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Zukunftswerkstatt diskutiert über gute Zusammenarbeit von Hort, Grundschule und Ganztagsangeboten

Pädagogische Fachkräfte sitzen in Gruppen und diskutieren in einer Zukunftswerkstatt über Grundschule, Hort und Ganztagsangebote (GTA). Paritätischer Sachsen.

Kinder sind oft vom frühen Morgen bis zum Abend in Schule, Hort, Ganztagsangebote und Freizeitaktivitäten eingebunden. Derart lange Tage laufen jedoch den Bedürfnissen der Kinder entgegen. In einer Zukunftswerkstatt diskutierten Fachkräfte daher über einen gelingenden Bildungsalltag sächsischer Schüler*innen an Grundschulen und darüber hinaus.

„Ein gelingender Bildungstag für Schüler*innen der Grundschule sieht anders aus, als er momentan hier in Sachsen erlebt wird“, stellt eine Teilnehmende der Zukunftswerkstatt gleich zu Beginn fest und merkt an: „Das Zusammenspiel von Hort, Ganztagsangeboten (GTA) und Grundschule ist noch lange nicht optimal.“ Damit bringt sie die Idee zur Zukunftswerkstatt auf den Punkt, die von der Fachgruppe Schulen in freier Trägerschaft und dem Arbeitskreis Hort initiiert wurde. Im Januar 2018 kamen in der Landesgeschäftsstelle interessierte Fachkräfte zusammen, um an einer Vision für die gelingende „Schule für alle“ in Sachsen zu arbeiten und die theoretische Diskussion in die Praxis zu transportieren.

Position zu gelingender Bildung in Hort, Grundschule und GTA entwickeln

In einem Input betrachteten alle Teilnehmenden aktuelle politische und fachliche Entwicklungen. Es zeigte sich, dass eine gemeinsame paritätische Positionierung dringend benötigt wird, wenn die zukünftige Entwicklung mitgestaltet werden soll. Vor allem die Diskussion um den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung und die Initiativen für ein längeres gemeinsames Lernen sind dabei als Erstes zu nennen. Das Recht auf Bildung wird dabei verknüpft mit der Idee einer Schule, in der individuelle Potentiale entfaltet werden können und soziales Miteinander Motor für die Entwicklung der Gemeinschaft ist – unabhängig vom sozialen Status.

„Ein Bildungsrat, der bundesweit Fachexpertise bündelt und sich für grundlegende Standards in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit einsetzt, wäre ein in die Zukunft weisendes Signal. Das gerade gegründete sächsische Landesamt für Schule und Bildung sollte unserer Meinung nach auf Landesebene die daraus resultierenden Prozesse koordinieren und begleiten“, regt Dr. Susanne Kleber, Referentin für Bildung des Paritätischen Sachsen, an.

Die aktuelle Situation von Schüler*innen in Sachsen beachten

In einem weiteren Arbeitsteil setzten sich die Teilnehmenden mit der Bestandsaufnahme heutiger Lernumgebungen auseinander. Sie gingen der Frage nach, wie ein Bildungstag für ein 6- bis 10-jähriges Kind heute aussieht. Dabei wurden die Perspektiven der Kinder, Eltern, Institutionen und der Fachkräfte eingenommen. Im Ergebnis ist festzustellen, dass junge Kinder nicht selten einen langen Tag mit vielfältigen Aufgaben zu bewältigen haben, der dem eines Erwachsenen entspricht. Dies kann mit der Busfahrt zum Frühhort um 6.00 Uhr beginnen und mit dem Fußballtraining oder Instrumentenunterricht um 17.00 Uhr enden. Anschließend sind unter Umständen noch Hausaufgaben zu erledigen. – Und das Woche für Woche.

Ein gelingender Bildungstag für jedes junge Kind, jede*n Heranwachsende*n  und jede*n Jugendliche*n sollte, so das Fazit der Teilnehmenden, die individuellen Lebenslagen respektieren und im pädagogischen Handeln aufgreifen, individuellen Interessen Raum geben und Möglichkeiten einer gemeinsamen Freizeitgestaltung bieten. – Und das möglichst an einem Ort. Dazu müssen sich alle Beteiligten auf Augenhöhe begegnen. Dies schließt auch behördliches Handeln ein.

„Der begonnene Dialog wird in den Gremien des Landesverbandes weitergeführt, um abschließend eine gemeinsame Position zu formulieren, die Spannungsfelder aufzeigt und mögliche Lösungsansätze anbietet. Einen gelingenden Bildungstag in Sachsen kindgerecht weiterzuentwickeln ist dabei der Auftrag, damit Bildung und die Freude am Lernen auch an dieser Stelle Hand in Hand gehen können“, benennt Maria Groß, Referentin für Bildung des Paritätischen Sachsen, als Ausblick auf die künftige Arbeit.

Das Referat Bildung im Paritätischen Sachsen verknüpft die Themen Inklusion und Teilhabe mit Fragen nach der Zukunftsfähigkeit von Bildung in Sachsen: dies betrifft sowohl den frühkindlichen Bereich als auch den Bereich Schulen – nicht nur in freier Trägerschaft. Seit 2016 werden die damit zusammenhängenden Fragestellungen insbesondere mit dem zu novellierenden sächsischen Schulgesetz in der Fachgruppe Freie Schulen beim Paritätischen Sachsen, dem Fachausschuss Bildung bei der Liga Sachsen und in der Landesarbeitsgemeinschaft Schulen in freier Trägerschaft Sachsen (LAGSFS), aber den anderen Gremien des Paritätischen Sachsen diskutiert.

Kontakt:

Dr. Susanne Kleber (Referentin Bildung, Bereich Freie Schulen)
Tel.: 0351/ 491 66 66
E-Mail: susanne.kleber(at)parisax.de

Maria Groß (Referntin Bildung, Bereich Kindertagesbetreuung)
Tel.: 0351/ 491 66 51
E-Mail: maria.groß(at)parisax.de