(Dresden) Der Paritätische Wohlfahrtsverband legte heute in Berlin seinen jährlichen ‚Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland‘ vor. Mit 18,9% gehört Sachsen nach wie vor zu den fünf Bundesländern mit der höchsten Armutsgefährdung.
„Auch wenn für Sachsen eine leicht positive Tendenz zu erkennen ist, bleibt die Armutsgefährdung mit 18,9 Prozent erschreckend hoch. Damit ist fast jeder fünfte Bürger von Armut bedroht. Sachsen verharrt bereits seit 2005 auf diesem hohen Niveau“, so Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen. Leipzig gehört mit einer Armutsquote von 25,9 Prozent zu den Spitzenreitern unter den deutschen Großstädten.
Der Landesverband sieht dringenden Handlungsbedarf, um dieser Verfestigung von Armut entgegenzutreten. „Wir dürfen diese Entwicklung nicht einfach hinnehmen. Insbesondere junge Menschen müssen gestärkt werden, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Mit den Einschnitten bei sozialen Projekten für Kinder- und Jugendliche im Jahr 2010 hat die Landesregierung diese Anstrengungen konterkariert. Der flächendeckende Ausbau von Schulsozialarbeit und präventiver Angebote kann hier ein wirksamer Ansatz sein. Der Freistaat kann es sich nicht leisten, die Potentiale junger Menschen aus armutsgefährdeten Familien einfach zu verschenken“, unterstreicht der Landesgeschäftsführer. Die Parteien seien gerade mit dem Blick auf die bevorstehende Landtagswahl aufgefordert, sich klar zu diesem Thema zu positionieren.
Den Bericht zur regionalen Armutsentwicklung und eine detaillierte Suchfunktion nach Postleitzahlen finden Sie unter: www.der-paritaetische.de/armutsbericht2013
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen ist mit mehr als 500 Mitgliedsorganisationen der größte Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. In den Mitgliedorganisationen sind ca. 33.000 hauptamtliche und etwa 11.000 ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) tätig. Sachsenweit betreiben die Mitgliedsorganisationen mehr als 2100 Einrichtungen und Dienste im Sozial- und Bildungsbereich.
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