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Flüchtlinge in Sachsen: Paritätischer Wohlfahrtsverband plädiert für mehr Dialog und bessere Koordination ehrenamtlicher Helfer in den Regionen

 

 

Vor dem Hintergrund der Pegida-Demonstrationen in Dresden sieht der Paritätische Sachsen dringenden Handlungsbedarf, um die aktuelle Diskussion um Zuwanderung zu versachlichen. Nicht nur der Freistaat, auch die Landkreise und Kommunen müssen vor Ort aktiv aufklären. Zudem ist das Interesse der Bürger an ehrenamtlicher Hilfe für Flüchtlinge besser zu koordinieren.

„Die Pegida-Kundgebungen in Dresden zeigen deutlich, dass die aktuelle Zuwanderungsdebatte oft von diffusen Ängsten begleitet ist, denen mit sachlichen Argumenten selten beizukommen ist. Hier ist die Politik auf Landes-, Landkreis- und Kommunalebene gefordert, die Bürger besser mitzunehmen“, fordert Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. „Der Paritätische Sachsen lehnt die von Pegida propagierten Positionen strikt ab. Man darf den Stimmungsmachern nicht die Deutungshoheit überlassen. Vielmehr sollten wir die Bürger durch Dialog und Begegnung wieder für eine Kultur der Offenheit gewinnen.“ Bei der Aufklärung vor Ort dürfe man die örtlichen Initiativen und Verbände nicht allein lassen. Die Politik müsse hier eine moderierende Rolle einnehmen, da es nicht zuletzt um das grundsätzliche Miteinander in unserem Land gehe.

Sachsens Bürger wollen sich für Flüchtlinge engagieren

„Organisationen aus dem Migrationsbereich erreichen vermehrt Anfragen von Bürgern, die sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge engagieren möchten. Die oft kleinen Initiativen sind damit aber zum Teil überfordert, da sie nur über wenig Personal verfügen. Hier braucht es eine gute Koordination, die auf regionaler Ebene greifen muss“, so Richter. Den Willen zum ehrenamtlichen Engagement der Bürger dürfe man nicht verpuffen lassen. Bereits jetzt seien die Betreuer in den Sammelunterkünften an ihrer Belastungsgrenze. Ehrenamtliche könnten sicher keine Fachkräfte ersetzen, aber positiv auf ein menschliches Miteinander wirken und die Flüchtlinge mit den örtlichen Gegebenheiten bekannt machen. Der Landesgeschäftsführer ergänzt: „Neben der Koordination sind Ehrenamtliche auch hinsichtlich interkultureller Kompetenzen zu schulen und zu fördern. Die bessere Qualifizierung von Engagierten ist im Koalitionsvertrag benannt. Da das Thema Flüchtlinge und Migranten weiterhin aktuell bleibt, wäre das ein wichtiger Ansatz. Dafür müssen im kommenden Doppelhaushalt ausreichende Mittel eingeplant werden.“

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen ist mit mehr als 500 Mitgliedsorganisationen der größte Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege im Freistaat. In den Mitgliedsorganisationen sind ca. 33.000 hauptamtliche und etwa 11.000 ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) tätig. Sachsenweit betreiben die Mitgliedsorganisationen mehr als 2100 Einrichtungen und Dienste im Sozial- und Bildungsbereich.

Für Presseanfragen:
Thomas Neumann, Pressereferent
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