vorsitz wechselt alle zwei Jahre und liegt 2020/21 in der Hand des Paritätischen Sachsen.

Für Presseanfragen:

Thomas Neumann (Pressesprecher, Paritätischer Sachsen)
Tel.: 0351/ 828 71 122
E-Mail: thomas.neumann(at)parisax.de